Erstes Frauenfussballturnier in Somalia als Startschuss für eine Frauenliga
Kulturelle Barrieren durchbrechen: Fussball als Instrument für sozialen Wandel und Entwicklung
FIFA unterstützt den Frauenfussball weiterhin durch den COVID-19-Hilfsplan
Der internationale Frauentag am 8. März 2024 war ein Meilenstein für den Frauenfussball in Somalia. In der Hauptstadt Mogadischu fand an diesem Tag das erste offizielle Futsal-Spiel der somalischen Frauen überhaupt statt und kulturelle Barrieren, die somalische Frauen einst am Fussballspielen hinderten, wurden dank der kontinuierlichen Bemühungen des Somalischen Fussballverbandes (Somali Football Federation (SFF)) durchbrochen.
Der SFF möchte eine nachhaltige Zukunft in Somalia zu schaffen, indem er den Frauenfussball nicht nur als Sportart, sondern auch als Instrument für den sozialen Wandel und Entwicklung akzeptiert. Um dies zu ermöglichen hat der Verband über mehrere Monate hinweg Sensibilisierungs-Workshops durchgeführt, um die Sichtweise somalischer Eltern zu ändern, die es ihren Töchtern nicht erlaubten, Fussball zu spielen.
„Unsere Bemühungen haben sich gelohnt, und wir werden die Sensibilisierungs-Workshops für Eltern und Mädchen sowie die Trainingsprogramme fortsetzen, da diese Strategie zu positiven Ergebnissen geführt hat“, erklärte Ibtisam Yassin, Leiterin des Frauenfussballs beim SFF.
Damit der Frauenfussball in der Gesellschaft und letztlich im nationalen Fussball sichtbarer wird, strebt der SFF unter dem Motto "TimeForWomen'sFootball“ an, das Vertrauen junger Mädchen in den Sport und sich selbst zu stärken.
Ein weiter Schritt in diese Richtung ist die Ausrichtung des ersten Frauenfussballturniers in Somalia, dass als Startschuss für die Gründung einer eigenen Frauenliga dienen soll. Acht Mannschaften, aufgeteilt in zwei Gruppen, nehmen an dem Wettbewerb unter dem Motto "BEYOND BARRIERS" teil, der am 30. Oktober beginnt und am 10. November 2024 endet.
"Die Lancierung des allerersten Frauenfussballturniers in Somalia mit Unterstützung der FIFA durch den COVID-19-Hilfsplan speziell für den Frauenfussball ist ein weiterer Meilenstein in der kürzlich veröffentlichten FIFA-Frauenfussballstrategie 2024-2027, die auf eine verstärkte Teilnahme abzielt", so FIFA-Präsident Gianni Infantino.
"Wo niemand hingehen will, sind wir präsent! Wir bei der FIFA sind stolz darauf, allen Mädchen und Frauen in Somalia durch den Fussball ein wenig Hoffnung und Freude zu geben. Wir gratulieren allen Beteiligten und wünschen dem somalischen Fussballverband alles Gute für eine nachhaltige Zukunft in Somalia, in der der Frauenfussball als Teil des Sports und als Instrument für sozialen Wandel und Entwicklung akzeptiert wird."
Der Präsident des somalischen Fussballverbands, Ali Abdi Mohamed, brachte seine Freude und seinen Stolz über diesen besonderen Moment ebenfalls zum Ausdruck "Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass heute, am 30. Oktober 2024, ein historischer Tag für uns ist! Wir veranstalten das erste Frauenfussballturnier in Somalia mit acht Mannschaften, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Ich möchte der FIFA dafür danken, dass sie uns die Ausrichtung dieses Turniers ermöglicht hat", sagte er und betonte, dass diese Initiative erst der Anfang sei, um die somalischen Frauen dabei zu unterstützen, auf der internationalen Fussballbühne aktiv zu werden.
Durch die von Präsident Infantino erwähnte Hilfe der FIFA durch den COVID-19-Hilfsplan konnte der SFF stärker in den Frauenfussball investieren und eine Strategie entwickeln - ganz im Einklang mit den FIFA-Programmen zur Frauenförderung. Derzeit verfügen bereits 189 Mitgliedsverbände der FIFA über eine eigene Strategie für den Frauenfussball.
Unterstützt wurde der SFF bei der Ausarbeitung seiner Strategie von Doreen Nabwire, der Frauenbeauftragten des kenianischen Fussballverbands. Nabwire, die ihre Erfahrungen als FIFA-Frauenfussball-Expertin auch an die Mitgliedsverbände weitergibt, feierte mit der U-17-Frauen-Nationalmannschaft ihres Heimatlandes gerade Kenias erste Teilnahme an einem FIFA-Frauenwettbewerb. Im Juli 2021 hatte Kenia seine Strategie vorgestellt und kann bereits sichtbare Erfolge vorweisen.
Ein Weg, der auch in Somalia angestrebt wird. Neben der Lancierung einer eigenen Frauenliga und der Durchführung regionaler Turniere, sollen unter anderem Jugendwettbewerbe gesteigert und enger mit Schulen zusammengearbeitet werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbildung von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern sowie die Organisation von Trainingskursen, die sich speziell an Frauen richten.
Der SFF ist davon überzeugt, dass sich der Frauenfussball mit Investitionen in diesen Bereichen stetig weiterentwickeln wird und das Ziel, einen integrativen und nachhaltigen Rahmen zu schaffen, der es Frauen und Mädchen ermöglicht, stärker am Fussballgeschehen teilzuhaben, umgesetzt werden kann.