Modelllösungen sowie Gelegenheiten zum Wissensaustausch und zum Netzwerken für Führungskräfte von Klubs
FIFA-Präsident in Rede bei Präsenzveranstaltung in Doha (Katar): Bedarf an „Top-Führungskräften“
Infantino: „Mehr Spieler können durch den Klubfussball an die Spitze kommen“
In einer Rede, die er am Eröffnungstag der dritten Auflage des FIFA-Diploms in Klubmanagement bei einer Präsenzveranstaltung in Doha (Katar) hielt, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Wir müssen den Klubfussball weltweit fördern.“
Der 2021 eingeführte 18-monatige Kurs „FIFA-Diplom in Klubmanagement“ hat sich bei Führungspersönlichkeiten des Klubfussballs als prestigeträchtige Plattform zum Netzwerken und Wissensaustausch weltweit etabliert.
Der Diplomkurs steht Klubfunktionären, ehemaligen Nationalspielern und Trainern offen, die derzeit in einer Managementposition bei einem Klub tätig sind. Insgesamt zielt der Kurs darauf ab, Standards für eine Vielzahl von Aktivitäten zu etablieren, die moderne Fussballklubs meistern müssen, um auf und neben dem Platz erfolgreich zu sein.
„Ich hoffe, dass Sie am Ende des Kurses das Gefühl haben, wirklich etwas gelernt und wichtiges Hintergrundwissen für ihre künftige Karriere erworben zu haben. Denn wir brauchen auf der ganzen Welt Top-Führungskräfte im Klubfussball, um den Fussball überall voranzutreiben“, so Infantino.
„Es ist nicht zu begründen, dass der Klubfussball nur in ein paar Ländern in Westeuropa mit vielleicht zehn Klubs gross ist. Wir müssen den Klubfussball weltweit fördern.“
„Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Klubfussball denken? Die Champions League, die Premier League, LaLiga, Serie A, die Bundesliga und so weiter. Die FIFA muss als Weltfussballverband auch für den Klubfussball etwas tun, weil tatsächlich jeder Profispieler für einen Klub spielt.“
Die weltweite Stärkung und Unterstützung des Klubfussballs ist ein wichtiger Stützpfeiler der Gesamtstrategie der FIFA. Über das Diplom ist es bereits jetzt gelungen, starke Bande zwischen dem Weltfussballverband und Klubs zu knüpfen. Die Beziehung wurde durch die kürzliche Auslosung der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025™, das inklusivste globale Klubturnier aller Zeiten, zusätzlich gestärkt.
Nun sollen weitere Initiativen dafür sorgen, dass die Verbindung zwischen der FIFA und den Klubs weiter untermauert wird, allen voran die Schaffung einer FIFA Frauen-Klub-Weltmeisterschaft. Dabei geht es um das langfristige Ziel, dass 50 Nationalteams und 50 Klubs in der Lage sein sollen, ganz oben mitzuhalten und um Titel zu kämpfen.
„Es ist wichtig für uns, dafür zu sorgen, dass es hier zu einem weltweiten Erfahrungsaustausch kommt. Dabei müssen wir uns einerseits auf das Geschehen auf dem Spielfeld, andererseits aber auch auf das Geschehen abseits davon konzentrieren“, so Infantino. „Für das Geschehen abseits des Spielfelds haben wir diese Programme entwickelt, die ihnen allen und ihren Kollegen einen Erfahrungsaustausch ermöglichen und in deren Rahmen Sie auch viel Erfahrung sammeln können.“
Infantino betonte, dass nur sehr wenige Spieler die Möglichkeit hätten, eine FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zu gewinnen oder auch nur daran teilzunehmen. Die Chance, bis ganz nach oben zu kommen, könne jedoch durch den Klubfussball geschaffen werden.
„Nehmen wir zum Beispiel George Weah, den ersten und einzigen afrikanischen Spieler, der den Ballon d'Or gewonnen hat und der ausserdem Staatspräsident Liberias war. Er hat nie an einer [FIFA]-WM teilgenommen. Er war nie bei einer WM dabei. Er konnte nie eine [FIFA] Fussball-Weltmeisterschaft gewinnen“, erklärte der FIFA-Präsident. „Hätte es eine [FIFA] Klub-Weltmeisterschaft gegeben, dann hätte er sie wahrscheinlich gewonnen oder zumindest die Chance dazu gehabt – mit der AC Milan oder Paris Saint-Germain oder einem anderen Spitzenklub, mit dem er wohl daran teilgenommen hätte. Wir müssen für Kinder in aller Welt Möglichkeiten schaffen, damit sie davon träumen können, die Besten der Welt zu werden.“
Die teilnehmenden Klubs werden ins FIFA-Klubmanagementnetzwerk aufgenommen und bekommen Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Letztendlich sollen höhere Standards beim Klubmanagement in allen 211 FIFA-Mitgliedsverbänden und durch eine Weiterentwicklung und Professionalisierung abseits des Spielfelds auch eine Leistungssteigerung auf dem Platz erreicht werden.
„Ich danke Ihnen für die Weitsicht, eine enge Beziehung zu den Klubs zu unterhalten“, so Pedro Cedillo Martínez, Vizepräsident International bei CF Pachuca, dessen Klub gerade am FIFA-Interkontinental-Pokal 2024™ teilnimmt und im nächsten Jahr auch bei der ersten Auflage der FIFA Klub-Weltmeisterschaft™ mit 32 Teams dabei sein wird. „Früher hatten wir das Gefühl, das sei nur ein Lippenbekenntnis aus weiter Ferne in der Schweiz. Jetzt spüren wir eine grössere Nähe zur FIFA.“
Die erste Woche der dritten Auflage des Diploms findet in Katar statt und endet mit dem zweiten Jahrestag des Finales der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™.
„Dies ist eine wirklich innovative Weiterentwicklung des Programms, und das Niveau der Redner und Teilnehmer spiegelt die Professionalität dieses Seminars wider“, erklärte Jassim bin Rashid al-Buenain, Präsident des katarischen Fussballverbands, der es begrüsste, dass auch führende Vertreter der Klubs der Qatar Stars League (QSL) eingeladen waren. „Ich bin sicher, dass [dieses Seminar] sehr informativ und gewinnbringend für sie sein wird.“
An den ersten beiden Auflagen des Programms haben unter anderem Fabio Cannavaro, Kapitän der italienischen Weltmeisterauswahl, Claudia Carrion, Sportdirektorin der Frauenfussballabteilung von Club América, Thiago Scuro, Geschäftsführer der AS Monaco, sowie Salum Abdallah Muhene, Vorsitzender des Simba SC, teilgenommen. Mit Giorgio Chiellini nimmt ein weiterer ehemaliger Weltmeister (jetzt Leiter für institutionelle Beziehungen bei Juventus Turin) an der aktuellen Ausgabe des Programms teil. Außerdem sind die FIFA-Legenden Éric Abidal, Esteban Cambiasso und Javier Pastore mit von der Partie.
„Die Unterstützung von Spielern geht über deren Leistungen auf dem Spielfeld hinaus. Hier ist ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, der dem einzigartigen Druck Rechnung trägt, dem sie im Profifussball ausgesetzt sind“, erklärte Ornella Desirée Bellia, Direktorin für Beziehungen und Entwicklung im Profifussball bei der FIFA.
„Bei der FIFA glauben wir daran, dass der Fussball eine positive Kraft ist, und Führungskräfte im Fussball tragen die Verantwortung dafür, dass ein höherer Zweck verfolgt und positive Auswirkungen auf die Gesellschaft erzielt werden.“