Mittwoch 25 Oktober 2023, 10:00

Frauenfussball im südlichen Afrika mit Unterstützung der FIFA weiter auf dem Vormarsch

  • In Gauteng (Südafrika) wurde vom 4.- 15. Oktober die elfte Ausgabe der COSAFA Women's Championship ausgetragen

  • Die FIFA stellt der COSAFA über FIFA Forward jährlich USD 1,25 Mio. für die Organisation von Turnieren zur Verfügung

  • Das vierte Jahr in Folge wurde während des Turniers ein Forschungsprojekt zum Thema Frauengesundheit durchgeführt

Malawi wurde dank eines 2:1-Finalsieges über Titelverteidiger Sambia, das erstmals an einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft teilnahm, zum COSAFA-Meister (Council of Southern Africa Football Associations) gekürt.

Das Turnier, das Frauen-Nationalmannschaften und -Spielerinnen im südlichen Afrika wichtige Spielmöglichkeiten bietet, fand in diesem Jahr zum elften Mal statt. Malawi triumphierte bei einem Turnier, an dem mit Sambia und Südafrika zwei Mannschaften der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft teilnahmen.

Seit 2017 stellt die FIFA der COSAFA im Rahmen ihres Forward-Programms jährlich USD 1 Million für die Organisation von Turnieren für Seniorinnen und Juniorinnen (Jungen/Mädchen) sowie USD 1,25 Millionen für den Zyklus ab 2023 zur Verfügung.

"Die COSAFA ist sehr zufrieden mit der Verbesserung des Spielniveaus bei den Seniorinnen im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr haben wir eine deutliche Verbesserung in Malawi und Mosambik sowie in Eswatini und Lesotho festgestellt", freut sich COSAFA-Generalsekretärin Sue Destombes "Diese Entwicklung ist in erster Linie auf den Forward-Zuschuss der FIFA für die zonalen Verbände und die Möglichkeit zurückzuführen, regelmäßige jährliche Turniere zu veranstalten."

Neben der COSAFA-Frauenmeisterschaft unterstützte die zonale Finanzierung durch FIFA Forward auch die Ausrichtung des COSAFA-Qualifikationsturniers für die CAF Women's Champions League (30. August bis 8. September 2023) in Durban, Südafrika.

Die Arbeit an Initiativen zur Förderung von Frauen-Nationalmannschaften ist Teil des kontinuierlichen Engagements von FIFA und COSAFA, die Entwicklung von Frauenfussballwettbewerben zu fördern und die Professionalisierung des Frauenfussballs in den Mitgliedsverbänden im südlichen Afrika und weltweit voranzutreiben.

"Wir sind stolz darauf, dass das FIFA-Forward-Programm weiterhin zur Entwicklung des Frauenfussballs in der COSAFA-Region beiträgt. Die COSAFA-Frauenmeisterschaft 2023 wurde ihrem Elitestatus gerecht, da alle zwölf Mannschaften gute Leistungen zeigten und neue Stars auf der internationalen Bühne auftauchten", sagt Solomon Mudege, Leiter der Entwicklungsprogramme - Afrika.

"Herzlichen Glückwunsch an das Frauenteam aus Malawi, das den Sieg errungen hat. Dies ist eine angemessene Belohnung für die Bemühungen des malawischen Fussballverbands um die Entwicklung von Talenten im Frauenfussball und die massgeschneiderte Unterstützung von Fussballerinnen - im Rahmen des FIFA-Frauenfussball-Entwicklungsprogramms und anderer damit verbundener Initiativen.

"Wir danken der CAF und der COSAFA herzlich für die Ausrichtung dieses Turniers und dafür, dass sie den Mannschaften und Offiziellen zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben haben, bei diesem Turnier mit VAR zu arbeiten. Wir engagieren uns für die Entwicklung des Frauenfussballs und werden unsere Arbeit mit der CAF, den Zonen und den FIFA-Mitgliedsverbänden in ganz Afrika fortsetzen", ergänzt Mudege

Während des Turniers hat COSAFA darüber hinaus begonnen, Elemente des FIFA-Projekts "Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung von Frauen" umzusetzen. Das vierte Jahr in Folge hat Dr. Nonhlanhla S. Mkumbuzi umfangreiche Forschungsarbeiten zur Gesundheit von Frauen durchgeführt. Ihr Spezialgebiet ist die Gesundheit von Sportlerinnen - insbesondere die Schnittstelle zwischen der Biologie von Sportlerinnen und dem sozioökonomischen, religiösen und kulturellen Kontext, in dem sie leben.

"Dieses Projekt zeigt, wie sehr sich die FIFA dafür einsetzt, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und das Verständnis dafür zu vertiefen, um so das Selbstvertrauen, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistung von Spielerinnen weltweit zu verbessern. Unser Ziel ist es, die Bedeutung einer maßgeschneiderten Ausbildung und Unterstützung für Frauen hervorzuheben und sicherzustellen, dass ihre ganzheitlichen Bedürfnisse erfüllt werden", so Belinda Wilson, FIFA Senior Technical Development Manager.

In den letzten vier Jahren lag der Schwerpunkt von Dr. Mkumbuzis Forschung auf der Verletzungsüberwachung, dem Menstruationszyklus, der körperlichen Fitness und dem Wissen der Spielerinnen über ihren Menstruationszyklus.

"Wir wissen, dass wir einen Mangel an Forschung über Frauen und Mädchen im Sport haben: 6% speziell und etwa 30 bis 34% beziehen Frauen und Mädchen mit ein. Aber wenn ich mir diese Zahlen ansehe, an wem wurde diese Forschung eigentlich durchgeführt? Die meisten dieser Untersuchungen wurden an Frauen und Mädchen aus Ländern mit hohem Einkommen, an Frauen und Mädchen aus dem globalen Norden durchgeführt", erklärt Dr. Mkumbuzi. Und genau hier setzen ihr Forschungen an. Ihre Hauptmotivation liegt darin, eine Forschungsdatenbank zur Verfügung stellen, damit die richtigen und essentiell wichtigen Entscheidungen getroffen werden können.

"Eine Entscheidung, bei der man zum Beispiel sagen kann, dass in Afrika Knöchelverstauchungen das Problem sind, in Europa sind es die Knie und in Asien sind es Gehirnerschütterungen. Wenn wir also unsere Ressourcen für Afrika einsetzen, stellen wir sicher, dass wir sie auf Knöchelverstauchungen ausrichten, während wir in Asien eher auf Gehirnerschütterungen abzielen. Anstatt einen breit angelegten Ansatz zu verfolgen, der zwar einigen zugute kommt, aber nicht für alle die erforderlichen Mittel bereitstellt", führt Dr. Mkumbuzi weiter aus.

"Das ist unser Ansatz, und ich denke, es ist ein bisschen wie bei Neil Armstrong. Es ist ein winzig kleiner Schritt. Wir hoffen, dass wir irgendwo einen riesigen Sprung nach vorn machen, wenn andere Leute die gleiche Art von Forschung betreiben - aber in unserem Fall ist es ein kleiner Beitrag, von dem wir hoffen, dass er zu kleineren Beiträgen an anderer Stelle führen kann und wir gemeinsam eine große Forschungsdatenbank haben." Das vollständige Interview mit Dr. Nonhlanhla S. Mkumbuzi zum Thema Frauengesundheit und kulturelle Unterschiede wird in Kürze auf FIFA.com zu lesen sein.