FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Dominikanische Republik 2024™

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Montag 20 Mai 2019, 22:46

Manuel Roffo und die zweite Chance

"Ja, für mich ist es eine Revanche, selbst wenn ich nicht zwischen den Pfosten gestanden habe. Wissen Sie, wie bitter es ist, mit Argentinien an einer WM teilzunehmen und in der ersten Runde auszuscheiden?"

Manuel Roffo nimmt kein Blatt vor den Mund. Kurz vor dem Auftaktspiel der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019, der zweiten U-20-WM seiner vielversprechenden Karriere, erinnert er sich unweigerlich an die erste zurück. Bei der Auflage von 2017 in der Republik Korea fungierte er als dritter Torhüter.

"Diese Pleite hilft mir, das Ganze viel mehr zu schätzen", erklärt er im Gespräch mit FIFA.com. Roffo ist seit seinem 14. Lebensjahr regelmäßig in den Nationalteams vertreten und der einzige Spieler, der vom damaligen Team noch übrig geblieben ist.

"Dieses Gefühl des Bedauerns ist wirklich schrecklich, und ich freue mich über diese zweite Chance. Damals war ich der Jüngste. Heute bin ich der Erfahrenste und werde die Sache gelassen angehen und versuchen, die Chance zu nutzen."

Der 1,84 m große Torhüter überzeugt mit guten Reflexen und guter Fußarbeit und fungiert bei seinem Klub, den Boca Juniors, manchmal auch als Elfmeterschütze. Auf die Frage, ob er auch mit seinen Teamkameraden über das frustrierende Ausscheiden spricht, gibt er eine deutliche Antwort:

"Worauf Sie sich verlassen können", so Roffo, der bereits Kapitän der U-17-Auswahl war. "Manchmal begreift man nicht ganz, was da alles auf dem Spiel steht, und es ist wirklich hart, wenn es einem erst bewusst wird, nachdem es schon zu spät ist. Du verlässt die U-20 und weißt nicht, ob du jemals wieder bei einer WM dabei sein wirst. Der Sprung in die A-Nationalmannschaft ist sehr schwer."

Erlebnisse als "Sparringspartner"

Auch hier weiß Roffo, wovon er spricht. Er gehörte nämlich letztes Jahr im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ und auch dieses Jahr zu den "Sparringspartnern" der A-Nationalmannschaft.

"Das ist ein unglaubliches Erlebnis – auf und neben dem Platz. Stellen Sie sich vor, einen Freistoß von Messi zu halten!", so Roffo begeistert.

"Zum ersten Mal war ich vor der Abreise nach Russland dabei. Ich habe ihm nur staunend zugeschaut, weil er so unglaubliche Sachen gemacht hat. Und dann kam der Torwarttrainer auf mich zu und sagte: 'Kannst du ein paar Schüsse von Leo halten?' Mir zitterten die Knie! Ich habe zwei oder drei gehalten, er hat mir gratuliert und ich bin total glücklich nach Hause gefahren."

Damals freundete er sich auch mit Sergio Romero an, dem Rekordtorwart der argentinischen Nationalmannschaft, mit dem er noch immer über WhatsApp in Kontakt steht.

"Wenn man ihm beim Training zuschaut und seine Technik sieht, lernt man viel. Für mich gehört er zu den Besten. Seine regelmäßigen Einsätze in der Nationalmannschaft zeigen das. Außerdem ist er ein toller Typ."

Aber Romero ist nicht sein einziges Vorbild. "Ich habe kein wirkliches Vorbild, sondern beobachte bestimmte Details bei verschiedenen Torhütern. Ein Beispiel: An [Marc-André] ter Stegen gefällt mir, dass er mit beiden Füßen gut am Ball ist, aber auch, wie er sich verhält, wenn er nicht am Ball ist. Solche Dinge."

Blick nach Polen

Gegner 🆚Wann 🗓Wo 🏟 ⌚️🇦🇷
Südafrika 🇿🇦25. MaiTychy (15:30)
Portugal 🇵🇹28. MaiBielsko Biala (13:00)
Korea Republik 🇰🇷31. MaiTychy (15:30)

"Das stimmt, aber es ist gut, dass uns das dort passiert ist. Gegen Peru und Uruguay durften wir uns keinen Ausrutscher leisten, und wir haben diese Spiele gemeistert. So wird es jetzt bei allen Spielen sein", meint Roffo, der gegen Peru und Uruguay einige wichtige Glanzparaden ablieferte.

Mit Blick auf das Ziel ist der Torwart ebenfalls sicher. "Alle Mannschaften, ob klein oder groß, wollen Weltmeister werden. Einige stehen mehr unter Druck als andere, und Argentinien ist eine davon. Wir hoffen, dass wir den Erwartungen gerecht werden können."

Die Liebe zum Tor

  • Wann haben Sie zum ersten Mal im Tor gestanden?

"Mit vier oder fünf Jahren – aus Neugier. Seitdem bin ich nicht mehr aus dem Tor herausgekommen. Später hat es mir geholfen, dass ich nicht nur gut Bälle halten konnte, sondern auch fussballerisch gut war."

  • Was ist mit Ihren ersten Torwarthandschuhen passiert?

"Die hat meine Mama, die alles aufhebt! Ihr Haus ist ein Museum. Ich darf nichts wegwerfen."

  • Tauschen Sie Handschuhe?

"Ja. Ich habe zum Beispiel welche von Chiquito Romero, Agustín Orión, Juan Musso und vom Brasilianer Gabriel Brazão."

  • Von wem hätten Sie gern ein Paar?

"Von Buffon. Aber notfalls würde ich mich auch mit einem Trikot zufriedengeben!"