Sonntag 17 September 2023, 16:30

Der Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit bekräftigt das Engagement der FIFA, „ehrgeizige Ziele“ in Angriff zu nehmen

  • Federico Addiechi sagt, die FIFA werde aktuelle und künftige Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit „mit Bescheidenheit, aber entschlossen“ angehen

  • Er berichtete beim Öffentlichen WTO-Forum 2023 von positiven Schritten und sagte, das Ende der Reise sei noch nicht erreicht

  • Erkenntnisse aus früheren Turnieren haben zu strengeren Nachhaltigkeitsanforderungen in den Bewerbungsverfahren für FIFA-Veranstaltungen geführt

Der Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit hat die Entschlossenheit des Weltfussballverbands bekräftigt, das schönste aller Spiele nachhaltiger zu machen. Gleichzeitig räumte Federico Addiechi ein, es sei „noch eine lange Reise.“

Auf dem Öffentlichen Forum der Welthandelsorganisation WTO 2023 in Genf verwies Addiechi auf die bei den jüngsten FIFA-Turnieren erzielten Fortschritte und die in den Bewerbungsverfahren um die Ausrichtung der Veranstaltungen festgeschriebenen Anforderungen in Bezug auf die Nachhaltigkeit.

Trotz dieser positiven Entwicklungen gebe es jedoch noch viel zu tun, so Addiechi weiter. Die FIFA wolle gemäss der 2021 verabschiedeten Klimaschutzstrategie und in Übereinstimmung mit dem Aktionsrahmen der Vereinten Nationen für den Klimaschutz die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent senken und bis 2040 Netto-Null-Emissionen erreichen.

„Das Ende der Reise ist noch lange nicht erreicht. Was die Nachhaltigkeit angeht, ist man eigentlich nie so weit, wie man gerne wäre oder sein sollte. Wir sind immer noch auf dem Weg“, sagte er auf dem Seminar „Sport, Handel und Nachhaltigkeit“ bei der Veranstaltung.

„Die Auswirkungen des Klimawandels werden für unseren Sport und für die Gesellschaft noch lange spürbar sein. Als Weltfussballverband tragen wir eine doppelte Verantwortung: Wir müssen unseren Sport klimaresistenter machen, um auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren, und wir müssen Anstrengungen unternehmen, die negativen Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt zu verringern. Dies ist in unserer FIFA-Klimastrategie festgeschrieben. Es ist und bleibt eine sehr grosse Herausforderung, die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu senken, doch dazu hat sich die FIFA verpflichtet und wir gehen diese Aufgabe angesichts des Ausmasses der klimatischen Herausforderung mit Bescheidenheit, aber entschlossen an.“

Die Kandidaten für die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™ 2018 und 2022 mussten bereits eine ganze Reihe von Anforderungen in Bezug auf die Nachhaltigkeit erfüllen, insbesondere die Zertifizierung der Stadien als umweltfreundliche Gebäude. Dies war eine Neuerung, die von den potenziellen Gastgeberländern nach der freiwilligen Umsetzung bei der FIFA Fussball-WM Brasilien 2014™ nun zwingend verlangt wurde.

Addiechi merkte an, dass bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ auf den umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Nachhaltigkeit von sportlichen Grossveranstaltungen aufgebaut wurde, die die FIFA im Laufe der Jahre entwickelt hat. Die äusserst ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie des Turniers ermöglichte es den Organisatoren, wichtige Nachhaltigkeitsziele in Bereichen wie der Senkung des Energieverbrauchs, der Abfallbewirtschaftung und des Recyclings in den Stadien sowie der nachhaltigen Zertifizierung von Planung, Bau und Betrieb der Stadien zu erreichen. „Wir haben Recycling- und Kompostierungsziele erreicht, die in Katar zuvor undenkbar waren. Bei der FIFA Fussball-WM wurden 77 Prozent der Abfälle recycelt, wiederverwendet oder kompostiert. Dies ist im Vergleich zu den durchschnittlichen Recyclingquoten in dem Land ein riesiger Entwicklungsschritt.“

Addiechi unterstrich zudem weitere „positive Vermächtnisse der Weltmeisterschaft 2022“, wie die Barrierefreiheit des Turniers, die von behinderten und in ihrer Mobilität eingeschränkten Besuchern sehr positiv aufgenommen wurde. Das Beschwerdeverfahren zur Erleichterung der Meldung von Verstössen gegen die Menschen- und Arbeitnehmerrechte ist eine weitere Neuerung, die nun in die Standardanforderungen für künftige Gastgeber von FIFA-Veranstaltungen integriert wurde.

„Die positiven Ergebnisse bei der Umsetzung der Strategie im Vorfeld von Katar 2022 haben uns veranlasst, neue Entwicklungen und Anforderungen für die kommenden FIFA Fussball-Weltmeisterschaften zu entwickeln. Jedes FIFA-Turnier ist für uns eine grossartige Gelegenheit, uns gegenüber der Vergangenheit zu verbessern und für die Zukunft zu lernen.“