Donnerstag 21 Juli 2016, 12:31

Al Jassam: "Der asiatische Fussball hat sich stark verbessert"

Der Mittelfeldspieler Taiseer Al Jassam musste bei der letzten Teilnahme Saudiarabiens an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ doppelt leiden. Nicht nur, weil seine Mannschaft in drei Spielen nur einen Zähler ergattern konnte, sondern auch, weil er trotz seines aktiven Beitrags in der Qualifikation nicht für den WM-Kader nominiert wurde.

Er war noch eine junge Zukunftshoffnung, als er im November 2004 gegen Sri Lanka sein erstes WM-Qualifikationsspiel bestritt. Später kam er in der letzten Runde der Vorausscheidung, in der sein Land in einer Gruppe mit Korea Republik, Usbekistan und Kuwait um das Ticket nach Deutschland kämpfte, zu einigen weiteren Einsätzen.

Im Gespräch mit FIFA.com blickt Al Jassam mit ein wenig Bitterkeit auf die verpasste WM 2006 zurück: "Es kam ein neuer Trainer, der entschied, mehrere Spieler nicht zu nominieren, die an der Qualifikation teilgenommen hatten. Ich war natürlich sehr enttäuscht."

Al Jassam spielt auf die Amtsübernahme durch den Brasilianer Marcos Paqueta an, der den Argentinier Gabriel Calderon ablöste. "In der Qualifikation war ich fast Stammspieler, aber der Trainer hat eine andere Entscheidung getroffen. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, an der nächsten WM teilnehmen zu können, um diese Episode vergessen zu können."

Deutschland 2006 war die letzte WM-Endrunde, an der Saudiarabien trotz seiner zahlreichen Fans und des großen fussballerischen Potenzials teilgenommen hat.

Al Jassam, der auch in der Qualifikation für Südafrika 2010 und Brasilien 2014 dabei war, versucht sich an einer Erklärung für dieses Scheitern. "Der asiatische Fussball hat sich stark verbessert. Die Fussballer aus Ostasien, insbesondere aus Japan und Südkorea sowie die in Europa spielenden Australier, sind besser geworden als wir. Das hat die Aufgabe erschwert", so der Mittelfeldroutinier. "Diese Mannschaften denken heute professionell und sind in sehr guter körperlicher Verfassung, was ihnen einen Vorteil verschafft hat."

Glaube an die Zukunft Die saudische Auswahl hat die zweite Runde der Asien-Qualifikation für Russland 2018 in Gruppe A mit sechs Siegen und zwei Unentschieden beendet. Damit zog sie in die letzte Runde ein, in der sie es mit Japan, Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Irak sowie Thailand zu tun bekommen wird.

Trotz des zufriedenstellenden Verlaufs war die bisherige Qualifikation alles andere als ein Spaziergang. "Alle Spiele waren schwer", berichtet Al Jassam. "Wir haben sechs Siege errungen, aber die Partie gegen die Emirate zum Beispiel war sehr hart. Wir haben bisher eine sehr gute Leistung in der Qualifikation gezeigt und ich hoffe, dass wir diesen Schwung in die letzte Runde mitnehmen können."

Al Jassam ist gerade aus einem Trainingslager in Österreich zurückgekehrt, wo sich das Team auf die Begegnungen mit Thailand und Irak vorbereitet hat. "Wir haben eine schwere Gruppe erwischt", sagt er. "Alle Teams sind sehr stark, besonders die Australier, die für mich praktisch eine B-Elf Englands sind. Wir können gegen diese Gegner dank eines großartigen Trainers wie Van Marwijk mithalten. Wir haben uns technisch verbessert und sind hinsichtlich unserer Chancen auf die Qualifikation optimistisch."

Die Erwartungen in der Heimat sind im Vorfeld der entscheidenden Runde natürlich riesig. "Wir haben die letzten zwei Auflagen verpasst. Unsere Fans und die Medien erwarten also viel von uns. Als Spieler haben wir eine einmalige Chance, wieder in die Elite des asiatischen Fussballs zurückzukehren", zeigt er sich dennoch kämpferisch.

"Wir müssen so gut wie möglich in diese Runde starten und den Lauf fortsetzen, um uns die Teilnahme zu sichern."

"Es gibt viele junge Spieler in der Mannschaft, aber sie verfügen über eine gewisse Erfahrung, da sie auf nationaler Ebene auf hohem Niveau aktiv sind und schon mehrere Länderspiele absolviert haben. Wir haben derzeit fünf oder sechs Routiniers in der Mannschaft und wir versuchen, unsere Erfahrung an die Jungen weiterzugeben, um die von unseren Fans so sehnlich erwartete Qualifikation zu schaffen."