Mit einer großen Zeremonie hat der kosovarische Fussballverband (FFK) seine Frauenfussball-Strategie eingeführt
Diese besteht aus sechs Säulen und zielt nicht nur darauf ab, die Beteiligung zu erhöhen, sondern auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen zu verändern
FFK-Präsident Ademi: "Mit dieser Strategie wollen wir die Beteiligung von Mädchen und Frauen an allen Aspekten des Fussballs erhöhen."
Wieviel Wahrheit sich hinter der Redensart "Was lange währt, wird endlich gut" verbirgt, zeigt sich deutlich am Beispiel des kosovarischen Fussballverbandes. Seit Oktober 2022 arbeitet der FFK gemeinsam mit FIFA an der Entwicklung einer eigenen Strategie für den Frauenfussball, die nun mit einer feierlichen Zeremonie im „Emerald“-Hotel eingeführt wurde.
An dieser Zeremonie nahmen neben dem Präsidenten Agim Ademi und Vertretern der FIFA und der UEFA, auch die Mitglieder des Vorstands des FFK, der Generalsekretär, die Spielerinnen der Mädchen-Nationalmannschaft, Trainer und Schiedsrichter sowie Vertreter der Vereine teil.
In seiner Eröffnungsansprache betonte FFK-Präsident Ademi, dass dies ein besonderer Tag für den kosovarischen Fussballverband - der am 13. Mai 2016 in die FIFA aufgenommen wurde - sei.
"Als Präsident des FFK bin ich stolz darauf, dass wir in Zusammenarbeit mit der UEFA und der FIFA und dank der Arbeit der Arbeitsgruppe so etwas erreicht haben. Diese Strategie ist ein großer Schritt für die Entwicklung des Frauenfussballs in unserem Land. Der Frauenfussball hat für uns Priorität, und mit dieser Strategie wollen wir die Beteiligung von Mädchen und Frauen in allen Bereichen des Fussballs erhöhen. Zusätzlich zu dieser Strategie schaffen wir durch die Verbesserung der Sportinfrastruktur die richtigen Möglichkeiten für Mädchen, sich dem Fussball anzuschließen", so Ademi.
Erst letzten Monat nahmen die technische Beraterin der FIFA für den Frauenfussball, Sue Ronan, und die FIFA-Koordinatorin für die Entwicklung des Frauenfussballs, Arbenita Morina, an einem Workshop teil, bei dem die wichtigsten Interessengruppen - eine Mischung aus Administratoren, Spielerinnen und Trainern der Klubs und Nationalmannschaften, Vertretern der lokalen Behörden und der Olympischen Komitees sowie Mitarbeitern aus allen Abteilungen des Verbandes - zusammenkamen, um gemeinsam die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele für die Entwicklung und den Ausbau des Frauenfussballs im Kosovo zu definieren und zu priorisieren.
"Die Idee hinter all dieser Arbeit ist, zu sehen, wo wir heute stehen und wo wir in Zukunft sein wollen. Mit dieser Strategie wollen die FIFA und die UEFA die Entwicklung des Frauenfussballs im Kosovo unterstützen", sagt Ronan.
Die Strategie zielt darauf ab, die Qualität und die Entwicklung der Spielerinnen durch die folgenden Säulen zu verbessern: Partizipation, Bildung, Nationalmannschaften, Förderung von Elitespielerinnen, Kommunikation und Marketing sowie Good Governance und Leadership.
Das primäre Ziel ist es, jedes Mädchen und jede Frau durch den Fussball zu stärken, ihre sportlichen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu fördern und gleichzeitig die gesellschaftliche Wahrnehmung im Land zu hinterfragen und zu verändern.
Valbona Gashi, Leiterin der Abteilung Frauenfussball beim FFK, erklärt, wie die Ausarbeitung der Strategie den Abschluss einer zwölfmonatigen Vorbereitungsphase bildete.
"Mit Hilfe der FIFA haben wir Workshops organisiert, zu denen alle relevanten Interessengruppen des Mädchenfussballs eingeladen wurden. In diesen Workshops konnten wir die aktuelle Situation analysieren und Ideen und Vorschläge zusammenführen, um klare Ziele für die Zukunft zu formulieren. Auf diese Weise schaffen wir Möglichkeiten für eine kontinuierliche Entwicklung des Mädchenfussballs in der Zukunft", fügt sie stolz hinzu.
Den Abschluss der feierlichen Einführung bildete eine Podiumsdiskussion. Die Leiterin der Trainerausbildung beim FFK und Cheftrainerin der U-17-Mannschaft des Kosovo, Sanije Krasniqi, Spieler Xhuli Berisha und Lumturie Muhadri, die erste weibliche Schiedsrichterin in der höchsten kosovarischen Männerliga, berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen im Fussball und zeigten sich begeistert, dass dank der bedeutenden Unterstützung und der vom Verband geschaffenen Strukturen nun viel mehr Mädchen und Frauen ihre Leidenschaft für den Fussball ausleben können.