Montag 05 Juni 2017, 08:27

Iván Hurtado: Experte für WM-Qualifikationen

  • Mit 73 WM-Qualifikationspartien hält Hurtado den Rekord

  • Er erlebte fünf Qualifikationsphasen

  • Der Verteidiger bestritt außerdem die WM-Endrunden 2002 und 2006

Der Ecuadorianer Iván Hurtado war gerade 17 Jahre alt, als er in einem Freundschaftsspiel gegen Guatemala im Mai 1992 sein Debüt in der Nationalmannschaft gab. Am selben Tag erzielte er auch sein erstes Länderspieltor. Doch selbst nach diesem Auftakt hätte er sich nie vorstellen können, was er für den Fussball seines Landes einmal darstellen würde.

Hurtado sollte nicht nur zum Rekordnationalspieler Ecuadors avancieren, was für sich allein schon höchst ehrenhaft ist. Er avancierte außerdem zum Akteur mit den meisten Einsätzen in der Geschichte der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft. Eine Bestmarke, die er fünf Jahre nach seinem Rückzug als aktiver Fussballer immer noch hält.

Der Spieler Hurtado wurde in der Provinz Esmeraldas geboren, aus der viele bekannte Fussballer Ecuadors stammen. Schon als junger Mann galt der später Bam Bam genannte Spieler als Zukunftshoffnung auf der Position des Innenverteidigers. Nicht ohne Grund durchlief er seit 1988 alle Juniorenauswahlen.

Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft erfolgte nur zwei Monate nach seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft von Emelec. Bei seinem Herzensklub begann eine zwei Jahrzehnte lange Karriere, die ihn nach Mexiko, Spanien, Katar und Saudiarabien führte.

Als tragende Säule der Generation, die Ecuador erstmals bei einer WM vertrat, war seine Rolle für die Nationalmannschaft weitaus wichtiger als es die 168 Partien ausdrücken können, die er bestritt. Hurtado war nicht nur als Fussballer, sondern auch als Mensch ein Vorbild.

Jahrelang trug er die Kapitänsbinde der Nationalauswahl, unter anderem in Deutschland 2006. Es war seine zweite WM, und seitdem wird er nur noch El Capi genannt.

Der Rekord Seine erste Qualifikationspartie bestritt er wenige Monate vor seinem 19. Geburtstag, am 18. Juli 1993 gegen Brasilien in Guayaquil. In der 66. Minute wurde er für Johnny Carabli eingewechselt. Als er am 14. Oktober 2009 in Santiago gegen Chile seine letzte Begegnung bestritt, war er bereits 35.

Insgesamt hat er 73 Qualifikationsspiele auf dem Konto, von denen er 65 über die gesamten 90 Minuten absolvierte. Die Bilanz: 28 Siege, 18 Unentschieden und 27 Niederlagen. Er erzielte ein Tor, sah neun Mal die Gelbe Karte, aber nie eine Rote.

Im Einzelnen waren es acht Spiele auf dem Weg in die USA 1994, 15 in der Vorausscheidung für Frankreich 1998, 17 in der für Korea/Japan 2002, 17 in der für Deutschland 2006 und 16 in der Qualifikation für Südafrika 2010.

Seine nächsten Verfolger in der ewigen Rangliste sind der Paraguayer Paulo Da Silva, der noch aktiv ist und 63 Spiele auf dem Konto hat, vor dem Venezolaner Juan Arango (58), dem Peruaner Roberto Palacios (57) sowie dem Honduraner Noel Valladares und dem Usbeken Server Djeparov (je 55), die ebenfalls beide noch aktiv sind.

Die Erinnerungen "Wenn ich gedacht hätte, der Spieler mit den meiste Qualifikationspartien zu werden, hätte man mich für verrückt erklärt", sagte er im September 2015 zu FIFA.com.

"Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich in einem so anspruchsvollen Wettbewerb der Spieler mit den meisten Einsätzen werden könnte. Aber mit der Zeit verstand ich dieses Umfeld und was es bedeutete, eine Vorausscheidung zu bestreiten und eine WM erreichen zu können."

"Meine schönsten Erinnerungen? Die Unentschieden gegen Uruguay, die Ecuador die ersten Qualifikationen für die WM-Turniere 2002 und 2006 ermöglichten. Der Triumph gegen Argentinien 2009, das Unentschieden gegen Brasilien im selben Jahr und der 5:2-Sieg gegen Paraguay 2005. Das waren historische Ereignisse, die für immer im Gedächtnis der ecuadorianischen Fans bleiben werden."

"Ich habe gegen Stürmer gespielt, die dich beim kleinsten Fehler bestraft haben. Spieler wie Hernán Crespo, Darío Silva, Salvador Cabañas oder Ronaldo, der der beste Stürmer war, gegen den ich je gespielt habe."

"Die Südamerika-Qualifikation ist wegen der Qualität der Mannschaften und der Spieler eine vorgezogene WM."