Montag 11 Januar 2016, 02:18

Asiatische Teams nehmen Rio 2016 ins Visier

Zum Auftakt des neuen Jahres steht in Asien die abschließende Qualifikationsrunde für das Olympische Fussballturnier in Rio de Janeiro 2016 auf dem Programm. 16 Mannschaften kämpfen um einen Platz beim globalen Stelldichein im August. Die bewährten Teams, die sich in der ersten Qualifikationsrunde im vergangenen März durchsetzen konnten, werden sich angesichts der gesteigerten Erwartungen bei der Endrunde der AFC U-23-Meisterschaft, die vom 12. bis 30. Januar in Katar ausgetragen wird, ganz sicher nichts schenken.

Die zweite Auflage dieses Turniers dürfte besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da sie gleichzeitig als Qualifikation für die Olympischen Spiele dient. Der Wettbewerb dürfte heiß umkämpft werden, da nur drei Qualifikationsplätze zu vergeben sind. Auch die Besetzung des Turniers verspricht interessante Partien, denn es sind nicht nur die traditionell starken asiatischen Fussballnationen wie Korea Republik, Japan und Irak am Start, sondern auch Teams wie Vietnam, Thailand und Jemen, die in der Qualifikation vor neun Monaten beeindrucken konnten. FIFA.com präsentiert die Vorschau auf die bevorstehende Endrunde und nimmt die Kandidaten für die Reise nach Rio de Janeiro genauer unter die Lupe.

Die FavoritenDas Team der Republik Korea unter Trainer Shin Taeyong peilt als eine der erfahrensten Mannschaften im Feld bereits die zehnte Olympiateilnahme an. Die jungen Taeguk Warriors haben den Gewinn der Bronzemedaille bei den Spielen von London 2012 noch frisch im Gedächtnis und wollen auch beim nächsten olympischen Turnier unbedingt dabei sein. Im Vorfeld des Qualifikationsturniers konnte sich das Team zwei Mal gegen Australien durchsetzen und schaffte gegen Frankreich ein 1:1-Unentschieden.

Auch Japan, Bronzemedaillengewinner 1968 in Mexiko, blickt auf eine erfolgreiche Qualifikation zurück. Unter Trainer Makoto Teguramori gewannen die Samurai Blue alle drei Spiele, erzielten zehn Tore und blieben ohne Gegentor. Somit erreichten sie die Endrunde als Gruppensieger. Beim 2:1-Sieg in einem Vorbereitungsspiel gegen Syrien erzielte der in Österreich aktive Stürmer Takumi Minamino beide Treffer für die Ostasiaten.

Das australische Team von Trainer Aurelio Vidmar ist mit Stars gespickt, von denen allein acht in Europa spielen. Die Olyroos hatten in der Qualifikation keinerlei Probleme und erzielten im Schnitt fünf Treffer pro Spiel. In der Vorbereitung auf die Endrunde allerdings leisteten sie sich eine 1:3-Niederlage gegen Katar und kamen gegen Iran nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Diese jüngsten Resultate waren ein ernster Warnschuss für das Team, doch Vidmar erwartet, dass seine Schützlinge nun wieder in die Erfolgsspur finden.

Katar ist als Gastgeber des Turniers automatisch qualifiziert. Allgemein wird erwartet, dass das Team die dritte Olympiateilnahme unter Dach und Fach bringen kann. Trainer Katars ist Felix Sanchez, der das Land vor zwei Jahren zum Titelgewinn bei der AFC U-19-Meisterschaft führte und damit die Qualifikation für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2015 in Neuseeland schaffte.

"Ich erwarte von jedem meiner 23 Spieler, dass er seine Aufgabe gut erfüllt und dem Team damit zum Erfolg verhilft", so der 40-jährige Spanier. "Katar steckt sehr viel Engagement in die Nachwuchsförderung. Die Spieler lernen bei solchen Wettbewerben enorm viel. Ich hoffe, dass Katar bis zur Weltmeisterschaft 2022 ein sehr gutes Niveau erreicht."

Interessante PartienDie Gruppenphase verspricht sehr interessante Paarungen. So tritt Gastgeber Katar gleich zum Auftakt gegen das ambitionierte Team der VR China an, in dem mehrere Spieler bereits Erfahrung in der A-Nationalmannschaft gesammelt haben. Die Gastgeber können sich indes mit dem 1:0-Sieg ihrer eigenen A-Nationalmannschaft im Rahmen der laufenden Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ motivieren. Die Gäste ihrerseits wollen sich auf kontinentaler Ebene als konkurrenzfähiges Team erweisen.

Saudiarabien dürfte sich in der Gruppe als ernsthafter Konkurrent Japans erweisen. Schließlich stürmten die Westasiaten bei der Erstauflage des Turniers vor drei Jahren bis ins Finale, das sie dann gegen Irak verloren. Beide Teams dürfen allerdings nicht die Mannschaft der DVR Korea unterschätzen, die sich in der ersten Runde der Qualifikation aufgrund der besseren Tordifferenz als Gruppensieger vor Thailand durchsetzte.

Die Republik Korea muss ihren Favoritenstatus gegen die junge irakische Mannschaft beweisen, die bei der ersten Turnierauflage das Halbfinale mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Im letzten Gruppenspiel trifft dann Australien noch auf Jordanien. Angesichts der neu entstandenen Rivalität zwischen den A-Mannschaften beider Länder dürfte auch dieses Aufeinandertreffen im Nachwuchsbereich die Fans aus beiden Ländern begeistern.

Spieler im FokusZahlreiche Nachwuchstalente wollen auf der kontinentalen Bühne glänzen. Stürmer Jamie Maclaren von Brisbane Roar war in der ersten Runde der Qualifikation der beste australische Torjäger und will mit weiteren Treffern zum Erfolg seines Teams beitragen. Bei Japan soll der formstarke Torjäger Minamino von Red Bull Salzburg die Tore schießen, während die Republik Korea auf Ryu Seungwoo von Bayer Leverkusen setzt, der im Mittelfeld Akzente setzen soll, nachdem er die erste Runde der Qualifikation verpasst hat.

Katar zählt auf die erfahrenen Nationalspieler Ahmed Yasser, Ali Asad, Abdelkarim Hassan und Mohammed Muntari, während Usbekistan auf weitere Treffer durch Torjäger Igor Sergeev von Pakhtakor hofft.

Die Gruppen:Gruppe A: Katar, Syrien, Iran, China VR Gruppe B: Saudiarabien, Japan, Korea DVR, Thailand Gruppe C: Irak, Korea Republik, Usbekistan, Jemen Gruppe D: Jordanien, Australien, Vereinigte Arabische Emirate, Vietnam