Mittwoch 17 Mai 2023, 07:00

Trezeguet über die Begeisterung einer Nation für die künftigen Champions

  • Weltmeister mit Frankreich, aber starke Bindung zu ArgentinienU-20-WM 2023

  • getragen von Begeisterung und Leidenschaft

  • Trezeguet über den Fussball in Argentinien: "Leidenschaft, Kultur und Religion"

Wir leben in unsicheren Zeiten, die von Konflikten und globalen Krisen geprägt sind. Die Welt ist tief gespalten.

Die einende Kraft des Fussballs führt Menschen zusammen. Über alle Grenzen hinweg feiern sie gemeinsam ein großes Fussballfest. "Football Unites the World" steht für eine globale Bewegung, die die Menschen mithilfe des Fussballs inspiriert, vereint und fördert.

Kurz vor dem Start der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Argentinien 2023™ spricht David Trezeguet über die Begeisterung, die die zukünftigen Champions in dem Land erwartet, in dem er aufwuchs und das für ihn eine zweite Heimat ist. Trezeguet, der 1998 mit Frankreich die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ gewann, spricht auch über die besondere Note, die das Finale der Auflage von 2022 zwischen der Albiceleste und Frankreich für ihn hatte.

"Wir wissen alle, dass dies ein Land ist, in dem der Fussball mit Leidenschaft gelebt wird, aber er ist auch Kulturgut und eine Religion. Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Katar ist dieser Fussballwahn noch viel größer geworden", so der ehemalige Stürmer mit Blick auf das Austragungsland der U-20-WM. "Die Begeisterung wird für einen U-20-Wettbewerb enorm sein. Ich glaube, [das Turnier] wird mit Blick auf die Stadien, die Leidenschaft und die Zuschauer in den Arenen für die Spieler eine Riesensache und sehr emotional werden. Sie werden ein Land kennenlernen, in dem der Fussball eine sehr, sehr große Bedeutung hat."

Trezegol, FIFA-Legende und Botschafter der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Argentinien 2023™, versichert, dass er nicht eine Minute dieses Turniers verpassen wird, das Rekordhalter Argentinien sechsmal gewonnen hat und Frankreich einmal. "Ich werde dort sein und freue mich auf die Qualität der Spieler, aber auch auf ein Land, das stolz darauf ist, die letzte WM gewonnen zu haben."

Der Sieg der Argentinier in Katar hatte für den Franco-Argentinier natürlich eine ganz besondere Note. "Das Finale war für mich persönlich eine ganz komplizierte Angelegenheit. Ich war beim Finale in Katar. Es war sehr schwierig, meine beiden Heimatländer in einem Finale gegeneinander antreten zu sehen, noch dazu bei einer Weltmeisterschaft", räumt er bezüglich des Endspiels ein, das in puncto Spielqualität und Emotionen im Stadion kaum zu toppen war.

"In sportlicher Hinsicht war das ein absoluter Wahnsinn, ein tolles Spiel. Auf persönlicher Ebene ist Frankreich natürlich immer noch das Land, das mich aufgenommen und sich an mich angepasst hat. Gleichzeitig habe ich mich aber auch für Argentinien gefreut, ein Land, das viel gelitten hat, mit einem Ausnahmespieler wie Lionel Messi. Aber wenn man das gesamte Turnier betrachtet, haben wir ein Finale mit zwei Mannschaften gesehen, die viel Ehrgeiz und viel Spielfreude hatten."

Der ehemalige Angreifer von Juventus Turin hat darin sogar ein Symbol gesehen, praktisch die Übergabe des Staffelstabs. "Da war Lionel Messi auf der einen Seite. Und auf der anderen war Kylian Mbappé – eine Seite stand für die Gegenwart, die andere für die Zukunft", meint Trezeguet und gibt sich optimistisch, was die Zukunft des unterlegenen Finalisten angeht. "Obwohl Frankreich eine Niederlage hinnehmen musste, glaube ich, dass es auch in Zukunft die kompletteste Mannschaft sein wird."

FIFA World Cup 2022 Qatar - FIFA Fan Festival

Trezeguet genießt in beiden Ländern hohes Ansehen, in Frankreich für seine Erfolge mit Les Bleus, und in Argentinien unter anderem deshalb, weil er seine Karriere bei CA River Plate und den Newell's Old Boys ausklingen ließ. Er gehört auf jeden Fall zu denjenigen, die wissen, was der Fussball in der Gesellschaft bewegen kann. "Ich habe das mit Frankreich selbst erlebt, vor allem im Jahr 1998, in dem uns allen bewusst war, dass es im Land Probleme gab. Der WM-Sieg hat das ganze Land auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene und mit Blick auf die öffentliche Meinung geeint. Das war einfach fantastisch", meint er rückblickend und ist auch fest überzeugt davon, dass der Fussball einen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann, wie mit der FIFA-Kampagne "Football Unites The World" beabsichtigt.

"Aufgrund meiner Wurzeln bin ich seit jeher der Ansicht, dass es keinen Rassismus geben darf. Außerdem darf man nicht vergessen, dass der Fussball auf gesellschaftlicher Ebene einfach durch die Liebe zu dieser Sportart eint. Das ist seit jeher mein Standpunkt", erklärt er und führt abschließend noch die jüngste Auflage der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ an, die ein Paradebeispiel für die Annäherung unterschiedlicher Völker ist. "Katar hat etwas ganz Besonderes geschafft. Vor allem hat man den Zusammenschluss der Fans in der Öffentlichkeit gesehen, bei einem wahren Fussballfest. Man darf nie vergessen, dass der Fussball ein Fest ist."