Donnerstag 20 März 2025, 17:00

Arsène Wenger bei „ECA Club Connect“: „Wir wollen überall auf der Welt starke Klubs haben“

  • Ansprache von Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, bei „ECA Club Connect“-Veranstaltung in Madrid (Spanien)

  • Stärkung der Klubs weltweit durch die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025™

  • Freiheiten auf dem Platz für Spieler zentral gemäss Arsène Wenger

Gemäss Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, stärkt die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025™ die Klubs auf der ganzen Welt und hilft Vereinen ausserhalb Europas bei der Förderung und Ausbildung von Spielern.

Beim bislang inklusivsten globalen Klubturnier treten vom 14. Juni bis zum 13. Juli 2025 in den USA 32 der weltbesten Teams gegeneinander an. Die FIFA schüttet den teilnehmenden Klubs ein Preisgeld in Höhe von USD 1 Milliarde aus, wobei Klubs weltweit in den Genuss von Solidaritätsbeiträgen kommen.

„Wir wollen überall auf der Welt starke Klubs haben“, erklärte Arsène Wenger bei der von der europäischen Klubvereinigung (ECA) organisierten Veranstaltung „ECA Club Connect“ in Madrid (Spanien). „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Klubs für die Entwicklung der Spieler verantwortlich sind.“

„Weltweit träumen heute Menschen mit einem gewissen Fussballtalent von einer Karriere in Europa, da sie in ihrer Heimat nicht auf einem hohen Niveau spielen können. Wenn wir also überall auf der Welt starke Teams aufbauen, kümmern sich diese um die Entwicklung weiterer guter Spieler und die Förderung des Fussballs in ihrem Land“, sagte er. „Deshalb ist die FIFA Klub-Weltmeisterschaft, an der die ganze Welt teilnimmt, eine gute Sache.“

FIFA Chief of Global Football Development Arsène Wenger (R) speaks with Hayley McQueen (L) during ECA Club Connect

Arsène Wenger sprach auch über das FIFA-Talentförderprogramm, das mittlerweile in über 200 der 211 FIFA-Mitgliedsverbände läuft und darauf abzielt, jedem talentierten Spieler die Chance zu geben, entdeckt zu werden, das richtige Training zu erhalten und eine Karriere im Fussball zu starten.

Nach seinem Amtsantritt bei der FIFA im November 2019 sei ihm klar geworden, dass nur die wenigsten Kinder auf der Welt die Möglichkeit hätten, Fussball zu spielen.

„Wir haben auch festgestellt, dass die 20 in der FIFA-Weltrangliste am besten rangierten Länder auch die 20 Länder mit dem höchsten Bildungsniveau sind. Das bedeutet, dass es in 70 % der Welt keine Sichtung von Talenten, keine Trainerprogramme, keine guten Trainer und keine guten Wettbewerbe gab“, so Wenger weiter.

„Deshalb haben wir das Programm ‚Jedem Talent eine Chance‘ für alle Mädchen und Jungen ins Leben gerufen. Zudem bauen wir überall auf der Welt Akademien auf. Wir reisen in die Länder, sichten Talente, bauen eine Akademie auf und entsenden von uns ausgebildete Trainer, um den Fussball rund um die Welt weiterzuentwickeln.“

Die FIFA hat weltweit bereits 28 Talentakademien mit engagierten Trainern eingerichtet, um jungen Spielern aller Geschlechter ein optimales Trainingsumfeld zu bieten.

Für Arsène Wenger ist einer der wichtigsten Aspekte des Coachings, die Spieler ihre Kreativität ausleben zu lassen.

„Die Freiheit der Spieler wurde in den letzten 20 Jahren eingeschränkt. Struktur wurde immer wieder als besonders wichtig hervorgehoben“, sagte er.

„Statt sich selbst und ihre Freiheit auszudrücken, führen Spieler oftmals nur aus, was ihnen aufgetragen wurde. Zu viele Vorgaben töten jedoch die Kreativität. Deshalb ist es so wichtig, die Trainer neu auszubilden, denn wir alle lieben den Fussball und freuen uns über unerwartete Dinge. Wir alle lieben den Fussball wegen des Überraschungsmoments, etwa wenn ein Spieler etwas Unerwartetes tut.“

„Wir müssen wieder Unberechenbarkeit schaffen und Spieler ausbilden, die schon in jungen Jahren ihre eigene Persönlichkeit entwickeln und ihre Kreativität entfalten. Das ist ein wichtiges Element, um das wir uns kümmern müssen.“