Mittwoch 26 Juli 2023, 07:00

Hehir: "Ich bin inspiriert, die bestmögliche Trainerin zu sein“

  • Irene Hehir profitiert von der Teilnahme am FIFA-Stipendienprogramm für die Trainerausbildung

  • Die Irin absolviert derzeit den UEFA A-Lizenz Kurs

  • "Wenn man seine Komfortzone verlässt, kann Magisches passieren"

Es war ein magischer und geschichtsträchtiger Moment für die Spielerinnen der Republik Irland, die am 20. Juli in Sydney/Gadigal ihr Debüt auf der globalen Bühne des Frauenfussballs feiern. Vor einer Rekordkulisse von 75.784 Zuschauern bestritt die Frauen-Nationalmannschaft gegen einen der Co-Gastgeber ihr erstes Spiel bei einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft und schrieb damit Geschichte. Auch für Irene Hehir war das Spiel ein besonderer Moment. Die ehemalige irische Nationalspielerin absolvierte fünf Länderspiele und erzielte vier Tore, bevor eine Verletzung ihre internationale Karriere beendete. Als sich eine Tür schloss, öffnete sich eine andere, und Hehir begann eine Karriere als Elite-Trainerin mit ihrer UEFA-B-Trainerlizenz für Frauen im Jahr 2018.

"Es war viel harte Arbeit und ein langer Weg für irische Frauen. In den letzten 20 Jahren versuchten viele Spielerinnen, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Diese 23 Spielerinnen, die derzeit in Australien sind, inspirieren mich dazu, die beste Trainerin zu sein, die ich sein kann. Für die Zukunft wollen wir sicherstellen, dass wir mehr Trainer haben, die die nächste Spielergeneration unterstützen und sie bei der Verwirklichung ihrer Träume begleiten“, erklärt die Irin.

Um diesem Ziel näherzukommen, strebt Hehir derzeit die UEFA-A-Lizenz an und gehört gleichzeitig zu den 41 Teilnehmerinnen des FIFA-Stipendienprogramms für die Trainerausbildung.

"Ich war sowohl aufgeregt als auch sehr nervös, als ich erfuhr, dass ich in das FIFA-Stipendienprogramm aufgenommen wurde. Ich würde jemanden treffen, den ich noch nie zuvor getroffen hatte und der mein Mentor sein würde. Ich fragte mich: Werde ich gut genug dafür sein? Ich hatte ein wenig Selbstzweifel."

"Nach dem ersten Treffen lief es so gut. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mir ein Stipendienplatz angeboten wurde. Ich wusste, wie wichtig es ist, so etwas zu erreichen und dass es mir auch während meines A-Lizenz-Studiums helfen wird."

Als Mentorin steht ihr die deutsche Trainerin Anouschka Bernhard zur Seite. Bernhard betreute mehrere Jahre sowohl die U-16- als auch die U-17-Juniorinnen des Deutschen Fussball-Bundes und ist derzeit für die Talentförderung auf allen Ebenen des Frauenfussballs in Schleswig-Holstein zuständig.

"Anouschka hat so viel Erfahrung, und ich höre ihr gerne zu, wenn sie von ihren Erfahrungen im Spiel erzählt, von den guten Dingen, aber auch von den schwierigen Zeiten und wie sie darauf reagiert hat. Ich habe in den letzten Monaten viel von ihr gelernt", beschreibt die ehemalige Nationalspielerin die Zusammenarbeit.

"Sie fordert mich auch heraus - was wirklich gut ist. Sie stellt Fragen und bringt mich dazu, darüber nachzudenken, was Fussball für mich wichtig macht und was es für mich bedeutet, eine gute Trainerin zu sein. Sie ermutigt mich, keine Angst davor zu haben, Fehler zu machen. Das ist Teil des Lernprozesses, wenn man Trainerin ist."

Ihre gemeinsame Zeit beschreibt Hehir als eine "Art geteilte Teamarbeit" und beschreibt, wie ihre Mentorin sie dazu ermutigt, für sich selbst zu denken.

"Für jeden Trainer, der Erfahrungen sammeln möchte, ist es ein enormer Vorteil, wenn jemand wie Anouschka einem dabei hilft, das Beste aus sich herauszuholen. Meine Mentorin ist eine Trainerin, aber mittlerweile ist sie auch mein Vorbild. Anouschka hat mich dazu inspiriert, ein Vorbild für die nächste Person zu werden, die in Irland durchkommt.

Als ich aufwuchs, hätte ich nie gedacht, dass ich die A-Lizenz schaffen würde. Es schien ein Ziel zu sein, das für mich zu weit entfernt war. Jetzt bin ich sehr stolz auf mich. Ich habe diese Chance und möchte sie unbedingt nutzen."

Eine Gelegenheit wie dieses Programm darf man sich nicht entgehen lassen. Man muss man sie ergreifen. Wenn man seine Komfortzone verlässt, kann Magisches passieren.

Irene Hehir über das FIFA-Stipendienprogramm für die Trainerausbildung