Mittwoch 12 Juni 2024, 22:15

FIFA-Präsident besucht Malawi und übermittelt sein Beileid zum Tod des Vizepräsidenten des Landes

  • Dr. Saulos Klaus Chilima unter den Opfern eines Flugzeugunglücks am 10. Juni

  • FIFA-Präsident sprach bei Treffen mit Malawis Präsidenten Haiya und Dr. Chilimas Witwe sein Beileid aus

  • Fahnen am Home of FIFA in Zürich als Zeichen des Respekts auf Halbmast

Zum Auftakt seines Besuchs in Malawi drückte FIFA-Präsident Gianni Infantino seine Bestürzung über das Flugzeugunglück vom 10. Juni aus, bei dem der Vizepräsident des Landes Dr. Saulos Klaus Chilima und neun weitere Menschen ums Leben kamen, darunter auch die frühere First Lady Shanil Dzimbiri.

Das Tagesprogramm des FIFA-Präsidenten begann mit einem Gespräch mit dem Präsidenten des malawischen Fussballverbands Fleetwood Haiya und dem Jugend- und Sportminister des Landes, Uchizi Mkandawire. Infantino sprach in Begleitung Mkandawires dem malawischen Staatspräsidenten Lazarus Chakwera persönlich sein Beileid aus. Im Home of FIFA in Zürich wurden zudem die Fahnen Malawis und der sechs Fussballonföderationen des Weltverbands auf Halbmast gesetzt.

„Wir möchten mit unserer Anwesenheit hier ausdrücken, dass ich selbst, die FIFA und die gesamte globale Fussballgemeinschaft den Menschen in Malawi in diesem tragischen Moment beistehen. Wir sind hier, um bei euch zu sein, wir sind hier, um uns daran zu erinnern, dass Fussball die Menschen eint, dass wir eins sind.

Genau deshalb war es für mich und für uns alle wichtig, trotz des tragischen Unfalls hierher zu kommen“, sagte Infantino, der auch mit Dr. Chilimas Witwe Mary zusammentraf und ihr einen Trauerstrauss sowie ein Trikot mit dem Namen ihres verstorbenen Mannes überreichte.

„Der Besuch des FIFA-Präsidenten ist ein historisches Ereignis. Wir hätten uns gewünscht, dass er in einer Situation kommt, in der es ungetrübte Freude darüber gibt. Leider jedoch sind wir in Trauer, doch wir sprechen ihm unseren Dank dafür aus, dass er in dieser Zeit der Trauer Solidarität zeigt. Dies zeigt, dass der Fussball die Menschen eint. Es zeigt, dass der Fussball die ganze Welt umspannt“, sagte Präsident Haiya.

„Der Fussball bringt den Menschen in Malawi während ihrer Trauer etwas Hoffnung. Genau dies ist die Aufgabe des Fussballs.“

FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström, FIFA-Regionaldirektor Afrika Gelson Fernandes, der Leiter des Präsidialbüros Federico Raviglione und FIFA-Legende und Leiter des Büros in Doha Houssine Kharja begleiteten den FIFA-Präsidenten bei seinem Besuch in Malawi.

Infantino traf auch mit dem Exekutivkomitee des Fussballverbands zusammen und sprach mit Tabitha Chawinga, der Stürmerin des malawischen Frauen-Nationalteams, die in der Saison 2022/23 als Spielerin von Inter Mailand zu Italiens Fussballerin des Jahres gewählt wurde, bevor sie zu Paris Saint-Germain wechselte.

„Tabitha ist eine absolut grossartige Fussballerin. Sie gehört definitiv zu den Besten da draussen und hat schon für einige der besten Teams der Welt gespielt. Vor allem aber ist sie ein Vorbild für viele Mädchen und Frauen, nicht nur in Malawi – definitiv in Malawi, aber nicht nur dort, sondern in ganz Afrika und auf der ganzen Welt“, sagte er.

„Sie hat eine schöne Geschichte, eine wirklich grossartige Erfolgsgeschichte. Und wir sind hier, wir sind alle hier, um Tabitha zu unterstützen und um zu unterstützen, was sie für so viele Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt repräsentiert. Die Tatsache, dass sie es geschafft hat und es jeden Tag aufs neue schafft, ist ein Zeugnis für Durchhaltevermögen, harte Arbeit, Leidenschaft und auch für Talent - und Talent habt ihr hier in Malawi wirklich in Hülle und Fülle.“

LILONGWE, MALAWI - JUN 12: Malawi National Team Player Tabitha Chawinga during FIFA President Gianni Infantino visit to Malawi on June 12, 2024 in Lilongwe, Malawi. (Photo by Kondwani Jere - FIFA/FIFA via Unrivaled Studio)

Fussball verbindet die Menschen, weil wir an unterschiedliche Dinge glauben, aber wir lassen alles stehen und liegen und gehen ins Stadion, um die Mannschaft zu unterstützen.

Tabitha Chawinga
Stürmerin des malawischen Frauen-Nationalteams

Der Besuch gab dem FIFA-Präsidenten, der Haiya zuletzt im Dezember 2023 beim Fussballgipfel in Dschidda (Saudiarabien) getroffen hatte, auch die Gelegenheit, über die mit Unterstützung der FIFA geleistete Entwicklungsarbeit zu sprechen.

Im Rahmen der Grundsatzvereinbarung zwischen FIFA und der französischen Entwicklungsagentur AFD wurde eine inklusive Akademie in Mzuzu eröffnet. Zudem beteiligt sich Malawi auch am FIFA-Programm „Football for Schools“, in dem neben fussballerischen Fähigkeiten auch akademisches Wissen und Lebenskompetenzen vermittelt werden.

Die Anlagen im technischen Zentrum Chiwembe in Blantyre wurden ebenfalls erweitert, und zwar um eine überdachte Tribüne, einen Spielertunnel und Umkleideräume. Damit wurde es zu einem kleinen Stadion, das für das Training der Nationalmannschaft und als Austragungsort für Juniorenspiele genutzt werden kann und dazu beiträgt, die Überlastung des Nationalstadions in Blantyre zu verringern.

„Wir müssen in Fussballakademien investieren, in die Talentförderung, in die Förderung des Mädchenfussballs und des Jungenfussballs. Wir können all diese Projekte gemeinsam realisieren. Wir können sie als Team angehen: Fleetwood [Haiya], ich selbst, unsere Teams, die alle gemeinsam für die Sache arbeiten“, so der FIFA-Präsident.

„Wir sprechen derzeit über ein Trainingszentrum [in Lilongwe]. Ein brandneues Zentrum. Und genau das brauchen wir, um die nächste Stufe zu erreichen. Es gibt keine Geheimnisse. Es gibt keine Wunder. Die einzige Garantie für gute Ergebnisse liegt in harter Arbeit. Und genau dafür steht Fleetwood, genau dafür stehen sein Team und sein Vorstand, seine Verwaltung, der Generalsekretär, alle, und unser Team gemeinsam.“

FIFA-Präsident