Im Mai fand ein Workshop zur Klublizenzierung für Vereine der ersten und zweiten Frauenliga statt
Der thailändische Fussballverband (FAT) arbeitet eng mit der FIFA-Division Frauenfussball zusammen, um den Frauenfussball zu fördern
Das Land setzt derzeit sechs der acht Frauenförderprogramme der FIFA um
Dass der Frauenfussball in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erlebt hat, zeigt sich an neuen Zuschauerrekorden und gut gefüllten Stadien rund um den Globus. Die weltweite Popularität nimmt weiter enorm zu, das gilt auch für Südostasien. Kürzlich haben die Philippinen und Vietnam Geschichte geschrieben und sich zum ersten Mal für eine FIFA Frauen-Weltmeisterschaft qualifiziert. Eine Dynamik, auf die man aufbauen kann, nachdem Thailand 2015 und 2019 teilgenommen hat und die Qualifikation für 2023 anstrebt. Seit einem Jahr arbeitet der Fussballverband Thailands (Football Association of Thailand, kurz FAT) eng mit der FIFA-Division Frauenfussball zusammen, um die Frauen-Klublizenzierung auf nationaler Ebene für die obersten Frauenfussballwettbewerbe zu regeln. Aus diesem Grund veranstaltete der FAT in Bangkok einen Workshop, an dem die Vereine der Thai Women's Division 1 League/Thai Women's League 2 teilnahmen. "In Thailand gibt es die Klublizenzierung im Männerfussball schon seit vielen Jahren, und wir sind stolz darauf, einer der ersten Mitgliedsverbände in Asien zu sein, der sie in den nationalen Frauenligen einführt. Der Workshop zur Klublizenzierung für Frauen war ein wichtiger Schritt, um das System in die Realität umzusetzen" unterstrich FAT-Vizepräsidentin Sirima Phanichewa die Bedeutung.
Auf Empfehlung der FIFA führte der Verband ein Pilotprojekt durch, um die von den Mitgliedsverbänden für ihr Klublizenzierungssystem festgelegten Kriterien zu testen.Dieses Pilotprojekt ermöglichte es den Vereinen, das System zu durchlaufen, ohne dass Sanktionen bei Nichteinhaltung drohten.
Weltweit wird die Klublizenzierung bereits seit über zwei Jahrzehnten als Entwicklungs- und Kontrollinstrument eingesetzt. Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung des Frauenklubfussballs haben Wettbewerbsorganisatoren in den letzten fünf Jahren damit begonnen, Klublizenzierungsverfahren in ihre Strukturen für Profi- und Amateurwettbewerbe zu integrieren.
Aber was bedeutet das? Die Klublizenzierung ist ein Entwicklungs- und Kontrollinstrument, das die FIFA-Mitgliedsverbände einsetzen können, um die Standards in den wichtigsten strategischen Bereichen der Fussballklubs anzuheben. Dazu gehören traditionell (aber nicht nur) die folgenden Bereiche: Sport, Infrastruktur, Verwaltung, Recht und Finanzen.
Das System stützt sich auf eine Reihe von Kriterien, die Vereine erfüllen müssen, um eine Lizenz zu erhalten und an einem bestimmten Klubwettbewerb teilnehmen zu dürfen, vorausgesetzt, der Verein qualifiziert sich aufgrund seiner sportlichen Leistungen. Die zuständigen Behörden fungieren als Lizenzgeber, die festlegen, für welche nationalen Wettbewerbe die Vereine eine Lizenz benötigen, um teilnehmen zu können, und die Mindestkriterien festlegen, die die Vereine erfüllen müssen.
"Heute ist der Tag, an dem wir einen wichtigen Meilenstein für den Frauenfussball in Thailand setzen können, da sowohl Vertreter der FIFA als auch der AFC anwesend sind, um den Akteuren im Frauenfussball das Klublizenzierungssystem vorzustellen und sie zu ermutigen, ihre Klubs durch die Einführung der Klublizenzierung weiterzuentwickeln", so Generalsekretär Patit Suphaphongs.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass sie die Professionalität des Frauenfussballs in vielerlei Hinsicht auf und neben dem Spielfeld vorantreiben und unseren Frauenfussball auf ein neues Niveau heben wird."
Neben der Klublizensierung hat der Verband aktiv an folgenden Programmen teilgenommen: Trainerstipendien, Entwicklung der Ligen, Frauenfussballstrategie, Frauenfussballkampagne und Weiterbildung von Funktionären.
Thailand ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein Mitgliedsverband im Rahmen des Frauenentwicklungsprogramms mit der FIFA zusammenarbeiten kann, um maßgeschneidertes Know-how und Unterstützung für die Entwicklung des Frauenfussballs zu erhalten.
Die Bemühungen der FAT abseits des Spielfelds tragen auch auf dem Spielfeld Früchte, was Ende Mai deutlich wurde, als Thailand das Finale der Südostasienspiele erreichte. In der Gruppenphase besiegten die Thailänderinnen Singapur mit 3:0, Laos mit 5:0 und spielten gegen Myanmar 1:1-Unentschieden. Das Finale gegen Vietnam, das Thailand mit 0:1 verlor, wurde von rund 16.000 Zuschauern verfolgt. Ein weiterer Höhepunkt für den Frauenfussball in Asien.
"Beim ersten persönlichen Workshop zur Klublizenzierung im thailändischen Frauenfussball haben wir den Klubs dazu gratuliert, dass sie sich mit uns auf den Weg gemacht haben, die Klublizenzierung in unseren Wettbewerben einzuführen und umzusetzen. Es war ein langer Weg, um dorthin zu gelangen, wo wir heute stehen, aber wir glauben, dass es uns gelungen ist, das richtige Klublizenzierungssystem für unsere Vereine in Thailand zu schaffen", so Natcha Tarateerasarn, FAT-Klublizenzierungsmanagerin für Frauen.
Im Anschluss an den Workshop besuchten die FIFA und die AFC den Chonburi FC Women aus der ersten Liga und die Chonburi Sports School, die in der zweiten Liga spielt, um zwei Vereine der thailändischen Frauenligen kennen zu lernen. "Der Besuch der FIFA, der AFC und der FAT bei den Frauen des FC Chonburi war für uns eine großartige Gelegenheit, unser Stadion und unsere Trainingsplätze zu zeigen. Wir haben die Vertreter auch gerne zu einem Freundschaftsspiel empfangen, damit sie sich von der Qualität unserer Spielerinnen der ersten Mannschaft überzeugen konnten", freute sich der Präsident des FC Chonburi, Thanasak Suraprasert.
"Auch in Zukunft wollen wir aus dem Klublizenzierungssystem lernen und es als Leitfaden für die Entwicklung unseres Klubs nutzen."