Ob Kunstrasensysteme mit oder ohne Sandverfüllung für den Fussball taugen, war lange Zeit umstritten. Erst die Kunstrasenfelder der dritten Generation (3G) brachten den Durchbruch: Mit der Kombination von Sand- und Gummiverfüllung sind diese Systeme im Fussball nun eine echte Alternative zu natürlichen Rasenfeldern.
Kunstrasen = Kunstrasen?
Die FIFA ist überzeugt, dass der Fussball von Kunstrasen stark profitieren kann. Aufgrund seiner Wetterfestigkeit und Robustheit bietet Kunstrasen die beste Alternative zu natürlichem Rasen. Bei der Qualität bestehen zwischen den angebotenen Systemen der dritten Generation (3G) aber enorme Unterschiede.
Nur Kunstrasenfelder, die die strengen Tests des FIFA-Qualitätsprogramms sowohl im Labor als auch auf dem Spielfeld bestehen, werden mit einem FIFA-Gütesiegel ausgezeichnet. Diese bürgen dafür, dass die Systeme bezüglich Spieleigenschaften, Sicherheit, Langlebigkeit und Qualitätssicherung den Anforderungen im Fussball genügen.
Während Spielfelder, die diese Vorgaben im Amateur- und Freizeitfussball erfüllen, das „FIFA QUALITY“-Gütesiegel erhalten, werden diejenigen, die sogar die nötigen Spieleigenschaften im Profifussball garantieren, das „FIFA QUALITY PRO“-Gütesiegel.
(FIFA-Gütesiegel)
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Qualitätssicherung
Entwicklung des Standards
Massstab für die getesteten Produkte ist ein Naturrasen in gutem Zustand. Nur Kunstrasen, der den im Anforderungshandbuch festgelegten Kriterien entspricht, darf eines der FIFA-Gütesiegel tragen.
Das strenge, zweistufige Testverfahren, bestehend aus der Prüfung des Produkts im Labor sowie der Endabnahme der Installation, bietet Gewähr, dass das betreffende Kunstrasenfeld die Anforderungen bezüglich Spieleigenschaften, Sicherheit, Qualität und Langlebigkeit erfüllt. Schwerpunkte beider Testphasen:
Wechselwirkung zwischen Spieler und Spielunterlage
Wechselwirkung zwischen Ball und Spielunterlage
Zusammensetzung des Produkts
Witterungsbeständigkeit
Nahtfestigkeit
Lebensdauer
Dank dem Abgleich der beiden Tests ist garantiert, dass das Spielfeld die Anforderungen des FIFA-Qualitätsprogramms genau erfüllt. Bei Bestehen beider Tests wird die Installation mit dem „FIFA QUALITY“- oder dem „FIFA QUALITY PRO“-Gütesiegel ausgezeichnet.
Zusätzliche Qualitätssicherung durch die FIFA
Neben den beiden vorgeschriebenen Tests führt die FIFA bei zufällig ausgewählten Spielfeldern zusätzliche Qualitätskontrollen durch, die dem Endkunden bei der korrekten Nutzung und Wartung des Spielfelds helfen sollen. Falls Ausbesserungsarbeiten erforderlich sind, wird der Hersteller informiert.
Multifunktional
Bei korrekter Wartung kann ein Kunstrasen ohne Qualitätseinbussen für verschiedenste Veranstaltungen genutzt werden.
Kein Sonnenlicht erforderlich
Kunstrasen ist eine gute Lösung für Hallen oder Stadien, in denen das Spielfeld oft im Schatten ist. Kunstrasenfelder brauchen kein Sonnenlicht und sind daher günstiger im Unterhalt als Naturrasen.
Insbesondere in grossen Stadien mit steilen und überdachten Tribünen erhält ein Naturrasen oft zu wenig Sonnenlicht. Ein gesundes Wachstum des Rasens bedingt deshalb vielerorts zeit- und kostenintensive Massnahmen, wie zum Beispiel die Bestrahlung mit Infrarotlicht.
Intensive Nutzung
Viele Kommunen, Amateurvereine und Profiklubs nutzen Naturrasenfelder derart stark, dass die Qualität darunter leidet, und haben weder den Platz noch das Geld, um zusätzliche Naturrasenfelder anzulegen und zu unterhalten.
Ein erstklassiges Kunstrasenfeld der dritten Generation (3G) ist bei korrekter Nutzung und Wartung belastbarer und langlebiger als Naturrasen und kann ohne Qualitätseinbussen von mehreren Teams genutzt werden.
Wetterfest
Auf Kunstrasen kann das ganze Jahr über und bei jedem Wetter gespielt und trainiert werden, sodass insbesondere im Amateurbereich mehr Spiele ausgetragen werden können – und zwar nicht nur in Regionen mit extremen Wetterbedingungen.
Forschung und Entwicklung
Das FIFA-Qualitätsprogramm legt grossen Wert auf Forschung und Entwicklung, um die Qualität von Kunstrasen weiter zu verbessern. Mithilfe von Spielerbefragungen, Akzeptanztests und Fallstudien ermittelt die FIFA die Bedürfnisse der Spieler und erforscht, wie die Testanforderungen weiter optimiert und verbessert werden können.
Beispiel zu den Spielstunden eines typischen Amateurvereins
Team | Anzahl Trainingstage pro Woche | Anzahl Trainingsstunden pro Woche | Anzahl Spielstunden an einem Wochenende* | Total Trainings-/ Spielstunden pro Woche |
1. Männerteam | 3 | 6 | 1.5 | 7.5 |
2. Männerteam | 3 | 5.5 | 0 | 5.5 |
1. Frauenteam | 2 | 3 | 1.5 | 4.5 |
U-19-Junioren | 3 | 5.5 | 1.5 | 7 |
U-17-Junioren | 3 | 5.5 | 0 | 5.5 |
U-17-Juniorinnen | 2 | 3 | 0 | 3 |
U-15-Junioren | 3 | 5.5 | 1.5 | 7 |
U-15-Juniorinnen | 2 | 3 | 1.5 | 4.5 |
U-13-Junioren | 2 | 3 | 0 | 3 |
U-13-Juniorinnen | 2 | 3 | 0 | 3 |
U-11-Junioren | 1 | 3 | 1.5 | 4.5 |
U-9-Junioren | 1 | 3 | 0 | 3 |
Total Stunden pro Woche | 58 |
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