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Freitag 08 Juli 2022, 05:00

Ecuador startet mit Klublizenzierung im Frauenfussball durch

  • Erstes Seminar für Klublizenzierung im Frauenfussball in Guayaquil (Ecuador)

  • Reger Erfahrungsaustausch und Debatten unter 50 Teilnehmern

  • "Die Einführung der Klublizenz ist entscheidend für die weitere Professionalisierung"

Seit 2019 konzentriert sich der ecuadorianische Fussballverband ganz auf die landesweite Förderung des Frauenfussballs. Der größte Schritt war die Einführung der Superliga Femenina mit 16 Teams, und seither geht es steil bergauf. "Der ecuadorianische Fussballverband (FEF) übernimmt die Kosten für Schiedsrichter, Unfallversicherung, Reisen außerhalb der Provinz und die Planung der Superliga Femenina. Und um ein Erfolgsbeispiel zu nennen: Im Schiedsrichterwesen sind wir die einzige Frauenliga der Region mit ausschließlich weiblichen Schiedsrichtern", so William Poveda, Direktor für Lizenzen und Wettbewerbe beim FEF. Trotz der beachtlichen Fortschritte sind allerdings noch längst nicht alle Ziele erreicht. Eines davon ist die Konsolidierung des Systems zur Klublizenzierung im Frauenfussball, einem Instrument der FIFA zur maximalen Förderung des Klubfussballs der Frauen in allen 211 Mitgliedsverbänden.

"Die Einführung der Klublizenz mit Qualitätsnormen, die die Klubs erfüllen müssen, um eine Lizenz zu erhalten und an hochklassigen Wettbewerben teilzunehmen, war und ist entscheidend für die weitere Professionalisierung", so Poveda weiter. Um die Entwicklung weiter voranzutreiben, fungierte der Verband im Juni zum ersten Mal als Gastgeber eines Seminars zur Klublizenzierung im Frauenfussball. Die Veranstaltung fand in Guayaquil statt. "Die Analyse unterschiedlicher Aspekte des nationalen und internationalen Frauenfussballs durch Experten unterschiedlicher Fachgebiete hat uns eine breitere Perspektive gegeben und Wege aufgezeigt, die wir beschreiten müssen, um unsere Ziele in einem immer stärkeren und zukunftsfähigen Frauenfussball zu erreichen."

Einige Vorzüge des Lizenzierungssystems

  • Annäherung von Mitgliedsverbänden und Klubs

  • Mehr Professionalität in der Vereinsführung

  • Förderung finanzieller Transparenz bei den Klubs

  • Verbesserungen im Good-Governance-Bereich

  • Höhere Anzahl der Teams und Spielerinnen im Nachwuchsbereich

  • Investitionsförderung

  • Modernisierung von Stadien, Büroräumen und Trainingsanlagen

  • Unterstützung beim Risiko- und Krisenmanagement

Die 50 Teilnehmer des Seminars hatten Gelegenheit, Vorträge zu unterschiedlichen Themen zu hören und darüber zu debattieren. Neben den unterschiedlichen Elementen des Lizenzierungssystems wurden auch die Funktionsweise des Systems in unterschiedlichen Teilen der Welt, der konkrete Erfolg der mexikanischen Liga MX Femenil, die Frauenfussball-Strategie der FIFA, die Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Kennzahlen des digitalen Marketing erörtert.

Seminar on Club Licensing for women’s football in Ecuador

"Eines der Ziele der FIFA-Vision 2020-2023 ist die Beschleunigung des Wachstums des Frauenfussballs. Dabei ist die Klublizenzierung ein Instrument, mit dem sich das Niveau der Ligen und Klubs bestimmen und anheben und die Professionalisierung und Entwicklung mit einem Ansatz fördern lässt, der an die realen Bedingungen der einzelnen Mitgliedsverbände angepasst ist", erklärte Ignacio Toro, FIFA-Verantwortlicher für die Professionalisierung des Frauenfussballs. Dank Veranstaltungen wie dieser macht der Frauenfussball in Ecuador weiter Fortschritte, und die Kluft zwischen Frauen- und Männerfussball wird immer kleiner. "Die Teilnahme an dieser Veranstaltung unter der Leitung der FEF war eine großartige Erfahrung. [Die Organisatoren] haben Verantwortliche der Klubs, der CONMEBOL, der Liga MX Femenil, der Concacaf, der UNO, von öffentlichen Einrichtungen, Medien und Marken rund um den Frauenfussball zusammengebracht. Genau das ist es, was der Frauenfussball braucht und was wir fördern: die Zusammenarbeit aller Interessengruppen", so Ignacio Toro.

Kurz-, mittel- und langfristige Ziele für den Frauenfussball in Ecuador sind unter anderem die Gewinnung von Sponsoren, mehr Berichterstattung in den Medien und mehr technische Hilfsmittel für die 16 Klubs. Sie alle werden mit der Klublizenzierung zweifellos leichter erreichbar sein. "Mit der Erteilung der Klublizenz wollen wir dafür sorgen, dass Organisationsstrukturen entstehen und Frauenteams dauerhaft gefördert werden, damit sich diese Sportart von der Basis bis zur Eliteklasse weiterentwickelt. Dabei soll sich unser Land letztendlich zu einer regionalen und weltweiten Fussballmacht entwickeln", so William Poveda abschließend. Im Rahmen der Veranstaltung veröffentlichte die FEF auch einen Bericht über die Superliga Femenina und ihre Klubs. Der Bericht, der unter anderem Informationen über die Sponsoren der Liga und der Klubs, das Publikum in den sozialen Medien, die Stadien, erreichte Meilensteine, TV-Rechte und die Anforderungen der Klublizenz im Frauenfussball enthält, ist hier zu finden.