Aufgebot der besten Vertreterinnen des Schiedsrichterwesens
Vorbereitungsseminare für aufgebotene Spieloffizielle in Doha und Montevideo
Erstmaliges WM-Aufgebot weiblicher Video-Spieloffizieller
Die FIFA-Schiedsrichterkommission hat heute die Liste mit den Namen der für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ aufgebotenen Spieloffiziellen veröffentlicht. Auf der Grundlage der individuellen Klasse und Leistung bei FIFA-Turnieren sowie bei anderen internationalen und nationalen Wettbewerben in den letzten Jahren wurden in enger Absprache mit den sechs Konföderationen 33 Schiedsrichterinnen, 55 Schiedsrichterassistentinnen und 19 Video-Spieloffizielle (VMO) ausgewählt und bilden das "FIFA Team One". Erstmals in der Geschichte der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ figurieren unter den VMO sechs Frauen.
"Wie immer war Klasse das oberste Gebot. Die aufgebotenen Spieloffiziellen sind die besten der Welt“, betonte Pierluigi Collina, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission. "Die überaus erfolgreiche FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich ist noch in bester Erinnerung. Das sehr hohe Niveau bei der Spielleitung hat wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen. Bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023 wollen wir an diesen Erfolg anknüpfen und wiederum mit ausgezeichneten Schiedsrichterleistungen überzeugen.“
Bereits seit 2020 läuft das Projekt "Weg nach Australien und Neuseeland“ mit über 170 Spieloffiziellen, die für die WM in Frage kamen und intensiv auf einen möglichen Einsatz vorbereitet wurden. Da viele Präsenzveranstaltungen wegen der COVID-19-Pandemie ausfallen mussten, war diese Vorbereitung für längere Zeit allerdings alles andere als einfach.
"Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen hatten wir genügend Zeit, die Kandidatinnen gut vorzubereiten. Wie bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022 haben wir die Aufgebote lange im Voraus bekannt gegeben, um mit allen gezielt und konzentriert auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft hinzuarbeiten, und werden sie in den kommenden Monaten weiter beobachten. Von den aufgebotenen Spieloffiziellen erwarten wir eine konsequente und intensive Vorbereitung auf das Turnier, das für die FIFA und deren Präsidenten von grosser Bedeutung ist“, sagte Pierluigi Collina.
Kari Seitz, die bei der FIFA für die Schiedsrichterinnen verantwortlich ist, sorgt dafür, dass die Spieloffiziellen seitens der FIFA die nötige Unterstützung erhalten, da die Vorbereitung das A und O ist.
"Da wir aufgrund der Pandemie in der Vorbereitung für die Frauen-WM entscheidende Zeit verloren haben, haben wir neue Programme lanciert, die die Spieloffiziellen in ihrer Entwicklung noch stärker fördern sollen. Zu nennen ist unser überaus wirkungsvolles Kontroll- und Unterstützungsprogramm, bei dem alle Kandidatinnen von einem FIFA-Trainer begleitet werden und jeden Monat Einschätzungen zu den geleiteten Spielen erhalten. Dieses Programm wird in der letzten Phase der Vorbereitung auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft weiterhin eine grosse Rolle spielen.“
Das FIFA-Programm für Schiedsrichterinnen garantiert in der gesamten Vorbereitungsphase eine erstklassige und gezielte Vorbereitung. So konnten die Schiedsrichterinnen u. a. an bedeutenden und anspruchsvollen Wettbewerben teilnehmen und hatten somit eine weitere wichtige Chance, auf höchster Ebene Spiele zu leiten. Sie konnten dabei ihr Können zeigen und diese Spiele zur mentalen, physischen und technischen Vorbereitung nutzen.
Neben der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft in Indien, der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft in Costa Rica und dem Algarve Cup hat die FIFA auch eine neue Partnerschaft mit dem Maurice-Revello-Turnier, einem Wettbewerb für U-20-Nationalmannschaften der Männer, geschlossen, um die Vorbereitung der Kandidaten zu fördern.
Höhepunkt war die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, bei der erstmals in der WM-Geschichte sechs weibliche Spieloffizielle mit von der Partie waren. Im Gruppenspiel zwischen Costa Rica und Deutschland schrieben Stéphanie Frappart, Karen Díaz und Neuza Back Geschichte, als sie als erste Frauen überhaupt ein WM-Spiel bei den Männern leiteten. Kathryn Nesbitt kam danach im Achtelfinale zwischen England und Senegal als Schiedsrichterassistentin zum Einsatz.
Bei Vorbereitungsseminaren in Doha und Montevideo werden die aufgebotenen Spieloffiziellen im Januar und Februar Videoaufnahmen echter Spielszenen analysieren und mit Spielerinnen praktische Trainings absolvieren, die aufgezeichnet werden, damit sie von den Instrukteuren mit den Teilnehmerinnen sofort besprochen werden können.
Das System der Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) feierte bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ eine überaus gelungene Premiere. 2023 werden in Australien und Aotearoa Neuseeland 19 VMO im Einsatz stehen, darunter erstmals auch sechs Frauen.
"Die FIFA hat bei der Vorbereitung für die Frauen-WM grossen Wert auf die Förderung weiblicher VAR gelegt. Wir sind mit den Fortschritten sehr zufrieden. Da nur bei wenigen Frauenwettbewerben VAR zum Einsatz kommen, musste die FIFA den Frauen bei den U-17- und U-20-Frauen-Weltmeisterschaften internationale Praxis ermöglichen und die Verbände mit VAR animieren, ihre Schiedsrichterinnen zu VAR auszubilden und so oft wie möglich für entsprechende Spiele aufzubieten. Trotz der erheblichen Fortschritte sind wir noch nicht am Ziel“, fügte Pierluigi Collina an.