Freitag 20 Mai 2016, 13:41

Vermächtnis der U-17-WM und Frauenfussball in Westasien stärken

Im Rahmen des Legacy-Programms der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Jordanien 2016 fand vom 17. bis zum 20. Mai in Jordanien ein Seminar zur regionalen Entwicklung des Fussballs statt.

Während der dreitägigen Veranstaltung, die sich auf die Region Westasien konzentrierte, kamen Generalsekretäre, Technische Leiter und Manager aus dem Bereich der Entwicklung des Frauenfussballs aus Bahrain, Jordanien, Palästina, Libanon, Syrien, Irak, Jemen, Oman und Iran sowie Vertreter von FIFA, AFC, dem Westafrikanischen Fussballverband (WAFF) und dem Lokalen Organisationskomitee der U-17-Frauen-Weltmeisterschaft zusammen.

Am Seminar, das zeitlich mit dem Umbruch innerhalb der FIFA und im Weltfussball zusammenfiel, nahmen auch junge Mädchen und Frauen sämtlicher Altersklassen teil, die verstärkt in den Vordergrund der FIFA sowie der Mitglieds- und Kontinentalverbände rücken.

Zu den Themen zählten Status, Potential und Zukunft des Frauenfussballs in Westasien sowie Beteiligung, strategische Planung, Förderung, Marketing, Basisarbeit und die Stärkung des Nachwuchses und der Ligen. Die Verbandsmitglieder tauschten sich ferner darüber aus, wie sich das Wettbewerbsniveau in der Region am besten anheben lässt, und besprachen die Umsetzung von Entwicklungsturnieren, um die Fortschritte, die in den vergangenen Jahren im Frauenfussball erzielt wurden, zu beschleunigen.

Es folgte eine leidenschaftliche und offene Debatte innerhalb eines Podiumsgesprächs mit Vertretern aus Bahrain, Iran, Oman, Palästina, Jordanien und dem LOK der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft. Das Podiumsgespräch konzentrierte sich auf die unterschiedlichen kulturellen, sozialen und politischen Hindernisse in der Region und darauf, wie die Beteiligten Barrieren abbauen und sich dafür einsetzen, dem Frauenfussball einen höheren Stellenwert zu verleihen. Die Gastgeberrolle bei der U-17-Frauen-Weltmeisterschaft wurde als Meilenstein auf dem Weg zur Stärkung des Frauenfussballs in der Region und als Beispiel für die anderen Mitgliedsverbände gewertet.

Sais Elahe Arab Ameri, Vizepräsidentin und Verantwortliche für den Frauenfussball des iranischen Fussballverbandes, äußerte sich sowohl zum eigentlichen Seminar als auch zu seinen möglichen Auswirkungen durchweg positiv. Sie sagte: "Der Fussball hat uns alle aus verschiedenen Ländern Westasiens zusammengeführt. Wir haben uns nahe gefühlt, Erfahrungen ausgetauscht und offen über unsere gemeinsamen Herausforderungen gesprochen. Es ist beeindruckend, dass dieses Seminar von Frauen organisiert worden ist und sie als Referentinnen und Expertinnen zu Wort gekommen sind. Sie haben uns eine Vielzahl an Informationen gegeben. Für Iran war es vor allem wichtig zu erfahren, wie man eine wettbewerbsfähige Frauenliga auf die Beine stellt."

"Nach meiner Rückkehr möchte ich ein ähnliches Seminar veranstalten, um das weiterzugeben, was ich von den Kolleginnen, Referentinnen und Nationalverbänden gelernt habe."

Das Seminar diente auch als Plattform für ermutigende Geschichten aus Syrien, Irak, Palästina und Jemen, wo trotz der offenkundig schwierigen Umstände beindruckende Pläne und Aktivitäten umgesetzt werden. Die Verantwortliche für den Frauenfussball in Jemen, Safa Abdallah Al-Shaoubi, dazu: "Ich wünsche mir, dass die Entscheidungsträger in meinem Land die Rolle der Frauen innerhalb des Fussballs im Sinne einer stärkeren Einbeziehung und Vielfalt der Gesellschaft verstehen. Die Diskussionen und Präsentationen waren in dieser Hinsicht sehr hilfreich", fügte sie hinzu. "Die Ausführungen der FIFA, des AFC und der Referentinnen haben mir neue Impulse gegeben, wie ich den Frauenfussball in Jemen weiterentwickeln kann, sofern mir die Gelegenheit zur Fortsetzung meiner Arbeit gegeben wird."

Ein besonderes Highlight für die jordanische U-17-Auswahl war der Besuch eines Weltmeisters: der Star des FC Arsenal und der DFB-Auswahl Mesut Özil.

Das Seminar endete mit einem runden Tisch zum Vermächtnis der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Jordanien 2016, bei dem die Mitgliedsverbände Vorschläge an die FIFA und den AFC unterbreiteten, um den Frauenfussball zu fördern und eine gemeinsame Vision für den Frauenfussball in Westasien zu erarbeiten.

Das LOK hat die Verbände der Region offiziell aufgefordert, weibliche Mitarbeiterinnen zu werben und diese während des Turniers in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen einzusetzen. Darüber hinaus wurden die Frauen-Nationalmannschaften eingeladen, einige Spiele vor Ort zu verfolgen.

Im weiteren Verlauf des Jahres wird die FIFA während der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft ein regionales Seminar für Trainerinnen und Trainer anbieten, die in der Region im Frauenfussball tätig sind. Diese werden Gelegenheit haben, die Spiele zu verfolgen und auszuwerten und von den qualifizierten FIFA-Ausbildern zu lernen.

Diese Veranstaltungen sind allesamt Teil der FIFA-Entwicklungsstrategie für den Frauenfussball, um das Vermächtnis der WM 2016 in Jordanien zu stärken.