Bericht Teil des Engagements der FIFA zur Professionalisierung des Frauenfussballs
Weiterer Schritt, um die Forschungslücke im Fussball zu schliessen – getreu einem der Ziele der FIFA-Frauenfussballstrategie
Vier Hauptempfehlungen an Interessengruppen
In einem Bericht analysiert die FIFA in verschiedenen Ländern die Bedingungen von Spitzenfussballerinnen, die neben dem Fussball noch anderen Beschäftigungen nachgehen, Betreuungspflichten haben oder studieren.
Der Frauenfussball auf Elitestufe wurde in den letzten 20 Jahren enorm professionalisiert, was neue Herausforderungen mit sich bringt. So können die Spielerinnen ihren Lebensunterhalt nicht immer allein mit dem Fussball bestreiten und sind deshalb auf Einkünfte aus anderen Bereichen angewiesen. Das Ausmass dieses Phänomens ist ein wichtiger Hinweis auf den Entwicklungssgrad des Frauenfussballs.
Der Bericht mit dem Titel „Multiple Job-Holding in Elite Women’s Football“ soll weitere Erkenntnisse zum weltweiten Stand liefern und im Hinblick auf die von der FIFA angestrebte weitere Professionalisierung ein genaues Bild des Frauenfussballs auf Elitestufe zeichnen. Der Bericht wurde von der Edith-Cowan-Universität in Australien zusammen mit der FIFPRO verfasst.
„Nach einer bahnbrechenden FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023 und der Lancierung der FIFA-Frauenfussballstrategie 2018 steht der Frauenfussball auf einem viel stärkeren Fundament als noch vor einigen Jahren“, betonte FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman. „Dennoch liegt noch immer ein weiter Weg vor uns. Solche Berichte sind wichtig, weil sie die Realität vieler Spielerinnen abbilden und all jene unterstützen, die sich für das weitere Wachstum des Frauenfussballs engagieren.“
Für den Bericht wurden 736 Spielerinnen aus zwölf FIFA-Mitgliedsverbänden in allen sechs Konföderationen befragt. Die Spielerinnen aus Australien, Botsuana, Brasilien, Chile, England, Fidschi, der Republik Korea, Mexiko, Neuseeland, Nigeria, Schweden und den USA lieferten auf anonymer Basis Daten und erhielten so eine Stimme.
Der Bericht richtet vier Hauptempfehlungen an die Interessengruppen:
ganzheitliche Betrachtung der Spielerinnen
Bewusstsein um und Anpassung der Arbeitsbelastung bei mehreren Beschäftigungen sowie anderen Verpflichtungen der Spielerinnen
mehr Sicherheit für Spielerinnen mit Mehrfachbelastung, wenn der Fussball nicht flexibel gestaltet werden kann
Doppelstrategie für Fussballkarrieren hinsichtlich Ressourcen und Management
Jede dieser Empfehlungen wird geprüft. Sie belegen zum einen die grossen Fortschritte bei der Professionalisierung, machen aber auch deutlich, dass noch viel zu tun bleibt.
Der Bericht ist ein weiterer Schritt, um die Forschungslücke im Fussball zu schliessen, da noch immer viel weniger Informationen und Daten zum Frauenfussball vorliegen als zum Männerfussball. Zusammen mit weiteren Berichten wie dem FIFA-Benchmarking-Bericht zum Frauenfussball und dem Studienbericht zu FIFA-Mitgliedsverbänden soll er den Entscheidungsträgern präzise und fundierte Informationen zur Verbesserung des Umfelds liefern.