Javier Zanetti, Juan Sebastián Verón und Esteban Cambiasso mit herausragenden Leistungen im argentinischen Nationalteam
Insgesamt 24 Partien bei vier FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™
Ihre Gedanken zum Erfolg der Albiceleste in Katar 2022
Javier Zanetti, Juan Sebastián Verón und Esteban Cambiasso können auf eine herausragende Karriere im argentinischen Nationalteam zurückblicken. Alle drei zusammen haben insgesamt 24 Partien bei vier FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™ bestritten. Daher können sie den Erfolg der Albiceleste bei der WM 2022 in Katar und dessen Bedeutung besser als viele andere einordnen.
„Der dritte Stern war die Erfüllung eines Traums. Die Vorfreude war riesig, als wir in Katar ankamen, wo viele Argentinier waren, die auf diesen Augenblick warteten. Als wir es dann tatsächlich geschafft hatten, waren wir überglücklich“, sagt Zanetti, der mit 145 Länderspielen in der ewigen Liste seines Nationalteams hinter Javier Mascherano (147) und Lionel Messi (bis jetzt 180) den dritten Platz belegt.
Verón stand bei den Weltmeisterschaften 1998 in Frankreich und 2002 in Korea/Japan gemeinsam mit Zanetti im Kader. In Frankreich erreichten die Argentinier das Viertelfinale, 2002 schieden sie überraschend bereits nach der Gruppenphase aus. Für ihn war der dritte WM-Titel etwas ganz Besonderes. „Darauf hatten wir schon lange gewartet [seit dem Titelgewinn 1986 in Mexiko]“, erklärt La Brujita, der darüber hinaus an der Auflage von 2010 in Südafrika teilnahm, wo Argentinien ebenfalls ins Viertelfinale einzog.
„Tatsächlich habe ich in vielen Nationalteams gespielt und hatte nie diese Chance [auf den Titel]. Das war wirklich nötig. Vor allem, um für die neuen Generationen eine Verbindung zu ihrem Nationalteam zu schaffen, Und zwar nicht nur zu den Spielern, die viele Anhänger haben, sondern zum Nationalteam als solches. Das hat dem Fussball sehr gutgetan“, fügt der 49-jährige ehemalige Mittelfeldspieler hinzu.
Cambiasso, der nur 2006 in Deutschland zu einem WM-Auftritt kam, wo er mit der Albiceleste im Viertelfinale gegen den Gastgeber ausschied, betrachtet das Ganze aus einem anderen Blickwinkel. „Das war eine grosse Freude und gleichzeitig eine grosse Erleichterung, weil wir so lange darauf gewartet hatten, die WM zu gewinnen. Der Titel war fast schon eine Besessenheit, und das ist nie gut“, erklärt der 43-Jährige.
„Manchmal haben wir Ergebnisse erzielt, die sehr schwierig zu erreichen waren, wie den zweiten Platz 2014, aber nichts schien gut genug zu sein, alles war negativ, obwohl es gar nicht so war“, fügt Cambiasso hinzu, der von 2000 bis 2011 argentinischer Nationalspieler war.
Auf persönlicher Ebene hebt Zanetti das „Wechselbad der Gefühle“ hervor, das er im Finale der WM 2022 in Katar erlebte, und betont, dass Argentinien den Titel „wirklich verdient“ hat. „Ich weiss noch, dass ich mit meiner Familie vor Glück geheult habe, als wir sahen, wie Messi den WM-Pokal in die Höhe stemmte. Das werden wir nie vergessen“, erklärt der 50-Jährige, der von 1994 bis 2011 für die Albiceleste auflief.
Verón, Nationalspieler von 1996 bis 2010, erinnert sich ebenfalls an das fantastische Gefühl dieses Augenblicks. „Als Sportler macht es dich extrem glücklich, wenn es für deine Nationalmannschaft gut läuft. Ausserdem war die Vorstellung, dass meine Kinder diesen Titel feiern konnten, was sie zu meiner Zeit als Spieler und danach nicht konnten, unglaublich schön. Dadurch entstehen starke Bande.“
Cambiasso geht noch auf „den Faktor Lionel Messi“ ein, um zu beschreiben, was dieser Titel für ihn und alle Argentinier bedeutet hat. „Das war ein Befreiungsschlag, das Ende einer schier unendlich erscheinenden Wartezeit. Das gilt insbesondere, weil wir es mit Leo auf dem Platz geschafft haben, wegen allem, was er durchgemacht hatte“, erklärt Cuchu.
„Als sein Teamkamerad habe ich einiges miterlebt, aber er hatte mit dem Nationalteam keinen einzigen Titel gewonnen, obwohl er auf Vereinsebene und persönlich alles gewonnen hatte, was es zu gewinnen gab. Ich glaube, die Argentinier haben es genossen, dass Messi diesen WM-Titel als Kapitän nach Buenos Aires, nach Argentinien gebracht hat.“
Zanetti war genau wie Cambiasso beeindruckt von den bewegenden Bildern der fünf Millionen Argentinier, die die Strassen säumten, um gemeinsam mit den Spielern den Titel zu feiern. „Das war total bewegend. Ein Augenblick, den man geniessen musste. Ich bin noch immer begeistert davon.“
Verón hat eine Erklärung für diese totale Begeisterung und Hingabe der Fans. „Argentinien ist ein Land, das sehr schwierige Situationen durchgemacht hat. Der Fussball ist ein Teil des Lebens und schafft eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wenn so etwas passiert, denkst du an jemanden, der nicht mehr da ist, an schwierige Situationen, kommst auf den Boden der Tatsachen zurück und entfliehst gleichzeitig dem Alltag mit all seinen Sorgen. Das hat der Fussball in Argentinien mit der WM in Katar geschafft.“