Die Technische Führung der FIFA hielt in Honduras ein dreitägiges Seminar ab
Auf dem Programm stand unter anderem die Rolle des Technischen Leiters in der "neuen Arbeitswelt"
Mehrere Teilnehmer betonten die Bedeutung, ein regionales Netzwerk von Technischen Leitern zu gründen
Vom 13. bis 15. Oktober fand in Honduras ein FIFA-Workshop für technische Führungsqualitäten statt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage: "Was ist Führung in der neuen Arbeitswelt?" Das Thema geht weit über die Grenzen des Fussballs hinaus, aber die 21 Technischen Leiter der Mitgliedsverbände aus Süd- und Mittelamerika konzentrierten sich natürlich auf ihr Spezialgebiet. "Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren radikal verändert, und das ist für die Technischen Leiter, die in unseren Mitgliedsverbänden arbeiten, nicht anders", erklärte Jamie Houchen, FIFA-Leiter für Technische Führung, der das Seminar in der Stadt San Pedro Sula organisierte. "Die Teilnehmer dazu zu ermutigen, über die Trends nachzudenken, die derzeit unsere Arbeitsweise verändern, und darüber, wie sich dies auf ihren Führungsstil auswirkt, war eine bereichernde Erfahrung."
Diese Feststellung galt für alle Teilnehmer, unabhängig von der Größe oder Bedeutung ihres Mitgliedsverbands, also gleichermaßen für Mexiko wie für Anguilla. Drei Tage lang deckten die Experten für technische Entwicklung eine Reihe von führungsrelevanten Themen ab, wie z. B. die Notwendigkeit von Anpassungsfähigkeit und Veränderung, Authentizität, Integrität und Transparenz, oder das Überdenken von Führung als Prozess und nicht als Position, Ziel oder Bedeutung.
Eine innovative und inspirierende Lernumgebung
"Dank mehrerer Profilierungs- und Reflexionsaufgaben, sowohl individuell als auch in Gruppen, konnten alle Technischen Leiter den Workshop mit einer besseren Vorstellung von ihren Kompetenzen und Fähigkeiten verlassen. Dies gilt sowohl für das Wissen, was man als seine Paradedisziplin ausbauen könnte, als auch für die Erkenntnis, in welchen Bereichen man sich noch verbessern könnte", so Houchen, dessen Abteilung in Honduras den sechsten FIFA-Workshop für technische Führungsqualitäten im Jahr 2022 abhielt. Zuvor hatten bereits Veranstaltungen in Kolumbien, England, Kuwait, Ägypten und Ghana stattgefunden.
Wilfredo Guzmán, Vizepräsident des Fussballverbands von Honduras, erinnerte in seiner Rede zur Eröffnung des Seminars daran, wie wichtig es ist, die Führungsrolle in den Verbänden zu stärken. "Dieser Führungsstil, über den die Ausbilder sprechen werden, basiert auf verschiedenen Elementen, die sich aus der ständigen Aneignung von Wissen ergeben und hervorragende Ergebnisse erzielen", erklärte er. "Denn im Fussball entwickelt sich der Trainer zu einer Führungspersönlichkeit, genauso wie die Lehrer in unserer Trainerschule. Diese werden wiederum zu Führungskräften bei der richtigen Ausbildung von Spielern, egal in welcher Kategorie. Diese Rolle ist für die Entwicklung unseres Fussballs von grundlegender Bedeutung. Daher ist die Entscheidung der FIFA, ein solches Seminar zu einem komplizierten und entscheidenden Thema zu veranstalten, sehr weise." Jayne Ludlow, Technische Expertin der FIFA, bestätigte die Bedeutung dieses Workshops in der Region: "Es ist mir eine Freude, Teil des FIFA-Führungsteams zu sein und den Technischen Leitern der CONCACAF eine innovative und inspirierende Lernumgebung zu bieten", sagte sie und betonte insbesondere "die Möglichkeit des Peer-to-Peer-Lernens, das unter den Technischen Leitern stattfindet, die wiederum dafür verantwortlich sind, in ihrem Mitgliedsverband die Entwicklung des Sports auf allen Ebenen zu beeinflussen."
FIFA-Workshop für technische Führungskräfte in Honduras
Zusammenarbeit von Experten aus der Region
Eine weitere weibliche Teilnehmerin des Seminars, die ein Symbol für die Wirksamkeit der FIFA-Strategie für den Frauenfussball ist, die unter anderem darauf abzielt, den Zugang von Frauen zu Führungspositionen zu fördern, war Lucía Mijares, die als Technische Leiterin beim mexikanischen Fussballverband tätig ist. Sie schätzte hauptsächlich die Zusammenarbeit der Experten aus ihrer Region: "Das Seminar war eine bereichernde Erfahrung, bei der Respekt, Einfühlungsvermögen, Wissensaustausch und Problemlösung die wichtigsten Themenbereiche waren", erläutert sie. "Die FIFA hat die Entwicklung einer starken regionalen Gemeinschaft von Technischen Leitern ermöglicht und das Ziel betont, eine technische Führungspersönlichkeit in unserem Mitgliedsverband zu sein, um andere zu inspirieren, zu führen und um in unseren Ländern den Fussball für die Zukunft aufzubauen." Andre Waugh, CONCACAF-Leiter für die Entwicklung in der Karibik, sieht dank der Kenntnisse, die er bei dem Workshop in Honduras gewonnen hat, mit einem optimistischen Blick die Zukunft: "Ich war nicht nur vom Inhalt des Seminars beeindruckt, sondern, was noch wichtiger ist, wie diese Kenntnisse erarbeitet wurden. Der praktische Ansatz, bei dem mehr Augenmerk auf situative Anwendung und Zusammenarbeit anstatt einer Fülle an theoretischer Wissensvermittlung gelegt wurde, machte das Lernen viel relevanter", befand er. "Es war klar, dass die drei Tage darauf ausgelegt sein würden, uns zu fordern, das Gewöhnliche zu unterbrechen und unsere Komfortzone zu verlassen." Nach diesem Workshop sind nun mehr als 50 % der Technischen Leiter der Mitgliedsverbände in das FIFA-Programm für Technische Führungskräfte 2022 eingebunden, das darauf abzielt, ein besseres Verständnis für die Führungsqualitäten zu entwickeln, die für eine effektive Erfüllung der Rolle des Technischen Leiters erforderlich sind.