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Freitag 16 August 2024, 13:45

Liechtensteins Frauenfussball weiter im Höhenflug

  • Das Frauen-Nationalteam Liechtensteins erstmals in der FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste aufgeführt

  • Der Frauenfussball des Landes profitiert von den FIFA-Programmen zur Frauenförderung

  • Langfristiges Ziel ist es an EM- und WM-Qualifikationen teilzunehmen

„Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.“

Der Spruch des berühmten römischen Philosophen Marcus Tullius Cicero hat auch in der heutigen Zeit nichts an seiner Aktualität verloren und lässt sich wunderbar am Beispiel Liechtenstein anwenden.

Anfang 2020 hatte der liechtensteinische Fussballverband LFV die Gründung eines Frauen-Nationalteams angekündigt, die im April 2021, nach Monaten intensiver Vorbereitungszeit, ihr erstes Länderspiel bestritt.

Rund viereinhalb Jahre später zeigt sich, welch positiven Auswirkungen die Bemühungen des Verbandes haben. Nach insgesamt fünf internationalen Länderspielen gegen Teams, die in der FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste zu finden sind, ist Liechtenstein erstmals in der jüngsten Ausgabe der Weltrangliste aufgeführt (Platz 187) und hat sich damit einen festen Platz auf der Weltkarte des Frauenfussballs gesichert. Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfussballs im Fürstentum.

"In die FIFA-Weltrangliste aufgenommen zu werden, ist für uns ein historischer und ehrenvoller Moment. Er zeigt, dass die harte Arbeit der Spielerinnen, des Trainerstaffs und vom Verband sowie aller Beteiligten anerkannt wird", erklärt Nationaltrainerin Adrienne Krysl, gegenüber Inside FIFA.

"Dies ist nicht nur ein Motivationsschub für das Team, sondern auch ein Signal nach aussen, dass Liechtenstein im Frauenfussball angekommen ist. Es gibt uns eine Sichtbarkeit und gibt den Spielerinnen das Gefühl, dass sie Teil von etwas Grösserem sind. Gleichzeitig ist es auch eine Verantwortung, uns weiter zu verbessern und diesen Platz in der Rangliste mit Stolz zu verteidigen."

Erst letzten Monat trugen Krysls Schützlinge auf heimischem Terrain zwei Länderspiele gegen Namibia aus. Auch wenn das Ergebnis nicht ganz nach dem Geschmack der Liechtensteiner ausfiel - auf ein 1:1-Unentschieden folgte eine 0:2-Niederlage im Rückspiel -, war es doch ein großer Erfolg, einen außereuropäischen Gegner ins Fürstentum zu holen. Auch für die Brave Gladiators waren die Freundschaftsspiele etwas Besonderes, da sie zum ersten Mal gegen eine Mannschaft außerhalb Afrikas antraten.

Friendly between Liechtenstein and Namibia

Neben dem Aufschwung der Nationalmannschaft fasst der Frauenfussball in Liechtenstein auch auf Vereinsebene immer mehr Fuss, wozu auch die Unterstützung der FIFA beigetragen hat. Der Verband hat gleich drei Initiativen der FIFA-Programme zur Frauenförderung in Anspruch genommen: Klublizenzierung, Entwicklung der Ligen und Frauenfussballkampagne.

Die FIFA und insbesondere ihre Abteilung Frauenfussball standen auch bei der Ausarbeitung und Entwicklung der Strategie "Frauen am Ball 2026" des LFV helfend zur Seite. Diese bahnbrechende Strategie, die alle wichtigen Aspekte des Frauenfussballs zusammenfasst, ist ein Fahrplan für den LFV und die Vereine, um ihr Engagement für die Förderung des Frauenfussballs zu verstärken und sich darauf zu konzentrieren.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Entscheidung, eine hauptamtliche Person zu ernennen, die sowohl das Frauen-Nationalteam als auch den Frauenfussball beim LFV leitet. Die ehemalige Schweizer Nationalspielerin und Trainerin des FC Winterthur Frauen Krysl hatte vor etwas mehr als einem Jahr diesen Aufgabe übernommen.

"In den kommenden Monaten und Jahren liegt der Fokus darauf, diese positiven Entwicklungen weiter voranzutreiben", so die 36-Jährige. "Aktuell prüfen wir, ob wir an der Nations League im kommenden Jahr sowie an der WM-Qualifikation im Jahr 2026 teilnehmen können. Wir wollen uns international messen und wertvolle Erfahrungen sammeln, um uns kontinuierlich zu verbessern."

Adrienne Krysl - Women's National Team Coach Liechtenstein

Den Frauenfussball von der Breite bis zur Spitze weiterzuentwickeln, ist das übergeordnete Ziel der bis 2026 ausgelegten Strategie, die sich auf die vier Schwerpunkte Vereinsentwicklung, Partizipation, Leistungsfussball und Wahrnehmung fokussiert.

"Ein weiteres Ziel ist es, die Begeisterung für den Frauenfussball auch auf Vereinsebene zu steigern, sodass noch mehr Mädchen und Frauen aktiv spielen. Mit dieser Strahlkraft ist es mir ebenfalls wichtig, dass die Frauen im Fussball bleiben und wir diesen gemeinsam nachhaltig prägen können. Egal ob als Präsidentin, Sportjournalistin, Schiedsrichterin, Trainerin oder in einer anderen Funktion."

Bilder mit freundlicher Unterstützung des LFV (©LFV/Peter Rinderer)