Die FIFA ist entschlossen, ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Diskriminierung weiter zu verstärken
FIFA-Präsident Gianni Infantino fordert eine geeinte Front, um den Fussball von Rassismus zu befreien
Der 21. März ist der Internationale Tag gegen Rassismus
Die FIFA verstärkt ihren Kampf gegen Rassismus im Fussball weiter und begeht mit dem Partner der Kampagne „Nein zu Diskriminierung, dem Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, den Internationalen Tag zur Beseitigung von Rassismus am 21. März. „Nein zu Diskriminierung“ ist eine Sensibilisierungs-, Aktions- und Bildungskampagne, die jede Form von Diskriminierung aus dem Fussball verbannen will. Die während der FIFA Fussball-WM 2022™ lancierte Kampagne wurde seitdem bei neun FIFA-Turnieren fortgesetzt. Dabei wird die kraftvolle und unmissverständliche Botschaft auf den Grossbildschirmen und Werbetafeln in den Stadien angezeigt. Im Rahmen der Kampagne „Nein zu Diskriminierung“ führte die FIFA auch den Dienst zum Schutz vor Anfeindungen in den Sozialen Medien (Social Media Protection Service, SMPS) ein. Mit dem Dienst, der Spieler, Teams und Offizielle vor Online-Beleidigungen schützt, wurden bis heute rund 28 Millionen Postings analysiert. Mehr als 6000 Konten wurden vor mehr als 400 000 beleidigenden Kommentaren geschützt. Fast 30 000 dieser beleidigenden Kommentare, darunter auch zahlreiche rassistische Äusserungen, waren so schwerwiegend, dass sie an die jeweilige Social-Media-Plattform gemeldet wurden, auf der sie getätigt wurden.
„Angesichts des Erfolgs des SMPS im ersten Jahr hat die FIFA beschlossen, den Dienst auszuweiten und künftig allen 211 Mitgliedsverbänden ganzjährigen Zugang dazu anzubieten.“ Dies umfasst die proaktive Überwachung und Meldung an die jeweiligen Plattformen für Spieler, Teams, Trainer und Spieloffizielle, die an FIFA-Turnieren teilnehmen“, schrieb FIFA-Generalsekretär ad interim Mattias Grafström in einem Rundschreiben an alle FIFA-Mitgliedsverbände zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Rassismus. „Die FIFA fordert alle Mitgliedsverbände auf, ihre Social-Media-Konten vor rassistischen Hassbotschaften und anderen Formen der Beleidigung schützen.“ Die Meldung von Beschimpfungen und Beleidigungen an Social-Media-Plattformen führte zu realen Konsequenzen für deren Urheber, einschliesslich der Sperrung der entsprechenden Benutzerkonten. Die Abschaffung des Gefühls der Straffreiheit und die Befürwortung von Konsequenzen für rassistisches Verhalten wird auch von FIFA-Präsident Gianni Infantino nachdrücklich unterstützt. Er stellte sich im Juni 2023 solidarisch hinter den Brasilianer Vinícius Júnior, der bei Spielen für seinen Klub Real Madrid CF rassistisch beleidigt worden war.
Im Einklang mit einer Botschaft an die Mitgliedsverbände forderte Infantino die Spieloffiziellen auf, den Drei-Stufen-Plan für diskriminierende Vorfälle anzuwenden. Danach sind die Schiedsrichter dazu ermächtigt, bei ersten Anzeichen rassistischen Verhaltens das Spiel zu unterbrechen. Sollten die rassistischen Gesten oder Gesänge trotz Stadiondurchsagen anhalten, dürfen die Schiedsrichter das Spiel gar abbrechen. „Es kann keinen Fussball geben, wenn es Rassismus gibt! Also müssen wir die Spiele unterbrechen“, sagte er mit Bezug auf das Verfahren, das von der FIFA bei der FIFA Fussball-WM 2018™ zusätzlich zu drei Spielbeobachtern für Antidiskriminierung pro Spiel eingeführt wurde. „Die Schiedsrichter haben diese Möglichkeit bei FIFA-Wettbewerben. Es ist vorgesehen, das Spiel zu unterbrechen. Es müssen Massnahmen auf allen Ebenen ergriffen werden, auch auf nationaler Ebene. Das muss jeder verstehen, und wir werden gemeinsam bis zum Ende gehen.“
Die gesellschaftliche Verantwortung der FIFA, insbesondere im Bereich der Menschenrechte, steht im Mittelpunkt der im letzten Jahr formulierten strategischen Ziele der FIFA. Der FIFA-Präsident hat mit dafür gesorgt, dass dies im öffentlichen Erscheinungsbild der Organisation deutlich sichtbar bleibt. Bei seinem Treffen mit Vinícius Júnior hatte er die Bildung einer Taskforce aus aktuellen und ehemaligen Spielern angekündigt, um von deren Erfahrungen mit Rassismus im Fussball zu lernen und Ideen zur Bekämpfung des Rassismus zu erhalten.
Derzeit sammelt Infantino Beiträge aller wichtigen Interessengruppen mit dem Ziel, am 17. Mai beim 74. FIFA-Kongress in Bangkok (Thailand) eine „starke Resolution“ vorzulegen, wie er am 8. Februar beim 48. Ordentlichen UEFA-Kongress in Paris (Frankreich) vor den 55 europäischen Mitgliedsverbänden sagte.
„Der Fussball vereint die Welt, aber unsere Welt ist gespalten und aggressiv. In den letzten Wochen und Monaten gab es leider viele rassistische Vorfälle. Das ist inakzeptabel. Wir müssen dies stoppen und alles dafür unternehmen. Rassismus ist ein Verbrechen. Rassismus ist grausam“, betonte der FIFA-Präsident. „Ich lade Sie darüber hinaus ein, in den drei Monaten bis zum FIFA-Kongress im Mai in Bangkok zusammenzuarbeiten und beim Kongress vereint eine starke Resolution gegen Rassismus vorzulegen – alle zusammen, das heisst alle 211 Länder der FIFA. Wir müssen Rassismus stoppen – jetzt gemeinsam und vereint.“
Neben der Arbeit, die die FIFA gemeinsam mit ihrem UN-Partner leistet, können auch Schulen und Jugendorganisationen von einer breiten Palette an FIFA-Bildungsmaterialien zu diesem Thema profitieren. Unter inside.fifa.com (FIFA) finden sich zahlreiche Erklär- und Lehrvideos sowie eine grosse Auswahl an herunterladbaren Informationsblättern, die einen Einblick in die Zusammenarbeit von FIFA und den Vereinten Nationen für Menschenrechte im Kampf gegen Diskriminierung geben.