Asiens Repräsentanten-Quartett von der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ trifft am dritten Spieltag der dritten Qualifikationsrunde am Donnerstag auf bekannte Gegner. So will Australien seinen Höhenflug mit bislang sechs Punkten aus zwei Spielen fortsetzen und auch das Auswärtsspiel gegen Saudiarabien gewinnen. Auch die Republik Korea und Japan möchten ihre gute Heimbilanz gegen Katar bzw. Irak ausbauen. Iran will derweil Usbekistans Siegesserie in Tashkent beenden.
Die VR China und Syrien treffen derweil erstmals in einer Qualifikation aufeinander. Beide benötigen dringend drei Punkte. Das bislang sieglose Thailand wiederum muss in den Vereinigten Arabischen Emiraten unbedingt gewinnen, um wenigstens noch Minimalchancen zu haben. FIFA.com wirft einen genaueren Blick auf die spannenden Duelle.
Das Topspiel Republik Korea – Katar Suwon World Cup Stadium, Suwon, 6. Oktober, 20:00 Uhr (Ortszeit)
Beide Seiten wollen den vielzitierten Bock umstoßen. Die von Uli Stielike trainierten Gastgeber sind dabei zwar noch ungeschlagen, aber der knappe Sieg gegen die VR China und das torlose Unentschieden gegen Syrien entsprachen nicht den eigenen Ansprüchen. Noch größer ist der Druck für Katar, das nach zwei Niederlagen nicht nur um die Qualifikation bangen muss sondern auch Trainer Daniel Carreno entlassen hat. Mit Jorge Fossati an der Seitenlinie soll nun ein Sieg und damit die Wende her.
Die Heimmannschaft hat dabei in den direkten Duellen die weitaus bessere Bilanz. In turnierübergreifend bisher sieben Begegnungen gab es vier Siege und zwei Unentschieden. Insbesondere gewannen die Südkoreaner zuletzt in der Qualifikation für Brasilien 2014 (seinerzeit ebenfalls in der dritten Runde) sowohl Heim- als auch Auswärtsspiel. Trotzdem ist der WM-Gastgeber von 2022 ein nicht zu unterschätzender Gegner. Immerhin zog Katar schon zwei Spieltage vor Schluss als erste Mannschaft in die dritte und letzte Qualifikationsrunde ein. Nach dem Warnschuss des Unentschiedens gegen Syrien hat Nationaltrainer Stielike den Kader auf mehreren Positionen verändert. So soll der in Hochform befindliche Son Heungmin von Tottenham Hotspur wieder für die nötige Dynamik sorgen, während sich Kim Bokyung und Kim Shinwook mit glänzenden Vorstellungen für Jeonbuk Motors in der AFC Champions League eine Nominierung verdient haben.
Die anderen Spiele In Gruppe A kommt es zum Spitzenspiel zwischen Tabellenführer Usbekistan, das seinen Vorsprung mit dem dritten Sieg im dritten Spiel ausbauen möchte, und dem Zweitplatzierten Iran. Die von Carlos Queiroz trainierten Iraner haben dabei mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den sechs letzten Begegnungen einen psychologischen Vorteil. In der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ist die Bilanz der beiden Mannschaften jedoch ausgeglichen. Auf dem Weg nach Brasilien 2014 gab es zuletzt einen 1:0-Auswärtssieg. In beiden Mannschaften sollen die turniererfahrenen Routiniers einer ganzen Reihe aufstrebender Talente die nötige Stabilität geben. Mit Spannung wird auch auf die Super-Joker auf beiden Seiten geblickt. Alexander Geynrikh und Reza Ghoochannejhad können als Einwechselspieler jederzeit ein Tor markieren.
Ebenfalls in Gruppe A wollen die VR China und Syrien im direkten Duell jeweils den ersten Sieg. Noch haben beide in dieser Runde erst einen Punkt. Drei mehr würden neue Hoffnung nähren. Auf chinesischer Seite fehlt zwar der noch an einer Verletzung laborierende Stammtorhüter Zeng Cheng, aber Trainer Gao Hongbo hat dennoch einen starken Kader zur Verfügung. Es wird erwartet, dass der in den Niederlanden spielende Teenager Zhang Yuning nach seinem guten Auftritt beim torlosen Unentschieden gegen Iran von Anfang an im Sturm aufläuft. Von den Gästen mit ihrem Trainer Ayman Hakeem wiederum wird erwartet, dass sie sich ähnlich defensivstark präsentieren wie beim Unentschieden gegen die Republik Korea.
In Gruppe B empfängt Saudiarabien Australien zum Spitzenspiel. Beide holten aus den ersten beiden Spielen zwei Siege, sodass ein dritter Sieg im direkten Duell vorentscheidenden Charakter haben könnte. Saudiarabien hat dabei zusätzlich noch eine Rechnung offen, gingen doch in der Qualifikation für Brasilien 2014 beide Partien gegen Australien verloren. Die von Bert van Marwijk trainierten Gastgeber bauen dabei auf ihre Heimstärke. Vor eigenem Publikum konnten bislang alle fünf Begegnungen gewonnen werden. Sein australischer Kollege Ange Postecoglou setzt weitestgehend auf die zuletzt siegreiche Formation. Einzig Stürmer Apostolos Giannou von Guangzhou R&F hat sich mit starken Leistungen im Klub wieder in den Kader gespielt.
Japans Trainer Vahid Halilhodzic hat für den angestrebten Heimsieg gegen Irak nicht weniger als 15 in Europa aktive Spieler nominiert. Schon seit dem ersten Aufeinandertreffen (einem 2:2 in der Qualifikation für die FIFA WM-Endrunde 1994 in den USA, bei dem die Iraker in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielten und den Japanern so ihre erste WM-Teilnahme verdarben), haben die Samurai Blue eine makellose Bilanz. So gab es in der letzten WM-Qualifikation zwei Siege gegen Irak. Japan muss auf die Deutschland-Legionäre Takashi Usami und Yoshinori Muto verzichten. Da aber nach wie vor Spieler wie Keisuke Honda und Shinji Kagawa zur Verfügung stehen, dürfte dieser Verlust zu kompensieren sein.
Das Spiel zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Thailand ist das fünfte Aufeinandertreffen dieser beiden Länder in einem Qualifikationsturnier. Drei der vier letzten Duelle haben dabei die Gastgeber mit ihrem Trainer Mahdi Ali gewonnen. Mut machen kann den von Kiatisuk Senamuang trainierten Gästen derweil ein beherzter 3:0-Triumph gegen die VAE auf dem Weg nach Deutschland 2006. Es wird allgemein mit einem Duell der Techniker gerechnet, da beide Mannschaften am Ball ganz stark sind. Bei den Vereinigten Arabischen Emiraten zieht Omar Abdulrahman im Mittelfeld die Fäden, der zuletzt beim 3:1 von Al Ain gegen El Jaish im Halbfinal-Hinspiel der AFC Champions League die Führung erzielte und ein weiteres Tor vorbereitete. Für Thailand wird es im Streben nach den ersten Punkten darauf ankommen, ob Stürmerstar Teerasil Dangda seine zuletzt gezeigte Treffsicherheit erneut unter Beweis stellen kann.
Spieler im Fokus Wenn Son Heungmin in der Nationalmannschaft auch nur andeutungsweise so auffällig spielt wie zuletzt im Verein, dürfte er die Republik Korea mit seinen Vorstößen und Toren zum Sieg gegen Katar schießen. Der Offensivmann von Tottenham Hotspur schoss zuletzt beide Tore beim 2:1-Auswärtssieg in Middlesbrough und auch das einzige Tor gegen Gastgeber ZSKA Moskau in der UEFA Champions League. Schon in der Qualifikation für Brasilien 2014 erzielte der heute 24-Jährige das Siegtor gegen Katar. Das soll ihm nun nach Möglichkeit noch einmal gelingen.
Hätten Sie's gewusst? Dass Jorge Fossati kürzlich zum zweiten Mal Nationaltrainer Katars wurde, liegt auch an seiner großen Asien-Erfahrung. Der ehemalige Nationaltrainer von Uruguay war schon vor acht Jahren einmal kurzzeitig Nationaltrainer von Katar. Später übernahm er ebendort den Renommierklub Al Sadd, mit dem er 2011 das Endspiel der AFC Champions League gegen Jeonbuk Motors gewann.
Zitat "Die Geschichte des Team Melli zeigt, dass Iran zwar immer großartige Spieler, Trainer und Präsidenten hatte, sich aber dennoch nie zwei Mal in Folge für die Fussball-WM qualifizieren konnte. Meine Aufgabe, mein Ziel, mein Auftrag und mein Traum ist es, das zu ändern. Wenn wir aus der Vergangenheit lernen und das Unmögliche möglich machen wollen, dann dürfen wir dieselben Fehler oder Missverständnisse nicht noch einmal machen." Carlos Queiroz (Trainer, Iran)
3. Spieltag *6. Oktober*
Gruppe A: Republik Korea – Katar China – Syrien Iran – Usbekistan
Gruppe B: Japan – Irak Vereinigte Arabische Emirate – Thailand Saudiarabien – Australien