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Freitag 13 September 2024, 15:00

In den USA werden Jugendspieler nach einem einheitlichen Konzept spielen

  • Sämtliche Jugendmannschaften sollen dieselben Spiel- und Trainingsmethoden verwenden

  • Das Projekt wird im Rahmen des FIFA Forward-Programms durchgeführt

  • „Man hatte das Gefühl, jedes Jahr eine neue Sprache zu lernen“, erinnert sich Tracey Kevins, U-20-Trainerin der US-Damen.

Bis vor kurzem mussten sich die Spieler der einzelnen US-Jugendnationalteams immer wieder an neue Systeme anpassen, was Tracey Kevins damit verglich, jedes Jahr eine neue Sprache zu erlernen.

„Alle Übungsleiter hatten eigene Philosophien und beschrieben alles auf unterschiedliche Art und Weise“, sagte sie gegenüber FIFA.com. „Ich versuchte mir vorzustellen, wie schwierig es für junge Spieler in unserem System sein musste. Man hatte das Gefühl, dass sie in der U 14 Französisch, in der U 15 Deutsch und in der U 16 Spanisch lernen müssen, obwohl eigentlich eine ganz andere Sprache gefragt war.“

Das wird sich nun ändern, da der US-Fussballverband (USSF) sein Nachwuchsförderungsprojekt mit Unterstützung des FIFA-Entwicklungsprogramms umsetzt. Dadurch sollen die Spiel- und Trainingsstile aller Jugendnationalteams der Frauen und Männer vereinheitlicht werden. Oder wie Kevins sagen würde: „Wir wollen, dass alle Teams eine gemeinsame Sprache sprechen.“

Sämtliche Nationaltrainer werden inzwischen nach dem „US-Modell“ geschult und nutzen für die Vorbereitung der Trainingslager und Wettkämpfe der Nationalmannschaft einen einheitlichen Ansatz. Bei der Planung werden sowohl die technischen Mitarbeiter als auch die Bereiche Sport, Leistung und Sportmedizin mit einbezogen. The planning includes integration with technical staff, sports performance, high performance and sports medicine.

In einem so grossen und vielfältigen Land wie den USA ist das sicherlich eine Herausforderung. „Unsere Kader setzen sich aus vielen verschiedenen Spielern mit unterschiedlichen Erfahrungen und Niveaus zusammen. Mittlerweile kommen sie aus zahlreichen Jugend- oder College-Teams, sind bereits Profis oder spielen sogar im Ausland“, verriet Kevins.

„Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass sie im Trainingslager einen gemeinsamen Nenner finden können und wissen, was sie erwartet. Die Herausforderung ist schon riesig, aber es ist auch toll, zu sehen, dass dieses Projekt noch viel Entwicklungspotenzial hat.

Mexico v USA: Round Of 16 - FIFA U-20 Women's World Cup Colombia 2024

Kevins, die bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2024™ in Kolumbien das US-Team betreut, bezeichnete es als Langzeitprojekt, dessen Früchte allerdings schon jetzt zu sehen seien. „Normalerweise werden solche Entwicklungserfolge erst nach sieben oder acht Jahren sichtbar, aber ich freue mich sehr für unsere U-Nationalmannschaften, die bereits jetzt davon profitieren und auch gar nichts anderes kennen. [Andererseits] schaue ich mir die 20-Jährigen an, die ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Bei ihnen ist es schwierig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, denn sie fallen gelegentlich sogar [in alte Gewohnheiten] zurück.“

Zum Spielstil selbst sagte sie: „Wir müssen dafür sorgen, den Spielern unsere DNA und die amerikanische Identität zu verinnerlichen.

Bei uns steht der Ballbesitz im Vordergrund: Unsere Mannschaften hatten in den vergangenen Jahren den Ruf, zu sehr auf das Umschaltspiel zu setzen. Doch das ist nur eine Facette des Spiels. Man muss sich in allen Spielsituationen zurechtfinden können.“

Mexico v USA: Round Of 16 - FIFA U-20 Women's World Cup Colombia 2024

Im Gruppenspiel gegen Marokko, das die USA mit 2:0 für sich entschieden, wurde deutlich, dass sich dieser geduldigere Stil bezahlt macht. „Früher wäre die Partie gegen einen solch tiefstehenden Gegner, dessen Torhüterin einfach überragend war, sehr frustrierend gewesen. Damals hätten wir wahrscheinlich nur mit Mühe gewonnen. Wir wollen diesen Stil unbedingt weiterentwickeln, weil wir davon überzeugt sind, dass ihm die Zukunft gehört.“