Montag 29 Mai 2023, 14:00

WM-Turnier in Australien und Aotearoa Neuseeland ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit

  • Bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™ werden neue Nachhaltigkeitsmaßstäbe gesetzt

  • Barrierefreiheit, Umweltschutz, Menschenrechte und Schutzmaßnahmen stehen bei dem Turnier im Fokus

  • Die FIFA bietet anderen sportlichen Großveranstaltungen im asiatisch-pazifischen Raum einen Erfahrungsaustausch an

Die FIFA Frauen-WM Australien & Neuseeland 2023™ wird neue Wege bei der Nachhaltigkeit und Inklusion gehen und die Messlatte für Sportveranstaltungen in Australien, Aotearoa Neuseeland und im gesamten asiatisch-pazifischen Raum höher legen.

Seit der FIFA Fussball-WM Brasilien 2014™ gilt bei der FIFA eine starke Beachtung und Sensibilisierung für die Bedeutung der Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil jeder großen Sportveranstaltung, beginnend mit der Bewerbungsphase und basierend auf der Grundlage umfassender Nachhaltigkeitsanforderungen an die Turnier-Gastgeber.

Vier Schlüsselbereiche stehen im Zentrum der Nachhaltigkeitsstrategie von Australien & Aotearoa Neuseeland 2023, nämlich Barrierefreiheit, Umwelt, Menschenrechte und Schutzmaßnahmen. Das Nachhaltigkeitsprogramm des Turniers ist breit angelegt und umfasst mehrere neue Initiativen.

"Wir haben hier die große Chance, die Sichtbarkeit und das Interesse am Frauenfussball zu nutzen, um die Themen Barrierefreiheit, Umwelt, Menschenrechte und Schutzmaßnahmen in den Vordergrund zu rücken, und wir sind dafür verantwortlich, dass das Turnier negative Auswirkungen auf die Menschen, die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Umwelt minimiert und positive Auswirkungen maximiert", sagte Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit und Umwelt.

Host Stadiums - FIFA Women's World Cup Australia & New Zealand 2023

Im kommenden Jahrzehnt werden zahlreiche Sport-Großveranstaltungen im asiatisch-pazifischen Raum stattfinden, bis hin zu den Olympischen Sommerspielen 2032 in Brisbane, bei denen Frauen- und Männerfussball auf dem Programm steht.

"Uns ist sehr bewusst, dass wir eine der ersten von vielen internationalen Veranstaltungen in der Region sind, und wir wollen sicherstellen, dass wir zu Verbesserungen und Fortschritten beitragen und die Saat für weitere Ideen und Aktionen legen", sagt Sheila Nguyen, Leiterin für Nachhaltigkeit bei Australien & Aotearoa Neuseeland 2023.

"Wir bewerten jede Idee, und wenn sie ein Novum und eine Verbesserung darstellt, versuchen wir, sie umzusetzen. Selbst wenn es nur eine kleine Idee ist, kann sie eine Tür öffnen und den Weg für andere ebnen, die nachziehen. Wir können die gewonnenen Erkenntnisse an die Organisatoren kommender Veranstaltungen weitergeben."

Ein innovativer Aspekt des Turniers wird der Bereich der Menschenrechte, in dem wichtige Fortschritte in verschiedenen Bereichen der Integration gemacht wurden. Ein wichtiger Teil dieser Arbeit sind die Bemühungen um eine sinnvolle Einbeziehung der First Nations und Māori in die Vorbereitung und Durchführung des Turniers.

Dazu wurde ein kulturelles Gremium eingerichtet und es wurden Experten für kulturelles Engagement ernannt, die den Umgang mit kulturell und sprachlich vielfältigen Gemeinschaften unterstützen sollen. Die Fans und Zuschauer dürfen erwarten, dass die Gemeinschaften der Ureinwohner und der Māori während der gesamten Veranstaltung auf verschiedene Weise angemessen gewürdigt werden.

"Die Kultur der First Nations und der Māori wird bei den Zeremonien während des Turniers deutlich zu sehen sein, und beide Kulturen wurden auch in das Markenimage des Turniers integriert. In diesem Sinne werden auch die traditionellen Ortsnamen der Austragungsstädte verwendet, wodurch die einheimischen Kulturen beider Nationen gewürdigt werden", so Nguyen weiter.

Das kontinuierliche Engagement der FIFA im Kampf gegen alle Formen von Diskriminierung sowie die Förderung einer einladenden Integration werden dazu beitragen, dass alle Teilnehmer das Turnier genießen können.

Andreas Graf, FIFA-Leiter für Menschenrechte und Antidiskriminierung, fügte hinzu: "Unser Menschenrechtsprogramm stützt sich auf eine gemeinsam von den nationalen Menschenrechtskommissionen Australiens und Aotearoa Neuseelands durchgeführte Bewertung und umfasst gezielte Maßnahmen in verschiedenen Bereichen, um ein sicheres und integratives Umfeld für alle Fans zu fördern sowie den Schutz der Arbeitnehmerrechte zu gewährleisten. Die Maßnahmen zur Einbeziehung und Würdigung indigener Gemeinschaften werden wegweisend und können wertvolle Erkenntnisse für künftige Veranstaltungen liefern, auch für die FIFA Fussball-WM 2026™ in Kanada, Mexiko und den USA."

Ein weiterer wichtiger Fortschritt ist die Umsetzung von Systemen für Schutzmaßnahmen. 2023 wird erstmals ein umfassendes Schutzmaßnahmenprogramm bei einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ umgesetzt.

"Dies ist ein sehr komplexer Aspekt, da er alle neun Spielorte betrifft, von denen jeder seine eigenen unterschiedlichen staatlichen, kommunalen und professionellen Dienste hat, die auf ihre eigene Art und Weise reagieren", so Nguyen weiter.

"Es ist eine komplexe Angelegenheit, doch eine wichtige Gelegenheit, sich darauf zu konzentrieren, Sportveranstaltungen wie diese für alle sicher zu gestalten, nicht nur für Kinder. Wir versuchen letztlich, den gesamten Nachhaltigkeitsstandard des Turniers in allen Bereichen zu verbessern.

Wir sind uns dabei bewusst, dass es rund 1,5 Millionen Zuschauer in den Stadien und Milliarden TV-Zuschauer rund um die Welt geben wird. Daher wollen wir diese Gelegenheit optimal nutzen."

Auch auf Barrierefreiheit wird sehr großer Wert gelegt. Die Zugänglichkeit der Stadien für Behinderte und Personen mit eingeschränkter Mobilität wird angemessen berücksichtigt, was auch Angebote wie Live-Audiokommentare für sehbehinderte und blinde Fans umfasst, die bei ausgewählten Spielen verfügbar sein werden. Was den Umweltschutz angeht, liegt der Fokus primär auf zwei Bereichen, nämlich Emissionen und Materialien.

"Was die Materialien betrifft, so beginnt dies bereits bei der Beschaffung. Dies bedeutet, dass wir prüfen, was wir in das Turnier einbringen und so bauen, dass möglichst wenig Müll auf Deponien landet und die Verschmutzung minimiert wird", sagte Nguyen.

"Was die Emissionen betrifft, so hat die FIFA sich dem UNFCCC Sports for Climate Action Framework verpflichtet. Darin sind zwei große zeitliche Ziele festgelegt, nämlich eine Halbierung der Emissionen bis 2030 und Netto-Null-Emissionen bis 2040.

"Eine der wichtigsten Aktivitäten bei dieser Veranstaltung war die Unterstützung aller zehn Stadien bei der Erlangung der Green-Building-Zertifizierung für den Betrieb."