Mittwoch 09 August 2023, 15:00

FIFA und Vereinte Nationen begehen gemeinsam den Internationalen Tag für indigene Völker

  • Anliegen der Aborigines, Māori und indigenen Völker im Fokus der Veranstaltung in Sydney/Gadigal

  • Internationaler Tag für indigene Völker jeweils am 9. August

  • „Vereint für indigene Völker“ eines der sozialen Anliegen, die während der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ im Blickpunkt stehen

Die FIFA und das Büro des UNO-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) haben mit einer Veranstaltung im Rahmen der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ dem Internationalen Tag für indigene Völker gedacht. Bei der Veranstaltung in Sydney/Gadigal wurden die Probleme der Aborigines, Māori sowie anderer indigener Völker rund um die Welt beleuchtet.

Vertreter der Aborigines und Māori, von UNO-Agenturen und FIFA-Mitgliedsverbänden sowie FIFA-Präsident Gianni Infantino und FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura erfuhren von Experten, wie der Wandel gefördert werden und der Fussball dabei helfen kann.

Der Internationale Tag wird jeweils am 9. August gefeiert und soll indigene Völker rund um die Welt sowie den Schutz ihrer Rechte in den Fokus rücken. Unter dem Slogan „Vereint für indigene Völker“ wurde bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ neben sechs weiteren sozialen Anliegen für diese Botschaft geworben.

„Es war mir eine grosse Freude, bei dieser herrlichen Veranstaltung in Sydney zu Ehren der Aborigines und Māori anlässlich des Internationalen Tags für indigene Völker eine Rede zu halten“, betonte Gianni Infantino. „Wir sind uns der Bedeutung des Schutzes der Rechte und der Gebiete indigener Völker auf der ganzen Welt bewusst und stolz darauf, mit dem Fussball für dieses Anliegen zu werben. Dass dieser Tag mit der inklusivsten und grössten FIFA Frauen-Weltmeisterschaft zusammenfällt, die derzeit in den beiden grossartigen Ländern Australien und Neuseeland ausgetragen wird, ist eine wunderbare Fügung.“

Fatma Samoura sieht in solchen Veranstaltungen eine ideale Plattform zur Sensibilisierung sowie für weitere Veränderungen und erzählte von ihrem Besuch in Darwin in Nordaustralien. „Indigene Menschen sind die traditionellen Besitzer unseres Landes, einzigartige Geschichtenerzähler, Lehrer, Heiler und natürliche Beschützer des Klimas und unserer Umgebung“, erklärte sie.

„Ich habe bei meinen jüngsten Besuchen der Treaty of Waitangi Grounds sowie des Northern Territory unheimlich viel gelernt und durch andere Augen gesehen, wie wichtig unsere Arbeit ist.“

„Die Länder der Aborigines und Māori sind in unserem Markenaufbau stark vertreten, etwa in der Nutzung traditioneller Ortsnamen für die Spielorte, beim Empfang der Teams oder an Spieltagen bei den Feierlichkeiten sowie bei den Kapitänsbinden.“

Im Zentrum der Veranstaltung stand eine Podiumsdiskussion rund um die Frage, wie die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ den Wandel über den Breitensport und eine nachhaltige Entwicklung fördern, den Zugang und die Beteiligung am Sport verbessern, Hindernisse für Kinder beseitigen und zur Gleichstellung im Sport beitragen kann. An der Diskussion beteiligt waren Denise Ewe (UN-Delegierte und geschätzte Māori Elder), Linda Faulkner (Kommissarin, New Zealand National Commission for UNESCO), Grace McColm-Monaghan (UNICEF Australia Young Ambassador) und Professor Hannah McGlade (Noongar Human Rights und Social Justice Advocate, ständiges UN-Forum für indigene Anliegen). Die Veranstaltung wurde moderiert von Oriini Kaipara (Moderatorin und Te-reo-Māori-Dolmetscherin).

Erörtert wurde auch, welche Punkte als Nächstes anzugehen sind und was die FIFA und die UNO-Agenturen tun können, um den Schutz der Rechte aller zu fördern, indem sie Rassismus sowie Gewalt gegen Frauen bekämpfen, den Wandel durch die Stärkung von Jugendlichen und Frauen fördern und aufzeigen, wie nachhaltige positive soziale Veränderungen möglich sind.

Heike Alefsen, UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte für den Pazifikraum, machte deutlich, dass die Welt des Sports über enorme Reichweite und starken Einfluss verfüge. Dies könne positiv eingesetzt werden, um für Menschenrechte zu werben und Gemeinden zu fördern.

“Die Rechte indigener Völker zu stärken und ihre Stimmen zu unterstützen und zu verstärken, ist ein wichtiges Ziel und ein entscheidender Bestandteil des Schutzes der Menschenrechte aller“, sagte Alefsen.

“Es gibt viele Parallelen zwischen Menschenrechten und Sport – und insbesondere Fussball -, ein Schwerpunkt auf Stärkung und Fairness sowie das Feiern der Werte, eine Identität zu haben und zugleich in Diversität vereint zu sein.“

Alefsen dankte der FIFA für die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen beim Kampf für Inklusion und gegen Diskriminierung. Sie betonte zugleich, dass Regierungen, Wirtschaft und der Sport allesamt einen Teil beizutragen hätten.

“Im Sport, um Führung zu verbessern, müssen indigene Beiträge anerkennt und weiter institutionalisiert werden, indem indigene Frauen in allen Aspekten der Planung und Organisation von Grossveranstaltungen einbezogen werden. Vollständige Inklusion – durch die Teilnahme als Spielerinnen, aber auch in der Entscheidungsfindung – wird zu Gleichberechtigung der Geschlechter und transformativem Wandel beitragen.“

Diskussionsteilnehmerin Hannah McGlade, ein Mitglied des westaustralischen Volkes Kurin Minang Noongar, betonte, dass die Meinung indigener Frauen entscheidend dazu beitragen könne, Gewalt gegen viele indigene Frauen und Kinder zu beenden.

"Indigene Jugendliche sind Stellvertreter der Veränderung für Selbstbestimmung – und ein Ende der Gewalt gegen indigene Frauen und Kinder ist essentiell dafür. Sie verdienen die beste Chance auf ein gesundes Leben, um ihr Potenzial vollständig abzurufen und ihre Zukunftsträume zu verwirklichen", sagte sie.

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