Der „Zauber“ des Fussballs und seine Kraft „Menschen zusammenzubringen“, müssen geschützt werden, so Gianni Infantino vor den Delegierten in Asuncion (Paraguay)
Der FIFA-Präsident erhielt den Verdienstorden des südamerikanischen Fussballs und nahm an einer Veranstaltung zur besonderen Hundertjahrfeier teil
Aufruf zu gemeinsamen Vorgehen gegen Rassismus und Gewalt im Fussball vor dem FIFA-Kongress im kommenden Monat
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Führungskräfte im Fussball aufgerufen, die universellen und einenden Emotionen des Spiels „zu pflegen und zu schützen“, als die besondere Hundertjahrfeier während des 78. ordentlichen CONMEBOL-Kongresses in Paraguay gewürdigt wurde.
Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2030™ findet genau 100 Jahre nach dem ersten Weltturnier in Uruguay statt. Die allermeisten Spiele werden in den drei Gastgebernationen Marokko, Portugal und Spanien ausgetragen. Doch gemäss dem erfolgreichen Abschluss des Bewerbungsverfahrens durch die FIFA und einer Entscheidung des FIFA-Kongresses werden auch Argentinien, Paraguay und Uruguay jeweils ein Spiel ausrichten, um die Rolle Südamerikas bei der Geburt des Turniers zu würdigen.
In Paraguays Hauptstadt Asuncion nahm Infantino an einer Feierstunde für die besondere Hundertjahrfeier auf dem Kontinent teil. Er sagte den Kongressdelegierten, darunter die Präsidenten von Paraguay und Uruguay, Santiago Peña und Luis Lacalle Pou, die Leiter der südamerikanischen FIFA-Mitgliedsverbände sowie mehrere FIFA-Legenden, dass die Werte des Fussballs gepflegt und bewahrt werden müssen.
„Dies wird etwas Einmaliges. Es ist das einhundertjährige Jubiläum der [FIFA] Fussball-Weltmeisterschaft“, sagte der FIFA-Präsident. „Dies wird die [FIFA] Fussball-Weltmeisterschaft, die die Welt wirklich vereint. Wir sagen stets, dass der Fussball den Zauber und die Kraft hat, Menschen in jedem Winkel der Welt mit den gleichen Emotionen zusammenzubringen. Diesen Zauber gibt es tatsächlich: Wenn man einem Mädchen oder einem Jungen einen Fussball gibt, erstrahlt sofort ein Lächeln im Gesicht.
FIFA-Präsident Gianni Infantino während des 78. CONMEBOL-Kongresses
Das ist etwas ganz Besonderes, und ich denke, wir als Führungskräfte müssen uns darum kümmern und diesen Zauber schützen, indem wir die Werte des Fussballs wahren“, fügte er hinzu. „Es sind die Werte, die wir alle teilen und mit denen wir aufgewachsen sind – beim Fussball spielen, bei der Organisation des Fussballs und wenn wir Spiele als Fans verfolgen. Diese Werte sind überall gleich, in Ozeanien, in Nordamerika, in Afrika, in Südamerika, in Asien und in Europa. Und deshalb war für mich sobald wir begannen, über 2030 zu sprechen, völlig klar, dass wir uns etwas Besonderes einfallen lassen müssen.“
Infantino lobte das „unkonventionelle Denken“ der Mitglieder des FIFA-Rates, die für die beispiellose Idee zur Hundertjahrfeier der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ gestimmt haben. Auch der Beitrag des FIFA-Präsidenten zum schönsten aller Spiele wurde gewürdigt. Infantino bezeichnete die Verleihung des Verdienstordens des südamerikanischen Fussballs an ihn als „unglaubliche Ehre“.
Er betonte auch die zentralen Erfolge, die Südamerika in den letzten Jahren auf der globalen Fussballbühne feiern konnte, von Argentiniens Titelgewinn bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™über den Erfolg Uruguays bei der FIFA U-20-WM 2023™ bis hin zu Brasiliens Sieg bei der FIFA Beach-Soccer-WM 2024™.
Zudem verwies er auf weitere FIFA-Turniere, die in Südamerika stattfinden werden, insbesondere die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2024™ im September in Kolumbien sowie die FIFA U-20-WM™ (die im vergangenen Jahr in Argentinien stattfand), die 2025 von Chile ausgerichtet wird.
„Diese Veranstaltung tragen dazu bei, junge Menschen – Jungen wie Mädchen – in einem Sport zusammenzubringen, der eine einzigartige, unglaubliche Geschichte und eine ebenso unglaubliche Zukunft hat – davon bin nun noch fester überzeugt. Der Fussball bringt uns alle zusammen, und genau das ist es, was wir in diesen Zeiten mehr denn je brauchen“, so der FIFA-Präsident „In diesen Zeiten der weltweiten Aggressionen und Konflikte an verschiedenen Orten brauchen wir etwas, das die Menschen vereint. Und es gibt nichts Besseres, um Menschen zu vereinen, als den Fussball.“
Infantino sprach auch über das Problem des Rassismus im Fussball, das ein zentrales Thema beim bevorstehenden 74. FIFA-Kongress am 17. Mai 2024 in Bangkok (Thailand) sein wird. Er hat die sechs Kontinentalverbände bereits aufgefordert, an der Ausarbeitung einer umfassenden Strategie mitzuwirken, die dem FIFA-Kongress vorgelegt werden soll.
„Wir müssen hier entschlossen vorgehen, genauso wie wir entschlossen vorgehen müssen im Kampf gegen die Gewalt, die es in der Welt und auch im Fussball gibt“, sagte der FIFA-Präsident.
„Auf diesem Gebiet müssen wir gemeinsam mit den Regierungen, mit den Behörden, mit den Teams und mit den Spielern handeln, wir alle zusammen, denn der Besuch eines Fussballspiels muss ein Fest sein. Es muss um Freude gehen, und dies ist auch eine Frage der Erziehung unserer jungen Menschen. Es ist eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung, die wir alle tragen.“