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Donnerstag 19 September 2024, 15:20

Hong Myung-bo: Koreas Fussball wird immer stärker

  • FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 26™ fest im Blick des koreanischen Nationaltrainers

  • Auch der Frauenfussball in der Republik Korea im Aufwind

  • Obdachlosen-WM in Seoul kurz vor dem Start

Hong Myung-bo, eine wahre Fussballlegende in der Republik Korea, hatte vor etwas mehr als fünf Monaten allen Grund zum Feiern, durfte der 55-Jährige, damals noch Trainer des Ulsan HD FC, doch miterleben, wie seine Schützlinge die Qualifikation für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025™ in den USA sicherstellten. Die Tiger werden an der nächstjährigen Premiere des neu gestalteten Gipfels des globalen Klubfussballs die einzigen koreanischen Vertreter sein.

„Es war eine Ehre für mich, einen der führenden Klubs in Asien zu coachen. Wir haben alles daran gesetzt, das beste Team auf dem Kontinent zu werden. Natürlich war unser Erfolg nicht nur mein Verdienst, sondern auch das der Spieler und des ganzen Vereins“, sagte der ehemalige Weltklasseverteidiger gegenüber Inside FIFA. „Die Klub-WM wird die Gelegenheit bieten, der Welt zu zeigen, wie gut der koreanische Fussball ist, was sich sicherlich auch auf die Nationalmannschaft auswirken wird.“

Hong wird jedoch nächstes Jahr nicht auf der Bank von Ulsan sitzen: Anfang Juli nahm er das Angebot an, zum zweiten Mal Nationaltrainer der Republik Korea zu werden.

„Beim Verband hat meine Trainerkarriere begonnen, und so ist das Umfeld des Teams nicht völlig neu für mich. Allerdings ist das eine Weile her, und seither hat sich alles verändert, insbesondere, was die Spieler und den Betreuerstab angeht. Aber ich freue mich auf neue Herausforderungen mit einem neuen Kader“, sagte Hong im Rückblick auf seine ersten Wochen zurück im Amt.

Viel Zeit zum Eingewöhnen blieb ihm jedoch nicht, stand für die Taegeuk Warriors doch kürzlich der Auftakt zur dritten Runde der asiatischen Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 26™ an, in die sie mit einem 0:0 gegen Palästina und einem 3:1 gegen Oman starteten. Ihre weiteren Gruppengegner sind Irak, Jordanien und Kuwait.

South Korea's forward and captain #07 Son Heung-min runs with the ball

„Sich für eine WM-Endrunde zu qualifizieren, ist nie ein leichtes Unterfangen“, weiss Hong. „Auswärtsspiele im Nahen Osten sind immer knifflig, aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns auch weiterhin unter den besten Teams in Asien halten werden.“

„Die Welt des Fussballs verändert sich rasant, und das nicht nur in Asien. Es ist unerlässlich, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten, aber ich denke, noch wichtiger ist für uns, eine eigene Fussballphilosophie zu etablieren und ihr treu zu bleiben. Dies beinhaltet nicht nur technische, sondern auch mentale und kulturelle Aspekte.“

„Momentan ist es unser Hauptziel, uns für die WM 2026 zu qualifizieren. Das Team hat zweifellos die Qualität, um es jedem Gegner schwer zu machen, nicht nur in Asien, sondern weltweit. Entsprechend besteht meine zentrale Aufgabe zum jetzigen Zeitpunkt nicht darin, an Details zu feilen, sondern dafür zu sorgen, dass sich die Spieler in einem optimalen, auf der einzigartigen Fussballkultur unseres Landes basierenden Umfeld auf ihre Einsätze vorbereiten können.“

Zu den führenden Nationen im asiatischen Fussball zählt die Republik Korea nicht nur bei den Männern, wie die Qualifikation sowohl der U-17- als auch der U-20-Frauenauswahl für die jeweilige WM-Endrunde 2024 beweist. „Die Fussballkultur in der Republik Korea hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Heutzutage sind die meisten Fans in den Stadien weiblich, und die Zahl der selbst Fussball spielenden Mädchen und Frauen nimmt stetig zu.“

„Nichtsdestotrotz hat der Frauenfussball immer noch viele Herausforderungen zu bewältigen, nicht zuletzt in Anbetracht der geringen Anzahl registrierter Spielerinnen und der oftmals schwierigen Spielbedingungen – was unsere Frauenteams allerdings nicht davon abgehalten hat, sich ihre WM-Tickets zu sichern. Dafür verdienen sie unseren Respekt und unsere Unterstützung.“

Bei der zurzeit laufenden FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft™ stiessen die jungen Koreanerinnen bis ins Achtelfinale vor, wo sie Gastgeber Kolumbien mit 0:1 unterlagen.

Grossartige Arbeit leistet der Fussballverband der Republik Korea (KFA) aber nicht nur im Elite- und Nachwuchsfussball, ist doch Seoul Austragungsort der in wenigen Tagen beginnenden Obdachlosen-WM, der ersten auf asiatischem Boden.

„Ich freue mich sehr, dass die FIFA dieses wunderbare Turnier unterstützt und mit der Homeless World Cup Foundation eine Partnerschaft eingeht“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino bei der Unterzeichnung einer entsprechenden Grundsatzvereinbarung. „Die Obdachlosen-WM zeigt beispielhaft, wie der Fussball die Menschen zusammenbringen, Stereotypen verändern und das Leben der Menschen verändern kann. Wie die Homeless World Cup Foundation ist die FIFA davon überzeugt, dass der Fussball Positives bewegen kann. Ab der bevorstehenden Ausgabe in Seoul leistet die FIFA ihren Beitrag, damit das Turnier wirklich etwas bewirken und obdachlose Menschen auf der ganzen Welt unterstützen kann.“

„Der Fussball ist für alle unglaublich wichtig, besonders für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind“, sagte KFA-Präsident Chung Mong-gyu nach einem Treffen mit dem FIFA-Präsidenten. „Der Fussball kann das Leben und die Lebensumstände verändern und so eine wertvolle Hilfe sein. Ich bin der FIFA für diese Initiative sehr dankbar. Es ist eine grosse Ehre, diese wichtige Veranstaltung in Korea durchzuführen.“

„Die Fangemeinde in Korea wächst rasant. Der Fussball war bisher traditionell ein Männersport, doch nun entdecken ihn auch immer mehr Frauen für sich. Das ist ein sehr interessantes neues Phänomen in Korea.“

Auch Hong ist überzeugt, dass das Turnier in der Hauptstadt des Landes ein positives Erbe hinterlassen wird: „Das ist eine sehr bedeutsame Veranstaltung. Ich hoffe, wir alle werden die Gelegenheit nutzen, um uns Gedanken über die Menschen an den Rändern der Gesellschaft zu machen, nicht nur in der Republik Korea, sondern überall auf der Welt.“

„Veranstaltungen dieser Art, die eine soziale Dimension aufweisen, sind absolut notwendig. Gerade auch in Verbindung mit dem Fussball können sie einiges bewirken. Ich organisiere seit vielen Jahren im Winter Benefizspiele und glaube fest daran, dass auch solche kleineren Veranstaltungen einen symbolischen Beitrag dazu leisten können, die Herzen von Menschen in aller Welt zu erwärmen.“