Der FIFA-Präsident traf mit Vinícius Júnior, dem brasilianischen Nationalteam und dem Präsidenten des brasilianischen Fussballverbands zusammen
Task Force soll Vorschläge für die FIFA erarbeiten
Gianni Infantino bekräftigt, Fussball und Behörden müssen Verantwortung übernehmen
Gianni Infantino hat bei einem Treffen mit dem brasilianischen Nationalstürmer Vinícius Júnior, der in dieser Saison bei Spielen für seinen Klub Real Madrid mehrfach auf schockierende Weise rassistisch beleidigt wurde, eine deutliche Botschaft gesendet und bekräftigt, dass der Fussball nicht fortgesetzt werden kann, wenn es Diskriminierung gibt.
Der FIFA-Präsident traf auch mit dem brasilianischen Nationalteam und dem Präsidenten des brasilianischen Fussballverbands (CBF) Ednaldo Rodrigues zusammen und kündigte an, die FIFA werde eine Task Force gründen, in der Vinícius Júnior eine wichtige Rolle spielt, und die der FIFA konkrete Vorschläge machen werde.
Vinícius Júnior wurde beim Auswärtsspiel von Real Madrid in Valencia im Mai von Fans rassistisch schwer beleidigt. Der 22-Jährige war bereits zuvor mehrfach das Opfer solcher Beleidigungen gewesen.
"Es ist sehr wichtig, nicht nur über Rassismus und Diskriminierung zu reden, sondern entschlossen und überzeugend zu handeln – das bedeutet bei uns Null Toleranz", sagte Infantino nach dem Treffen in Barcelona. "Die FIFA steht bei diesem Kampf an der Seite des brasilianischen Fussballverbandes und aller Spieler. Es ist wichtig, sportliche Sanktionen zu verhängen und ich gratuliere dem CBF, dass dies bereits erfolgt ist."
Der FIFA-Präsident sagte, es sei zwingend erforderlich, dass die Offiziellen ein Spiel unterbrechen, wenn es zu derartigen Beschimpfungen von Spielern kommt.
"Es kann keinen Fussball geben, wenn es Rassismus gibt! Also müssen wir die Spiele unterbrechen", sagte er. "Die Schiedsrichter haben diese Möglichkeit bei FIFA-Wettbewerben. Es ist vorgesehen, das Spiel zu unterbrechen. Es müssen Maßnahmen auf allen Ebenen ergriffen werden, auch auf nationaler Ebene. Das muss jeder verstehen, und wir werden gemeinsam bis zum Ende gehen."
FIFA-Präsident Gianni Infantino trifft die brasilianische Nationalmannschaft
Gianni Infantino sagte weiter, es sei an der Zeit, dass die Fussballbehörden Verantwortung übernehmen. "Es handelt sich um ein fussballbezogenes Problem und wir dürfen nicht nach Entschuldigungen suchen wie: 'Das ist Problem der Gesellschaft, daher ist es im Fussball in Ordnung.' Wir müssen in der Welt des Fussballs auf sehr entschlossene Weise handeln."
Der FIFA-Präsident wandte sich an die gesamte brasilianische Nationalmannschaft, die derzeit für ein Freundschaftsspiel am Samstag gegen Guinea in Spanien ist, und erläuterte, dass die FIFA bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ einen Dienst zum Schutz in den Sozialen Medien eingeführt hatte, um Spieler vor Hassreden zu schützen. Er betonte, dass Rassisten identifiziert und angeklagt werden müssten.
Er sagte: "Wir wollen Rassisten in den Stadien und in den Sozialen Medien identifizieren. Das sind Kriminelle. Wir müssen sie aus den Stadien vertreiben. Sie müssen überall auf der Welt aus den Stadien verbannt werden. Die Behörden müssen solche Leute vor Gericht bringen, und genau dies werden wir ihnen in aller Deutlichkeit sagen. Rassismus ist ein Verbrechen! Wir werden die Zusammenarbeit mit den Spielern bei diesem wichtigen Thema intensivieren und daher freue ich mich, dass Vinícius Júnior sich bereit erklärt hat, in einer Task Force mitzuarbeiten, der auch andere wichtige Akteure angehören und die konkrete und wirksame Maßnahmen zur endgültigen Beendigung des Rassismus im Fussball ausarbeiten wird."
FIFA-Ratsmitglied und CBF-Präsident Ednaldo Rodrigues begrüßte die Idee zur Einrichtung einer Task Force. "Wenn ein Spieler die Stimme erhebt, um einen Kollegen zu verteidigen, hat diese Stimme umso mehr Gewicht", sagte er. "Daher loben wir diese Initiative von Präsident Infantino, die die Handlungsweise des CBF untermauert."