Die dritte Runde der Asien-Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ nähert sich der Halbzeitmarke und zum Abschluss der Hinrunde steht Australien in Bangkok gegen Thailand vor einem wegweisenden Duell. Die Socceroos, die zwei Punkte Rückstand auf Saudiarabien aufweisen, könnten mit einem Sieg wieder die Führung in der Gruppe übernehmen, wenn die anderen Ergebnisse ihnen in die Karten spielen.
Die Männer von Ange Postecoglou gehen als haushoher Favorit in die Begegnung. Die letzten fünf Aufeinandertreffen zwischen den beiden Ländern konnten die Australier für sich entscheiden, unter anderem die beiden Duelle auf dem Weg nach Brasilien 2014. Die Gäste können sich also berechtigte Hoffnungen machen, das Jahr mit einem weiteren Sieg gegen Thailand krönen zu können. Dennoch warnt der Stürmer Apostolos Giannou seine Teamkameraden davor, den Gegner zu unterschätzen.
"Das ist ein wichtiges Spiel für uns", sagt der 26-jährige Angreifer von Guangzhou R&F im Gespräch mit FIFA.com. "Wir müssen gewinnen und alle drei Punkte holen, wenn wir wieder an die Spitze dieser Gruppe wollen. Aber natürlich dürfen wir keinen Gegner unterschätzen. Wir dürfen nichts als selbstverständlich voraussetzen. Wie sich in den vergangenen Partien gezeigt hat, gibt es keine leichten Spiele. Jedes Team in dieser Gruppe hat noch Chancen auf das Weiterkommen, das muss uns klar sein."
Eine Lektion, die Giannou in der dritten Partie der Australier in Saudiarabien gelernt hat. Nach anfänglichem Rückstand startete der Gastgeber eine erfolgreiche Aufholjagd und erkämpfte sich ein 2:2. "Die Saudis haben ein gutes Team und es ist schwerer für uns geworden, bei ihnen zu Hause zu spielen", erklärt er. "Die Hitze hat uns zugesetzt. Nun wissen wir, dass wir 90 Minuten lang konzentriert bleiben müssen, wenn wir ein Spiel gewinnen wollen."
Nachdem gegen die Saudis die Siegesserie riss, mussten sich Giannou und seine Mitstreiter in der folgenden Begegnung gegen Japan vor eigenem Publikum ebenfalls mit einem 1:1 begnügen. "Japan ist ein starkes Team", sagt Giannou. "Sie gehören zu den besten Teams Asiens. Sie verfügen über gute Spieler mit großem technischem Können, die sehr erfahren sind. In der letzten Partie haben sie taktisch gut agiert, aber wir hätten mehr Tore erzielen können. Ich hoffe, dass wir sie in der Rückrunde auswärts schlagen können."
Berufung ins Nationalteam Der in Griechenland geborene Giannou zog bereits im Kindesalter nach Australien, wo er für Oakleigh Cannons und South Melbourne spielte. 2007 kehrte er in sein Geburtsland zurück und machte sich bei Gastspielen in verschiedenen Klubs einen Namen, unter anderem für Panionios. Seine brillante Form blieb nicht unbemerkt, so dass er im März dieses Jahres in der WM-Qualifikation zu seinem ersten Länderspieleinsatz kam. Giannou benötigte fast ein Jahrzehnt für den Sprung in die A-Nationalmannschaft, nachdem er Australien bereits bei der AFC U-16-Asienmeisterschaft 2006 vertreten hatte.
"Es war wie ein Traum, der wahr wird", sagt er. "Als ich jung war, habe ich das Nationalteam im Fernsehen verfolgt und fragte mich, wann ich die Chance erhalten werde. Nach so vielen Jahren habe ich es endlich in den Kader der Socceroos geschafft."
Sein Länderspieldebüt in der WM-Qualifikation gegen Tadschikistan erwies sich als denkwürdiges Ereignis. Giannou legte den Führungstreffer durch Massimo Luongo auf und holte in der Folge zwei Elfmeter heraus, die von Mile Jedinak beziehungsweise Mark Milligan verwandelt wurden. Am Ende stand ein 7:0-Erfolg zu Buche. Trotz seiner guten Leistungen gibt Giannou zu, dass ein Länderspiel eine schwerere Aufgabe als erwartet ist.
"Für das Nationalteam zu spielen, ist eine große Herausforderung", bestätigt er. "Die Gegner sind sehr viel stärker und schneller. Jedes Team hat gute Spieler und alle Mannschaften wollen ihre Partien gewinnen. Länderspiele sind weniger vorhersehbar. Es gibt ständig neue Gesichter, verschiedene Spielweisen und unerwartete Taktiken. Deshalb sollten wir stets darauf vorbereitet sein, unser Bestes zu geben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen."
Während sich das Team darauf konzentriert, in Thailand drei Punkte zu holen, hat sich Giannou das individuelle Ziel gesetzt, seinen ersten Länderspieltreffer zu landen. "Natürlich will ich im Nationalteam mein Torkonto eröffnen. Das wird ein besonderer Moment sein. Ich werde mein Bestes geben, um das zu erreichen. Aber bis dahin bin ich mir dessen bewusst, dass es noch wichtiger ist, meinem Team zum Sieg zu verhelfen. Ein Sieg bedeutet, dass wir unsere Mission erfüllt haben, auch wenn ich nicht treffe", betont er.
"Wir haben eine starke Mannschaft und haben unsere Aufgabe in der Asien-Qualifikation bisher recht gut erledigt. Als Mitglied der Asien-Zone haben wir uns für die letzten WM-Endrunden qualifiziert. Ich glaube daran, dass wir das erneut schaffen können und 2018 in Russland dabei sein werden."