Zwei Freundschaftsspiele von Bulgarien in Aserbaidschan
Zum Auftakt gegen Tansania, dann gegen den Gastgeber
Anspruchsvolles Kräftemessen mit einem Team eines anderen Kontinents für die Europäer
Bulgarien landet diese Woche in Baku und brennt auf die anstehenden Freundschaftsspiele im Rahmen der ersten FIFA Series™.
Das erste Spiel am Freitag gegen Tansania haben sich die Europäer besonders dick angestrichen. Am Montag folgt das Duell mit Gastgeber Aserbaidschan.
„Die FIFA Series ist eine grossartige Initiative und für uns eine gute Chance, weil wir das erste europäische Team sind, das an diesem Wettkampfformat teilnimmt. Wir danken der FIFA für diese Chance“, erzählt der bulgarische Trainer Ilian Iliev im Gespräch mit Inside FIFA und betont dabei den Nutzen der FIFA Series™ für die Nationalteams.
Weiter sagt er zu dieser Spielserie: „Wir können Teams mit anderen Spielsystemen, etwa aus Afrika, kennenlernen. Das dient uns als Vorbereitung, falls wir uns wieder einmal für die WM qualifizieren. Zudem haben aussereuropäische Teams die Möglichkeit, gegen europäische Mannschaften zu spielen und zu erfahren, was sie erwartet.“
„Für die Mannschaft ist es eine neue Herausforderung, gegen Teams anderer Kontinente anzutreten, auf die wir bei anderen Turnieren wieder treffen könnten. Das hilft uns und gibt uns die Möglichkeit, starke Spiele zu bestreiten“, erklärt der bulgarische Kapitän Kiril Despodov, während er die Bedeutung zusätzlicher Spiele zwischen Teams verschiedener Kontinente betont.
Die Partien gegen Teams anderer Kontinente, verbunden mit der Möglichkeit, sich technisch weiterzuentwickeln, helfen Bulgarien bei der Vorbereitung, wie Trainer Iliev beim zweiten Zusammenzug feststellen konnte.
„Wir sind zum zweiten Mal alle beisammen und gespannt, wie sich die Spieler seit dem letzten Mal entwickelt haben. Es wird interessant zu sehen sein, ob wir anders spielen, wenn wir etwa auf ein afrikanisches Team treffen. Ich habe dort als Trainer gearbeitet und weiss, dass die Teams dort den europäischen Mannschaften etwas Neues bringen können.“
„Wir kennen Aserbaidschan, weil sie in der europäischen Qualifikation in unserer Gruppe waren. Bei Tansania ist es etwas schwieriger, die Spieler davon zu überzeugen, dass dies ein starker Gegner ist, obwohl mehrere Spieler in Europa spielen“, fügt er an und betont, dass die FIFA Series™ für Spieler, Teams und Fans eine viel wertvollere Wettkampferfahrung sei und einen wichtigen Beitrag zur Fussballförderung leiste.
Bulgarien, das aktuell auf Platz 83 der Weltrangliste liegt, beendete die EM-Qualifikation in seiner Gruppe auf dem letzten Rang und ist sich daher bewusst, wie wichtig diese Spiele für seine Vorbereitung sind.
„Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wir müssen unser Selbstbewusstsein und unseren Nationalstolz zurückgewinnen, weil wir uns seit 20 Jahren nicht mehr für ein grosses Turnier qualifiziert haben. Unser Selbstvertrauen liegt am Boden. Wir müssen wieder mehr an uns glauben. Wir haben viele sehr gute und talentierte Spieler. Gemeinsam können wir es zu grossen Turnieren schaffen“, sagt Despodov, der vor wenigen Tagen zum bulgarischen Spieler des Jahres gewählt wurde.
Dass sich Bulgarien seit der EURO 2004 nie mehr für ein grosses Turnier qualifiziert hat, ist im Gedächtnis der bulgarischen Fussballfans eingebrannt. Die anstehenden Freundschaftsspiele könnten daher ein erster Schritt zu einer neuerlichen Qualifikation sein. „Diese Partien können uns bei der Vorbereitung helfen“, erklärt Trainer Iliev zum Schluss.
Die FIFA Series™ umfasst eine Reihe von Freundschaftsspielen zwischen Teams verschiedener Kontinente, die ansonsten kaum aufeinandertreffen. Die Serie zielt insbesondere auf mehr Fussballkontakte ausserhalb des Rahmens, in dem sich die Nationalteams der einzelnen Länder für gewöhnlich bewegen, und leistet so einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Fussballförderung.