Am Dienstag steigt in Asien der vierte Spieltag der dritten und letzten Qualifikationsrunde für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™. Dabei stehen einige wichtige Schlüsselspiele und kontinentale Spitzenduelle auf dem Programm. In Teheran treffen die gemeinsamen Tabellenführer von Gruppe A, Iran und Korea Republik, zum direkten Duell aufeinander. In Gruppe B empfängt Spitzenreiter Australien den Rivalen aus Japan.
Saudiarabien will mit einem Heimsieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate seinen Platz unter den ersten Zwei festigen, während Usbekistan mit einem Sieg gegen die VR China vor eigenem Publikum wieder auf die Siegesstraße zurück will. Die Mannschaft Syriens will in Doha gegen das noch punktlose Katar erneut für eine Überraschung sorgen. Irak und Thailand treffen auf neutralem Boden in Iran aufeinander. Beide Kontrahenten brauchen dringend die ersten Punkte. FIFA.com präsentiert die Vorschau auf den Spieltag in Asien.
Das Topspiel *Australien – Japan, Docklands Stadium, Melbourne*
Die Rivalität zwischen den beiden Mannschaften hat sich im Laufe der letzten Jahre stetig intensiviert. 2001 trafen die beiden beim FIFA Konföderationen-Pokal aufeinander. Damals setzte sich Japan als Gastgeber im Halbfinale mit 1:0 durch. Bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ übten die Socceroos mit einem 3:1-Sieg im Gruppenspiel Revanche. Dabei sorgte Tim Cahill in der Schlussphase mit zwei Treffern in kurzer Folge für die Wende. Von den sechs WM-Qualifikationsspielen gegen Japan seit dem Beitritt zur asiatischen Fussballkonföderation hat Australien keines verloren. Es gab zwei Siege für die Socceroos und vier Unentschieden. Im Finale des AFC Asien-Pokals 2011 setzte sich hingegen Japan durch und sicherte sich damit den kontinentalen Titel.
In beiden Teams stehen einige asiatische Spitzenspieler. Die Gäste unter Trainer Vahid Halilhodzic hoffen auf eine gute Leistung von Keisuke Honda, der beim 1:1-Unentschieden gegen Australien im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ den Ausgleich zum 1:1-Endstand erzielte. Die Gastgeber haben vor allem in der Offensive mehrere Optionen. Neben dem formstarken Tomi Juric ist auch der mittlerweile 36-jährige Cahill weiterhin brandgefährlich. Dies zeigte er zuletzt in der Partie gegen die VAE, als er nach seiner Einwechslung den Siegtreffer erzielte. Die Socceroos können ihre Tabellenführung mit drei Punkten festigen. Doch die Samurai Blue werden versuchen, mit einem Sieg an dem Konkurrenten vorbeizuziehen.
Die weiteren Spiele In Gruppe A kommt es zwischen Iran und der Republik Korea zu einem echten Spitzenspiel. Beide Teams haben bislang sieben Punkte auf dem Konto und wollen mit einem Sieg im bereits 29. Aufeinandertreffen die alleinige Tabellenführung erobern. Das Team Melli unter Carlos Queiroz hat eine um drei Siege bessere Bilanz. So gewannen die Iraner auf dem Weg nach Brasilien 2014 sowohl zu Hause wie auch auswärts gegen die Koreaner. Die Iraner haben zudem die bislang solideste Defensive, die in der dritten Runde noch kein einziges Gegentor zugelassen hat. Die Südkoreaner haben zwar bereits vier Gegentore kassiert, stellen allerdings mit einem Mittelwert von zwei Treffern je Partie auch die erfolgreichste Angriffsreihe.
Die Chinesen haben nach drei Spielen erst einen einzigen Punkt zu Buche stehen und müssen in Usbekistan gewinnen, um nicht schon jetzt völlig den Anschluss zu verlieren. Nach der unerwarteten 0:1-Heimniederlage gegen Syrien will sich das Team aus dem Reich der Mitte mit dem ersten Sieg in dieser Runde rehabilitieren. Dies gilt indes auch für die usbekischen Gastgeber, die in ihrem letzten Spiel eine Heimniederlage gegen Iran kassierten. Gao Hongbos Schützlinge müssen ohne den gesperrten Verteidiger Zhang Linpeng auskommen. Die Usbeken ihrerseits müssen aus dem gleichen Grund auf den in China aktiven Anzur Ismailov und ihren Joker Alexander Geynrikh verzichten.
Nachdem Katar in der zweiten Runde noch geglänzt hatte, blieb das Team in der dritten Runde bislang weit hinter den nun höher gesteckten Erwartungen zurück. Nach bislang drei Niederlagen haben die Schützlinge von Jorge Fossati im Duell gegen Syrien kaum noch etwas zu verlieren. Das Team von Ayman Hakeem reist nach dem Unentschieden gegen die Republik Korea und dem Überraschungssieg in China mit breiter Brust nach Doha. Sebastian Sorias Form dürfte mit darüber entscheiden, ob die Katarer endlich den so dringend benötigten ersten Sieg holen können. Er war am letzten Spieltag an beiden Toren des Teams bei der 2:3-Niederlage gegen die Republik Korea beteiligt. Die Syrer wiederum hoffen auf ihren torgefährlichen Stürmer Omar Khribin, der in der Partie gegen China als Vorbereiter für Mahmoud Al Mawas Siegtreffer in Erscheinung trat.
In Jeddah treffen Saudiarabien und die VAE bereits zum dritten Mal in der laufenden Qualifikation aufeinander. Beide Mannschaften sind stark in die dritte Runde gestartet, wobei die Schützlinge von Bert van Marwijk noch ungeschlagen sind und somit einen Punkt mehr als der Gegner auf dem Konto haben. Das Gästeteam von Trainer Mahdi Ali hat sich mit den Siegen gegen Japan und Thailand als ernst zu nehmender Aspirant etabliert. Die Saudis haben angesichts ihrer Bilanz mit 20 Siegen und sieben Unentschieden bei den 33 bisherigen Duellen einen klaren psychologischen Vorteil. In der vorherigen Qualifikationsrunde holten sie vier der sechs möglichen Punkte. Bei den VAE zieht Omar Abdulrahman die Fäden im Mittelfeld und eröffnet zahlreiche Optionen im Angriff. Hier zählen die Gäste in erster Linie auf Ahmed Khalil und Ali Mabkhout.
Geht man nach der bisherigen Form, könnte Thailand beim neuerlichen Aufeinandertreffen mit Irak nun seine ersten Punkte holen. Nach drei Partien in der dritten Runde sind die beiden Kontrahenten noch punktlos. Die Schützlinge von Kiatisuk Senamuang trotzten den Irakern in der zweiten Runde zwei Mal ein Unentschieden ab und gewannen am Ende die Gruppe. Die thailändischen Fans hoffen auf Mittelfeldspieler Mongkol Tossakrai, der schon bei den beiden 2:2-Unentschieden traf. Die Iraker von Trainer Radhi Shenaishil hoffen ihrerseits, dass Saad Abdul Amir seine Kopfballstärke ausspielen kann.
Spieler im Fokus Noch zu Beginn der WM-Qualifikation war Genki Haraguchi nur den wenigsten Fans ein Begriff. Doch spätestens mit seinen zwei wichtigen Toren in der dritten Runde hat er sich einen Namen gemacht. Der heute 25-jährige Angreifer in Diensten von Hertha BSC Berlin wurde schon im Alter von 17 Jahren und somit als jüngster Spieler aller Zeiten von den Urawa Red Diamonds unter Vertrag genommen. Seitdem hat er sich als einer der vielversprechendsten Youngster Japans etabliert. Dank seiner schnellen Vorstöße und seiner präzisen Schüsse nennen ihn Fans und Medien bereits gelegentlich "Japans Mario Balotelli."
Hätten Sie's gewusst? Die Rivalität zwischen Saudiarabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten begann bereits vor 42 Jahren, als die Saudis 1974 in einem Freundschaftsspiel in Kuwait einen 2:1-Sieg feierten.
Zitat "Tim Cahill hat eine tolle Bilanz gegen Japan vorzuweisen. Die Japaner werden ihn durchaus fürchten. Egal ob er von Anfang an spielt oder von der Bank kommt – er wird auf jeden Fall großen Einfluss haben." Robbie Kruse (Stürmer, Australien)
Die Begegnungen des 4. Spieltags: *11. Oktober *Gruppe A: Iran – Korea Republik Usbekistan – China VR Katar – Syrien
Gruppe B: Australien – Japan Irak – Thailand Saudiarabien – Vereinigte Arabische Emirate