Donnerstag 20 Februar 2025, 08:45

Südsudan startet die Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2027

  • Historisches Duell der jüngsten Nation der Welt gegen Algerien im Juba-Nationalstadion in der Qualifikation für die Frauen-WM

  • Begegnung auch Teil der Qualifikation für den Afrikanischen Nationen-Pokal der Frauen 2026, bei dem vier Direktqualifizierte und zwei Play-off-Teilnehmer für die WM-Endrunde 2027 in Brasilien ermittelt werden

  • Stadion dank FIFA-Beiträgen von fast USD 7 Millionen, insbesondere aus dem Forward-Programm, renoviert

Das südsudanesische Frauennationalteam hat die Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2027™ lanciert. Gegner im Nationalstadion, das mit FIFA-Geldern umfassend renoviert wurde, war Algerien.

Es war zugleich das Hinspiel in der ersten Runde der Qualifikation des Afrikanischen Nationen-Pokals der Frauen 2026. Schauplatz war das Juba-Nationalstadion, das nach umfassender Renovierung im Juni letzten Jahres im Beisein von FIFA-Präsident Gianni Infantino, Salva Kiir Mayardit, dem Präsidenten von Südsudan, und Augustino Parek, dem Präsidenten des südsudanischen Fussballverbands (SSFA), eingeweiht worden war.

Die Partie, die 0:5 verloren ging, war eines von zwei Spielen zum Auftakt der Qualifikation für die bislang grösste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™, die 2027 in Brasilien über die Bühne gehen wird. Im anderen Spiel siegte Gambia gegen Niger mit 2:0.

Die vier Teams streben einen der elf Startplätze für die Kontinentalmeisterschaft 2026 in Marokko an. Die vier Halbfinalisten bei diesem Turnier sind direkt für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2027™ in Brasilien qualifiziert. Zwei weitere Teams qualifizieren sich im Rahmen der Kontinentalmeisterschaft für das Play-off-Turnier und können sich so ebenfalls ein Ticket nach Brasilien sichern.

South Sudan v Algeria: Women’s Africa Cup of Nations Qualification

„Wir freuen uns sehr, dass die Qualifikation diese Woche in Afrika begonnen hat. Wir sind gespannt, welche 32 Teams aus aller Welt ihre Nationen bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2027 mit Stolz vertreten werden“, sagte FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman.

„Bereits die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 war für den Frauenfussball in Afrika ein Meilenstein. Gleich drei Teams haben sich erstmals für das Achtelfinale qualifiziert, einschliesslich Turnierdebütant Marokko. Dieser Erfolg bereitet den Boden für eine spannende Qualifikation nicht nur in Afrika, sondern auf der ganzen Welt.“

Action shot from the Women's Africa Cup of Nations qualification match between South Sudan and Algeria

Südsudans A-Frauennationalteam figuriert seit Dezember 2021 in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. Obwohl das Team in der Rangliste zurückgefallen ist, ist der Frauenfussball im Land im Aufwind.

In Südsudan, das erst seit 2011 unabhängig ist, hat die FIFA das erste Pilotprojekt lanciert, mit dem Mädchen und Frauen im Fussball über Monatshygiene informiert werden. Im Rahmen des im Februar 2022 mit dem SSFA gestarteten Projekts erhalten südsudanesische Mädchen und Frauen Hygieneprodukte. 70 % dieser Mädchen und Frauen hatten zuvor keinen Zugang zu oder kein Geld für solche Produkte. Dank der Unterstützung können sie nun unabhängig vom Menstruationszyklus regelmässig am Schulunterricht und am Sport teilnehmen. Darüber hinaus wird die ganze Gesellschaft für die Thematik sensibilisiert.

Action shot from the Women's Africa Cup of Nations qualification match between South Sudan and Algeria

Dank der finanziellen Unterstützung der FIFA wurde ausserdem das Juba-Nationalstadion umfassend renoviert, das nun allen Nationalteams des Landes zur Verfügung steht. Rund USD 5,1 Millionen hat das FIFA-Forward-Entwicklungsprogramm beigesteuert, das seit der Einführung 2016 Infrastrukturprojekte der FIFA-Mitgliedsverbände unterstützt. Die restlichen USD 1,8 Millionen stammen aus dem FIFA-COVID-19-Hilfsplan, mit denen vier Umkleidekabinen, Ersatzbänke, eine Medientribüne, VIP-Bereiche und sonstige Einrichtungen finanziert werden konnten. Neu fasst das Stadion insgesamt 7000 Plätze.

„Der südsudanesische Verband entwickelt sich rasant. Das Land verfügt über ein enormes Talentreservoir“, betonte Gelson Fernandes, FIFA-Regionaldirektor Afrika und stellvertretender FIFA-Direktor Mitgliedsverbände. „Wir wollen diesen Kurs fortsetzen, indem wir den Kindern bei nationalen Wettbewerben und mit Infrastruktur eine Plattform bieten. Das Juba-Stadion ist das neue Herz des Sports in Südsudan und der Region.“