In der Karriere eines Fussballers sind Rückschläge ein natürlicher Bestandteil. Entscheidend ist lediglich, wie man darauf reagiert. Lewis Cook kann davon ein Lied singen. Vor dieser Saison war der talentierte Mittelfeldspieler mit großen Vorschusslorbeeren von seinem Heimatverein Leeds United zum AFC Bournemouth gewechselt. Nach beeindruckenden Leistungen in der Vorbereitung feierte der damals noch 19-Jährige zum Saisonauftakt gegen Manchester United auf Anhieb sein Premier-League-Debüt – und das gleich in der Startelf.

Cooks märchenhafter Aufstieg fand jedoch ein jähes Ende. Von hartnäckigen Verletzungsproblemen geplagt, war der Jungstar über Monate hinweg zum Zuschauen verdammt. Doch Cook arbeitete hart an seiner Rückkehr, kämpfte sich zurück ins Team und kam in der Schlussphase der Saison zu fünf weiteren Einsätzen, in denen ihm zwei Assists gelangen. "Lewis ist ein ganz besonderes Talent und wird es weit schaffen, wenn er weiterhin die Einstellung an den Tag legt, wie er es in dieser Saison getan hat", lobte Bournemouth-Trainer Eddie Howe seinen Schützling.

Das letzte Saisonspiel verpasste Cook zwar, diesmal waren die Gründe für seinen Ausfall allerdings freiwillig und positiver Natur, denn für den Kapitän der englischen Auswahl stand der Auftakt zur FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2017 auf dem Programm. "Es war eine schwere Entscheidung für mich, das letzte Spiel zu verpassen, aber ich dachte nur: 'das ist die Weltmeisterschaft, davon träumt jeder Junge.' Dementsprechend konnte ich nicht nein sagen", so Cook. "Es war gut, am Ende der Saison noch einmal Spielpraxis sammeln zu können. Es war eine schwierige Saison, aber ich habe zusammen mit dem Trainer an vielen Dingen gearbeitet. Ich habe das Gefühl, dass ich besser geworden bin und mich gut eingefügt habe, als ich in den letzten Partien zum Einsatz gekommen bin. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt."

Lohn für Cooks Mühen waren ein 3:0-Auftaktsieg über Argentinien sowie sein erster Länderspieltreffer beim 1:1 gegen Guinea. "Es war ein schönes Tor. Ich habe mich nach vorne geschlichen und den Abschluss gesucht. Ich freue mich sehr über das Tor, aber ich wäre noch glücklicher gewesen, wenn wir die drei Punkte geholt hätten", betont Englands Kapitän, der in beiden Partien als Vorbild in Sachen Einsatz und Leidenschaft voranging.

Mit vier Punkten auf dem Konto haben die Engländer beste Chancen, das Achtelfinale zu erreichen. Am letzten Spieltag der Gruppe A wartet allerdings mit dem WM-Gastgeber noch einmal eine schwere Aufgabe auf die Young Lions. Die Koreaner führen die Tabellen nach zwei Siegen an und dürften einmal mehr von ihren lautstarken Fans frenetisch unterstützt werden. Doch auch diese Herausforderung geht Cook mit viel Selbstbewusstsein und Optimismus an: "Das wird eine großartige Erfahrung für uns werden. Es werden viele Zuschauer im Stadion sein. Es ist ein entscheidendes Spiel. Der Gewinner wird Gruppensieger. Die Koreaner haben eine sehr starke und gut organisierte Mannschaft mit vielen talentierten Einzelspielern, die den Unterschied machen können. Aber wir verfügen über die Mittel, um dagegen zu halten, gut zu verteidigen und selber Tore zu erzielen. Wir freuen uns auf dieses Spiel."