Donnerstag 01 Juni 2023, 14:00

Unity Pitch trägt zur Inklusion marginalisierter Menschen bei

  • Das Street Soccer-Programm war auch beim Unity Pitch der FIFA Frauen-WM 2023 präsent

  • Das Programm fördert die Inklusion und dient zur Verbesserung der Lebensumstände

  • Inklusion und Förderung der Menschenrechte sind Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der WM

Die FIFA Frauen-WM Australien & Neuseeland 2023™ soll eine der integrativsten und einladendsten Sportveranstaltungen in Australien und Aotearoa Neuseeland werden.

Einheit und Inklusivität waren zentrale Themen beim Unity Pitch der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™, dem farbenfrohen Kleinspielfeld, dessen lange Reise kürzlich nach Stationen in allen neun Spielorten zu Ende ging. Diese Themen stehen auch im Einklang mit der Förderung der Menschenrechte als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Turniers.

Beim Stichwort Inklusivität denkt man vielleicht nicht sofort an Menschen, die mit Problemen wie Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch, Familienzerfall oder psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Doch das Street Soccer-Hilfsprogramm, das von der international anerkannten gemeinnützigen Organisation The Big Issue unterstützt wird, war ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltungen rund um den Unity Pitch.

Das Street Soccer-Programm hat bereits das Leben unzähliger marginalisierter Menschen auf der ganzen Welt verändert. Die Kameradschaft und das nicht wettbewerbsorientierte Umfeld waren auch bei der letzten Station des Unity Pitch in Sydney/Gadigal offensichtlich, wo zahlreiche Street Soccer-Teilnehmer dabei waren.

"Jeder Teilnehmer hat eine andere Vorgeschichte", sagte die Organisatorin Jenny Tracey, bevor sie uns Torhüter Anthony vorstellte, der uns erst einmal fröhlich seinen Spitznamen erklärte: "Nennt mich ruhig Vielfraß - so nennen mich alle."

Der "Vielfraß" lobte den Wert des Programms, an dem er seit über zehn Jahren teilnimmt und dabei auch bei nationalen Wettbewerben gespielt hat.

"Ich litt an Depressionen und einer posttraumatischen Belastungsstörung. Bevor ich zum Street Soccer-Programm kam, war ich oft deprimiert, was letztlich zu meiner Obdachlosigkeit führte. Die Teilnahme an diesem Programm hat mir geholfen, meinen Gemütszustand erheblich zu verbessern. Hier kann ich all den negativen Gedanken in meinem Kopf entkommen. Auf dem Spielfeld kann man all seine Sorgen hinter sich lassen.

Das Programm hilft mir außerdem, mich fit zu halten. Ich war 20 Jahre lang Raucher, doch das Programm hat mich motiviert, das Rauchen aufzugeben, und seitdem geht es mir wieder viel besser.

Im Laufe der Jahre sind viele Leute gekommen und gegangen, aber es gibt stets ein Gefühl der Kameradschaft und natürlich auch der Gemeinsamkeit. Ich habe Freunde aus anderen Bundesstaaten kennen gelernt und an nationalen Wettbewerben teilgenommen."

Auf dem Spielfeld wird entsprechend der Fähigkeiten der jeweiligen Akteure mit angemessenem Respekt gespielt. Die Konkurrenz dürfte etwas intensiver werden, wenn es daran geht, den Kader für den diesjährigen Homeless World Cup in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento zusammenzustellen.

Die Gelegenheit zu einer internationalen Flugreise ist ein Beispiel für die besonderen Möglichkeiten, die das Programm bietet, doch der wahre Wert entsteht durch die Verbindung von Woche zu Woche.

Dies bietet eine Möglichkeit, ihre Woche etwas zu strukturieren", so Tracey, staatliche Koordinatorin des Community Street Soccer-Programms für New South Wales und das Australische Hauptstadtterritorium ACT. "Das ist etwas, worauf sie sich freuen können, und es gibt ihnen eine gewisse Routine.

Sie schließen neue Freundschaften und unterstützen sich gegenseitig nach Kräften. Es ist schön, diese Entwicklung zu sehen. Wir versuchen ganz bewusst, dieses [nicht wettbewerbsorientierte] Umfeld zu schaffen, wechseln ständig die Spieler in den Teams aus und achten darauf, nicht immer den Spielstand laut zu verkünden.

Wenn man Gewinner hat, dann hat man auch Verlierer. Das Ziel beim Homeless World Cup besteht darin, die Fairplay-Auszeichnung zu gewinnen!"