Die FIFA lud Cheftrainer aus den WM-Mitgliedsverbänden zu einem zweitägigen Forum in Doha ein
Die Trainer diskutierten über das Turnier und das Schiedsrichterwesen
Im Rahmen des Forums gab es auch ein Interview mit Argentiniens Weltmeistertrainer Lionel Scaloni
Zahlreiche Spitzen-Nationaltrainer aus aller Welt kamen beim FIFA WM-Forum zur WM 2022 in Doha (Katar) in einem Raum zusammen, um Ideen auszutauschen und ihre Ansichten zum Turnier sowie zum Schiedsrichterwesen und zu medizinischen Fragen zu erörtern.
Die FIFA hatte die Nationaltrainer und Technischen Leiter der Mitgliedsverbände, die an der FIFA Fussball-WM 2022 teilgenommen hatten, zu dem Forum eingeladen. Sie konnten Feedback zum Turnier geben und Vorschläge zur nächsten WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA machen.
Im Rahmen des Forums gab es auch ein Interview mit Argentiniens Trainer Lionel Scaloni, der einige Details erläuterte, die den Südamerikanern den Gewinn des dritten Weltmeistertitels ermöglichten. Scaloni sprach über die Überwindung der 1:2-Auftaktniederlage gegen Saudiarabien, die Fähigkeit seines Teams, von Spiel zu Spiel eine andere Taktik zu verfolgen, Lionel Messi bestmöglich einzusetzen und die Bedeutung des Elfmetertrainings. Er erläuterte auch, wie sehr eine gute Atmosphäre im Kader bei einem derart ausgeglichenen Wettbewerb den Ausschlag geben kann.
"Es hätten wohl zehn Teams diese WM gewinnen können. Der Gewinn einer Weltmeisterschaft kann indes auch davon abhängen, dass die Mentalität eines Teamkameraden auf die anderen abfärbt, dass jeder für jeden spielt, als würde sein Leben davon abhängen. Daran glauben wir fest, das tun wir wirklich", sagte Scaloni.
Im Rahmen des Forums präsentierte auch die Technische Studien-Gruppe der FIFA (TSG) unter Vorsitz von Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, ihre Analyse der FIFA Fussball-WM 2022, während die Trainer die Möglichkeit hatten, in informellem Rahmen Feedback zu geben und Einblicke zu gewähren.
Für die Trainer war das Forum somit eine wertvolle Gelegenheit, in ungezwungener Atmosphäre und ganz ohne Wettbewerbsdruck mit den Kollegen ins Gespräch zu kommen.
"Ich sage immer, dass informelle Lerngelegenheiten am wirkungsvollsten sind und die besten Ergebnisse bringen. Ich habe gerade heute morgen ein Viertelstündchen mit Englands Trainer Gareth Southgate geplaudert. Wir haben über seine Erfahrungen bei der ersten WM-Teilnahme gesprochen und was er dabei gelernt hat, und auch darüber, was ich bei meinem ersten Mal gelernt habe und was es für ein Gefühl war, zurückzukehren und welche Unterschiede es gab", sagte John Herdman, der Kanada zur ersten WM-Teilnahme seit 1986 geführt hatte.
"In solchen Momenten erkennt man die echten Menschen und versteht, dass die meisten von uns sich einfach nur austauschen wollen. Wir wollen unsere Erfahrungen teilen und zugänglich sein. Ich denke, dass diese Situationen echte Gespräche ermöglichen."
Trainerforum nach der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™
Auch US-Nationaltrainer Anthony Hudson bezeichnete das Forum als unschätzbar wertvoll. "Zunächst wurden zwei, drei oder vier Schlüsselbereiche identifiziert und diese Themen vereinfacht und mit uns geteilt. Das hat wirklich eine Menge Gesprächsthemen geschaffen und viele Herausforderungen und Ideen hervorgebracht", sagte er.
"Vieles von dem, was ich von diesem Forum mitgenommen habe, möchte ich im Idealfall sofort in unsere Arbeit einbringen, denn es ergibt alles einen Sinn und ist durch wirklich gute Erkenntnisse untermauert."