Es war ihr großes Ziel, sie haben alles gegeben und es schließlich erreicht. Nach einem langen Turnier stehen die Boca Juniors und Grêmio de Porto Alegre nun im begehrten Finale um die Copa Libertadores, dem ersten Endspiel seit vier Jahren, in dem Argentinier und Brasilianer wieder ihre Kräfte messen.
Die erste Begegnung findet am heutigen Abend im mythischen Bombonera-Stadion in Buenos Aires statt. Das Rückspiel steigt dann eine Woche später in Porto Alegre, genau der Stadt, in der vor einem Jahr das Team von Internacional die Trophäe holte.
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Argentinien - Brasilien: ein historisches Duell Im Finale der Copa Libertadores kommt es nicht nur zum Duell der beiden Vereinsmannschaften Boca und Grêmio, sondern in erster Linie auch zu einem Kräftemessen der ewigen Rivalen Argentinien und Brasilien, der beiden großen Teams der Region, die dort um die Vorherrschaft im Fussball kämpfen.
Seit der ersten Ausgabe des Wettbewerbs im Jahr 1960 sind die meisten Titel an diese beiden Länder gegangen. Die Argentinier haben mit sieben verschiedenen Vereinen 20 Mal die Trophäe gewonnen, die Brasilianer mit acht Vereinen 13 Mal.
Und wie sieht es mit der Statistik aus? Trafen Mannschaften beider Länder im Finale aufeinander, gingen bislang sieben Mal die Argentinier als Sieger vom Platz, während die Brasilianer nur drei Mal gewannen. Die letzten beiden Sieger des Turniers stammten jedoch aus dem Land des fünffachen Weltmeisters.
Was die Mannschaften von Boca und Grêmio angeht, so wird es deren erstes Aufeinandertreffen im Rahmen der Copa Libertadores sein. Ansonsten liegt in der Bilanz der Duelle beider Teams Boca knapp vorne mit drei Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden.
La Bombonera: eine uneinnehmbare Festung Die Boca Juniors, die sich in den Finalpartien 1977, 2000 und 2003 gegen brasilianische Gegner durchsetzten, haben seit dem 22. Oktober 2003 keine Begegnung in einem internationalen Wettbewerb mehr verloren. Damals gewann Atletico Nacional aus Kolumbien mit 1:0 im Rahmen der Copa Sudamericana.
In der diesjährigen Copa Libertadores hat das Team von Miguel Ángel Russo sechs Spiele zu Hause ausgetragen, davon allerdings nur drei in der Bombonera. Die Torbilanz von 18:1 kann sich sehen lassen. Da in den Finalpartien Auswärtstore nicht doppelt zählen, kommt einem Sieg, mit welchem Ergebnis auch immer, sehr große Bedeutung zu.
"Es ist das Finale der Libertadores, in dem man keinen Fehler machen darf. Wir dürfen auf keinen Fall anfällig für Konter sein, das ist ganz wichtig. Boca wird auf seine Weise versuchen, das Spiel zu machen", verkündete Russo, dem auf jeden Fall sein großer Spielmacher Juan Román Riquelme zur Verfügung steht.
Ist Grêmio wieder an der Reihe? Was das Team von Mano Menezes angeht, gibt es für abergläubische Fans der Brasilianer keinen Zweifel am Sieg: Grêmio hatte die Trophäe nämlich zum ersten Mal 1983 geholt und musste dann zwölf Jahre warten, um 1995 erneut zu triumphieren. Jetzt, wiederum zwölf Jahre später, möchte man erneut Geschichte schreiben und den dritten Titel sichern.
Leicht wird es nicht. Von den sechs Auswärtsbegegnungen in diesem Turnier hat man die erste gewonnen, die anderen fünf aber verloren. Doch vor den Boca-Fans hat die Mannschaft keine Angst, wie Tuta erklärt, der nach einer Verletzung wieder in die Startaufstellung zurückkehrt. "Ich habe bereits im Trikot von Palmeiras dort gespielt, und wir haben nicht verloren. Das einzige Problem ist der Lärm, der es schwer machen wird, sich untereinander zu verständigen. Wir werden aber wie gewohnt unser Spiel aufziehen. Wir haben unsere Stärken und es dürfte nicht leicht sein, uns zu besiegen."
Der Trainer, der die Aufstellung noch nicht bekannt gegeben hat, verfügt über zwei Boca-Experten in seinem Team: Torhüter Sebastián Saja, der früher in der argentinischen Liga bei San Lorenzo gespielt hat, und Verteidiger Rolando Schiavi, der mit Boca 2003 die Copa Libertadores holte.