Neues, von FIFA Forward finanziertes Stadion in Port Vila war Schauplatz des ersten großen Turniers
Beim Bau des Stadions wurde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel gelegt
Ausverkauftes Stadion bejubelt Vanuatu bis zum Einzug ins erste kontinentale Finale
Die UEFA EURO und die CONMEBOL Copa América ziehen derzeit die Aufmerksamkeit vieler Fussballfans auf der ganzen Welt auf sich, aber ein dritter kontinentaler Titel wurde in diesem Monat mit ebenso viel Eifer ausgetragen.
Der OFC-Nationenpokal mag zwar nicht so viele Schlagzeilen machen wie andere kontinentale Meisterschaften, aber die Fussballfans des Mitveranstalters Vanuatu haben bewiesen, dass sie genauso leidenschaftlich sind wie alle anderen auf der Welt.
51 Jahre nach der ersten Auflage richtete der Fussballverband von Vanuata (Vanuatu Football Federation (VFF)) zum ersten Mal eine komplette Auflage des Turniers aus, und die Zuschauer füllten das neue VFF Freshwater Stadium in Port Vila. Der melanesische Nachbarstaat Fidschi war Gastgeber der zweiten Gruppe des Sieben-Nationen-Turniers, die K.o.-Spiele fanden in Vanuatu statt.
Diese lang erwartete Chance für Vanuatu wurde durch die Unterstützung der FIFA ermöglicht. Im Rahmen des FIFA-Forward-Programms des Weltverbandes wurde das Stadion mit USD 4,15 Mio. finanziert, ein finanzieller Impuls, der Vanuatu die Möglichkeit zu einem Meilenstein in der Sportgeschichte des Landes eröffnete.
Die einheimischen Fussballfans nutzten die Gelegenheit und füllten das 6.500 Zuschauer fassende Stadion bei allen vier Spielen Vanuatus.
Bis zu 10.000 Fans strömten zum Eröffnungsspiel gegen die Salomon-Inseln (1:0) in die Arena, während Tausende von Fans den Rasen vor der Arena nutzten, um einen kleinen Vorgeschmack auf diesen historischen Tag zu bekommen. Eine bemerkenswerte Zahl, wenn man bedenkt, dass damit etwa jeder zehnte Einwohner der Insel (Efate) auf den Weg zum Fussballzentrum machte. Es ist nicht nur die Menge der Fans, sondern auch die Freude und der Enthusiasmus der Anwesenden, die den Fussball in Vanuatu zu etwas Besonderem machen.
Die Ausrichtung des kontinentalen Turniers ist die jüngste in einer Reihe von Entwicklungen, die das rasante Wachstum Vanuatus in letzter Zeit unterstreichen.
Die Nationalmannschaft war eine von drei OFC-Nationen, die an der jüngsten FIFA Series™-Eröffnung teilnahmen. Brian Kaltak war der erste Spieler der Pazifik-Inseln, der 2023 eine A-League-Meisterschaft gewann, und der Kapitän der Nationalmannschaft bewies, dass dies kein Zufall war, als er dieses Kunststück im vergangenen Monat mit seinem Team Central Coast Mariners wiederholte.
Die Teouma-Akademie wurde letztes Jahr während des Besuchs von FIFA-Präsident Gianni Infantino in Brian-Kaltak-Akademie umbenannt, und der VFF hofft, dass viele junge Spieler in Kaltaks Fußstapfen treten werden.
Verbandspräsident Lambert Maltock sagte, dass der Besitz des neuen Stadions nicht nur ein lang gehegter Traum war, sondern auch bedeutet, dass der VFF kein Geld mehr für die Miete verlieren wird.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Stadions, es ist wirklich gut", so Maltock, Mitglied des FIFA-Rates und derzeitiger OFC-Präsident. "Die Leute sind sehr glücklich, wenn sie zu den Wettkämpfen ins Stadion kommen.
Die Zuschauerzahlen sind hervorragend. In der Tat haben wir nicht nur genug Platz, um unsere Zuschauer unterzubringen. Aber jetzt können wir sagen, dass wir ein eigenes Stadion besitzen, und wir haben ein sehr großes Potenzial, lokale Einnahmen zu erzielen, um unser Entwicklungsprogramm zu unterstützen."
Freshwater-Stadion in Port Vila in Vanuatu während des OFC Nations Cup 2024
Der Umfang der Arbeiten umfasste 1500 überdachte Sitzplätze, ein Naturrasenfeld, Büroräume, Flutlicht, Konferenzräume, Parkplätze, Umkleideräume, Wettkampfplätze und ein Parkhaus. Für die Zukunft sind eine Kapazitätserweiterung und der Bau einer Sporthalle geplant, um weitere Einnahmen zu generieren. Bei der Fertigstellung der modernisierten Sportstätte wurden Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel berücksichtigt. Letzteres ist im pazifischen Raum besonders wichtig und war ein Schwerpunkt des jüngsten FIFA-Workshops zur Instandhaltung von Infrastruktur und Anlagen in Papua-Neuguinea.
"Wir sind jedes Jahr anfällig für Naturkatastrophen, und deshalb haben wir unsere Stadien so konzipiert, dass sie widerstandsfähig sind", fügte Maltock hinzu. "Die Infrastruktur ist so konzipiert, dass sie gegen Wirbelstürme gewappnet ist.
Wir haben auch eine Solaranlage und einen unterirdischen Brunnen. Sollte es einmal eine Trockenzeit geben, reicht das aus, um die Pflege des Rasens das ganze Jahr über zu gewährleisten.
Es ist eines der ersten Projekte, das wirklich umfassend ist. Es ist klein, aber umfassend und deckt alle Bedürfnisse der Zuschauer ab. Es ist ein vorbildlicher Veranstaltungsort.
Ich bin sicher, dass dieses Stadionkonzept in anderen OFC-Ländern nachgeahmt werden wird. Wir sind sehr zufrieden mit dem, was die FIFA für uns tut."
Vanuatu wurde am Ende Vizemeister, nachdem es sich im Finale Neuseeland mit 0:3 geschlagen geben musste. Die Teilnahme am Endspiel war jedoch ein weiterer Höhepunkt für Vanuatu, das noch nie über das Halbfinale hinausgekommen war.
Vanuatu wird eine weitere Gelegenheit haben, seine neue Anlage zu präsentieren, denn im Laufe des Jahres stehen Qualifikationsspiele für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026™ sowie die Qualifikation für die OFC U-19-Meisterschaft der Männer an.
Unglaublicherweise wird es das erste WM-Qualifikationsspiel im eigenen Land seit 2008 sein - ein weiteres positives Nebenprodukt der neuen Anlage. Die Salomon-Inseln und ihr legendäres Lawson-Tama-Stadion waren lange Zeit der Maßstab für die Fussballbegeisterung im Pazifikraum, doch nun gibt es einen neuen Anwärter.