Marokko und Portugal sind beide bekannte Gesichter bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft und stehen sich jetzt im Viertelfinale der Ausgabe 2022 in Katar gegenüber. Beide Länder sind auch im Frauenfussball auf dem Vormarsch: Marokko wird im nächsten Jahr sein Debüt bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft geben, und Portugal ist nach der Qualifikation für das Playoff-Turnier in Aotearoa Neuseeland im Februar nur noch ein Spiel von der Teilnahme entfernt.
Marokko übertraf bei der Ausrichtung des CAF Afrikanischen Nationen-Pokals der Frauen 2022 alle Erwartungen und belegte nache einer 1:2-Niederlage gegen Südafrika, das einzige Team, das Marokko besiegen konnte, den zweiten Platz. Der Lohn war die erstmalige Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™.
Der marokkanische Fussballverband (FRMF) hat in den letzten Jahren viel in die Sportart investiert, und die Bemühungen waren nicht umsonst. Im Rahmen des COVID-19-Hilfsplans der FIFA konnte jeder Mitgliedsverband einen Zuschuss von USD 500.000 für den Frauenfussball in Anspruch nehmen. Diese Unterstützung hat auf jeden Fall einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass der Frauenfussball in Marokko den lang ersehnten Sprung nach vorn machen konnte.
Mit der Wiederaufnahme der Wettbewerbe entwickelte sich eine positive Dynamik: das Niveau der Spielerinnen stieg beträchtlich, die Spiele wurden unterhaltsamer und die Fans begannen, sich für den Frauenfussball zu begeistern. Gleichzeitig haben mehr und mehr junge Mädchen mit dem Fussballspielen begonnen, und sie waren talentiert.
Der Frauenfussball hat in Marokko Fahrt aufgenommen
"Es gibt noch viel zu tun, das steht fest, aber an Talenten mangelt es nicht", bestätigt Anthony Rimasson, Trainer der U-17-Frauenauswahl Marokkos, die sich dieses Jahr zum ersten Mal für die Weltmeisterschaft der Altersklasse qualifizieren konnte. "Der Frauenfussball ist in Marokko noch recht jung. Es hat lange gedauert, die Strukturen aufzubauen. Aber heute ist diese Sparte gut organisiert: Wir sind jetzt besser gerüstet, um die Talente zu entdecken." Im Jahr 2016 eröffnete der Portugiesische Fussballverband (FPF) seinen Komplex Cidade do Futebol (Stadt des Fussballs), in dem alle sportlichen und administrativen Aktivitäten des Verbandes untergebracht sind.
Neben dem FPF-Hauptquartier verfügt die Cidade do Futebol über ein technisches Zentrum mit einem Stadion mit 340 Plätzen, zwei Naturrasenplätzen, Umkleidekabinen mit modernster Ausstattung und einem Bürobereich für das Trainer- und Betreuungspersonal. Mit Unterstützung des Entwicklungsprogramms FIFA FORWARD wurde die Infrastruktur der Stadt des Fussballs verbessert.
Positiv wirken sich die Verbesserungen auf die Trainingsbedingungen des Frauen-Teams des Landes aus.
"Die Art und Weise, wie wir unser Tagesprogramm gestalten hat sich geändert, da wir jetzt zu unterschiedlichen Zeiten trainieren können. Die Qualität des Rasens ermöglicht es den Spielerinnen, verbunden mit einem geringeren Verletzungsrisiko, noch bessere Leistungen zu erbringen. Das hat uns zweifellos sehr geholfen, was unsere interne Dynamik, die Bedingungen, die wir unseren Spielerinnen bieten können, und ihr Wohlbefinden angeht. Die Spielerinnen fühlen sich sehr wohl, und wir als Teil des technischen Teams lieben die Bedingungen, die wir vorfinden", so Frauen-Nationaltrainer Francisco Neto. "Die FIFA spielt eine grundlegende Rolle, denn sie ist die weltweite Referenz für den Fussball, in unserem Fall für den Frauenfussball. Diese guten Beispiele und die Unterstützung sind für uns sehr wichtig. Glücklicherweise haben die Verbände zusammen mit der FIFA diese Herausforderungen angenommen und den Frauenfussball gestärkt."
Eine Stärkung, die sich auch in den jüngsten Erfolgen der Equipa das Quinas widerspiegelt. In den UEFA-Playoffs zur Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ konnte sich Portugal gegen Belgien (2:1) und Island (4:1 nach Verlängerung) durchsetzen und ist nur noch einen Sieg davon entfernt, sich erstmals für eine Frauen-WM qualifizieren zu können. Mit der drittbesten Bilanz der drei europäischen Play-off-Sieger hinter der Schweiz und der Republik Irland zog das Team von Neto in die Play-offs zwischen den Verbänden ein. Dort warten nun Thailand oder Kamerun.
Das Playoff-Turnier wird zwischen dem 18. und 23. Februar 2023 in den neuseeländischen Städten Auckland und Hamilton ausgetragen.