Vertreter des ecuadorianischen Fussballverbands besuchten den mexikanischen Fussballverband, um Themen in Zusammenhang mit dem Schiedsrichterwesen zu behandeln
Die FIFA leistet dabei fachlichen Rat und logistische Unterstützung
Die Kooperationsvereinbarung ist auf zwei Jahre ausgelegt
Eine herzliche Umarmung, ein Händedruck und der Austausch der Nationaltrikots – Freude und Zufriedenheit von Íñigo Riestra, Generalsekretär des mexikanischen Fussballverbands (FMF), und von Nicolás Solines, Generalsekretär des ecuadorianischen Fussballverbands (FEF) nach zwei Tagen intensiver Arbeit am Sitz des FMF waren offenkundig
Am 17. und 18. August reiste eine Schiedsrichterdelegation des FEF nach Toluca (Mexiko), um sich dort mit ihren Kollegen des FMF sowie Vertretern der Regionalbüros der FIFA in Panama und Paraguay zu treffen. An beiden Tagen gab es einen fruchtbaren Austausch im Rahmen der Kooperationsvereinbarung FEF – FMF, einem Projekt, das auf die Koordination und fachliche Beratung der zuständigen Unterabteilung der amerikanischen Mitgliedsverbände in der FIFA zählen kann. Ziel ist es, die Beziehungen zwischen beiden Verbänden durch die Einrichtung interner Verfahren zu vertiefen, die es erlauben, die Funktionsweise und die Effizienz der Schiedsrichterabteilung des FEF sowie die Umsetzung von Verbesserungen am Plan zur Implementierung des VSA zu optimieren.
"Vor dem Hintergrund der Vision 2020 – 2023 für einen wirklich globalen Fussball ist die Unterabteilung der amerikanischen Mitgliedsverbände stolz darauf, dass FEF und FMF bei dieser neuen Kooperationsvereinbarung mit im Boot sind. Im Verlauf von zwei Jahren können nun beide Verbände Erfahrungen und Kenntnisse in einem Schlüsselbereich des Fussballs austauschen, den das Schiedsrichterwesen darstellt. Unser Besuch beim FMF war äußerst erfolgreich. Der FMF hat uns ihre Verfahrensweisen in diesem Bereich gezeigt und erklärt, wie der Verband mit dem Einsatz von technischen Verfahren noch effizienter geworden sind", erklärte Javier González, Entwicklungskoordinator im Regionalbüro der FIFA in Asunción, über eine weitere Phase des Projekts, das im Mai 2021 anlief und im nächsten Jahr endet. Es war ein fruchtbarer Besuch. Die Vertreter der Schiedsrichterkommission des FEF konnten ihre neuen Prozesse vorstellen und bekamen auch Feedback von der Schiedsrichterkommission des FFM, bewährte Vorgehensweisen des Schiedsrichterwesens des FMF auf dem Feld und abseits davon kennengelernt, die Einführung des VSA in Mexiko in allen Phasen analysiert und konnten schließlich direkt miterleben, wie das Zentrum für technologische Innovation der Liga MX funktioniert, in dem Leistungsmessungen von Spielern und Schiedsrichtern anhand von Verfahren der Spitzentechnologie vorgenommen werden, um anschließend die Entscheidungsfindung zu erleichtern.
"Ich bin überzeugt, dass wir viele Dinge auch in unserem Verband umsetzen können, denn wir haben einige wichtige Informationen erhalten, die wir zuvor noch nicht berücksichtigt hatten", bekräftigt Rogger Zambrano, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission des FEF. "Am Wichtigsten ist es, Standpunkte über die Arbeitsweisen auszutauschen, sowohl in technischer Hinsicht wie auch auf die Verwaltung bezogen. Was das Technische angeht, beziehe ich mich auf die Arbeit, die wir auf dem Platz durchführen, von der Förderung junger Talente auf dem Weg zu Schiedsrichtern der ersten Liga oder auf internationaler Ebene. Es geht um den administrativen Aspekt, darum, wie man eine Nominierung vornimmt, wie man einen Schiedsrichter unter verschiedenen Aspekten beurteilt – z.B. die Bewertung der physischen und der fachlichen Leistung, die Kenntnis der Regeln und natürlich die Arbeitsweise auf dem Platz", fügte Armando Archundia hinzu, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission des FMF.
Mit Blick auf die Zukunft
Die Bedeutung des Projekts liegt nicht nur in den konkreten Ergebnissen für das Schiedsrichterwesen. Im Verlauf der letzten Monate konnten die beiden Verbände feststellen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den beiden Mitgliedsverbänden der FIFA ist, um den Fussball auch in den entlegensten Regionen der Welt zu fördern. Diesbezüglich merkte Íñigo Riestra an: "Am Wichtigsten ist es, dass alle Verbände auf demselben Niveau arbeiten können. Eine Zielsetzung der FIFA ist es ja auch, dafür zu sorgen, dass die Verbände wachsen. Dann müssen wir auch bedenken, was bislang etwas außer Acht gelassen wurde, dass alle von guten Schiedsrichterleistungen profitieren werden. Obwohl der FMF für die mexikanischen Schiedsrichter zuständig ist, kann durchaus in naher Zukunft auch beispielsweise ein ecuadorianischer Schiedsrichter eines unserer Länderspiele pfeifen. Wenn also das Niveau der Schiedsrichterleistungen weltweit besser wird, haben wir alle etwas davon."
Nicolás Solines merkte dazu an: "Diese Verbindungen zu stärken, ist äußerst wichtig, denn das Hauptziel müsste es doch sein, das Niveau des Fussballs dahingehend anzugleichen, dass es immer weniger Unterschiede in sportlicher und praktischer Hinsicht zwischen den Verbänden gibt. Ich glaube, dass Veranstaltungen zu dieser Nivellierung und zum Wissensaustausch beitragen. Das ist heutzutage von grundlegender Bedeutung." Die Maßnahmen der Kooperationsvereinbarung werden fortgeführt und in der letzten Phase wird der FEF Gelegenheit haben, alle diese Verbesserungen und neuen Verfahren zu präsentieren, die auf der Grundlage bewährter FMF-Praktiken und der Unterstützung seitens der FIFA im Rahmen dieser Vereinbarung und der Optimierung der Strategie im Bereich des Schiedsrichterwesens, des Handbuchs für das Schiedsrichterwesen und der Verbesserungen des VSA in den wichtigsten Wettbewerben entwickelt wurden.