Der FIFA-Rat hat heute die Bildung einer Arbeitsgruppe verabschiedet, die mit Blick auf mögliche Änderungen am FIFA-Reglement für internationale Spiele weitere Daten erheben und dem Rat Empfehlungen abgeben soll. Die Arbeitsgruppe wird 10 bis 15 Vertreter verschiedener Interessengruppen des Fussballs umfassen, u. a. der FIFA-Mitgliedsverbände, Konföderationen, Klubs, Ligen, Spieler, Fanvereinigungen sowie privater Unternehmen, die an der Organisation internationaler Spiele oder Wettbewerbe beteiligt sind. Empfehlungen der Arbeitsgruppe sind in den folgenden Monaten zu erwarten.
Die Arbeitsgruppe soll in erster Linie, das FIFA-Reglement für internationale Spiele und die nach der FIFA-Ratssitzung im Oktober 2018 veröffentlichte Medienmitteilung hinsichtlich extraterritorialer Spiele (vgl. Art. 8 Abs. 2 des FIFA-Reglements für internationale Spiele) analysieren und auf FIFA-Stufe einen überarbeiteten Rechtsrahmen prüfen, der i) Regelungen, Verfahren und Prozesse zur Bewilligung von Fussballspielen oder -wettbewerben zwischen Klubs sowie ii) Kriterien zur Bewilligung solcher Spiele oder Wettbewerbe vorsieht.
Die Arbeitsgruppe wird nach eigenem Befinden Empfehlungen vorschlagen, sich dabei gemäss Vorgabe des FIFA-Rats aber an die Grundsätze von Transparenz, Objektivität, Diskriminierungsverbot und Verhältnismässigkeit halten und u. a. die folgenden Faktoren berücksichtigen:
Fairness, einschliesslich der Angemessenheit einer Mitteilung an Fans, für die ein Heim- oder Auswärtsspiel auf ihrem Gebiet wegfallen könnte
Angemessene Möglichkeit für Fans der Teams, die ausserhalb ihres Gebiets ein Spiel bestreiten, das Spiel auf dem betreffenden Gebiet zu besuchen
mögliche Auswirkungen auf das Gleichgewicht des Sportwettbewerbs, einschliesslich der Interessen der teilnehmenden Teams sowie anderer Teams derselben Ligen, wie jene, die am möglichen extraterritorialen Spiel beteiligt sind, auf der Grundlage des üblichen, ausgewogenen Hin- und Rückspielkalenders
einmalige extraterritoriale Austragung eines Spiels oder Austragung einer Reihe solcher Spiele
Einhaltung der anerkannten Struktur des internationalen Fussballs auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips (lokale Autonomie und Entscheidungsbefugnis)
mögliche Auswirkungen auf und/oder Störungen für andere Teams im Land, in dem ein extraterritoriales Spiel ausgetragen wird
geplante Zahl von Spielen, die ausserhalb des angestammten Gebiets oder in einem bestimmten Land stattfinden sollen
Auswirkungen eines extraterritorialen Spiels auf die Fussballförderung, u. a. in dem Land, in dem das betreffende Spiel ausgetragen wird
Fähigkeit des ausrichtenden Verbands, alle Elemente der Spielintegrität zu gewährleisten, einschliesslich des Schutzes von Fans und Spielern, Prävention von Spielmanipulation sowie der Einhaltung der Dopingverfahren
alle weiteren Bedingungen oder Faktoren, die die Integrität des Fussballs oder den Schutz und das Wohlbefinden von Fans, Spielern oder Mitarbeitern betreffen könnten