Samstag 15 Juli 2023, 01:00

Media Programm "Our Game" soll ein bleibendes Vermächtnis für Frauen und nicht-binäre Menschen hinterlassen

  • Medienprogramm zur Unterstützung eines fünfjährigen Projekts ins Leben gerufen

  • Zehn aufstrebende junge Journalist*innen und Fotograf*innen für die erste Runde ausgewählt

  • Ein/e Journalist/in und ein/e Fotograf/in aus jeder australischen Gastgeberstadt ausgewählt

Wenn am Donnerstag, dem 20. Juli, die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ angepfiffen wird, werden Millionen von Fans auf der ganzen Welt dabei sein und sich von den Frauen auf dem Spielfeld inspirieren lassen.

Auf den Medientribünen stellen Frauen und nicht-binäre Personen jedoch die Minderheit der Sportmedienschaffenden dar. Das Programm "Our Game Women & Non-Binary Persons in Media (Unser Spiel - Frauen und nicht-binäre Personen in den Medien)" - das Teil einer umfassenderen, auf das Turnier abgestimmten Fünf-Jahres-Strategie ist - wurde ins Leben gerufen, um diese Unterrepräsentation zu beheben und Kapazitäten für Frauen in Führungspositionen aufzubauen sowie die Zukunft des australischen Sports so zu gestalten, dass eine integrativere und gastfreundlichere Kultur für alle gefördert wird.

"Viele Frauen finden es schwierig, eine Stelle in den Medien zu bekommen, sei es in der Fotografie, der Kommunikation oder den digitalen Medien, weil ihnen die Erfahrung fehlt. Die Zahlen haben gezeigt, dass es nicht genug Frauen in den Medien und nicht genug Vielfalt gibt. Deshalb haben wir versucht, dieses Problem anzugehen", sagte Sarah Walsh, Leiterin für Frauenfussball, Vermächtnis und Inklusion der WM 2023 bei Football Australia.

Sam Lewis, Mentorin des Programms, sagt, dass mehr Frauen und nicht-binäre Menschen in den Fussballmedien wichtig sind, damit der Sport wirklich alle Australier repräsentiert.

"Verschiedene Stimmen mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen sind entscheidend, wenn wir wollen, dass sich der Fussball weiterentwickelt. Andernfalls erzählen die gleichen Stimmen immer wieder die gleichen Geschichten." An dem Programm nahmen zum ersten Mal zehn Frauen und nicht-binäre Menschen teil, die eine Karriere in den Medien anstreben. Das Programm verbindet sie mit Mentor*innen und Branchenexpert*innen, damit sie in einem unterstützenden Umfeld lernen und wachsen können.

Die diesjährigen Teilnehmerinnen haben bereits über Spiele der A-League, die FIFA Trophy Tour und Unity Pitch berichtet und werden auch Zugang zu Spielen der Gruppenphase der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ haben.

Das Programm hat sich bereits positiv für Football Australia ausgewirkt, da mehrere Teilnehmerinnen für die Organisation arbeiten.

Sarai Bareman, FIFA's Chief Women's Football Officer and Sarah Walsh, Football Australia’s Head of Women’s Football and Women’s World Cup: Legacy and Inclusion.

"Wir konnten unsere Belegschaft mit fantastischen neuen Talenten aufstocken. Dank dieser fantastischen Frauen und ihrer Erfahrung ist unsere Arbeit in Bezug auf unsere Fotografie und unser Storytelling jetzt reicher", so Walsh.

"Diese Art von Vielfalt im Unternehmen hilft uns, unsere Denkweise zu ändern. Wir sind das multikulturellste Spiel und das vielfältigste in Bezug auf Geschlecht und Sexualität. Eine Belegschaft, die dies widerspiegelt, wird uns dabei helfen, diesen Gemeinschaften reichhaltigere und authentischere Inhalte zu liefern."

Durch Partnerschaften mit den Branchenführern Getty und ABC sowie mit Mentoren wie Lewis erhalten die zehn aufstrebenden jungen Journalist*innen und Fotograf*innen die Chance, ihren Weg in die Branche zu beschleunigen, indem sie ihre Erfahrungen und Kontakte ausbauen.

Sam Lewis - Our Game Women & Non-Binary Persons in Media Programme mentor

Für Mentorin Lewis bietet sich die Gelegenheit, den Teilnehmer*innen Anleitung, Feedback und Ratschläge zu geben, damit sie sich entfalten können.

"Eines der größten Probleme, mit denen ich in meiner Anfangszeit zu kämpfen hatte, bestand darin, zu wissen, wer die Leute sind, und zu versuchen, die Leute kennenzulernen, mit denen ich bei bestimmten Gelegenheiten sprechen musste", sagte sie.

"Neben dem Öffnen von Türen ist eine Schlüsselkomponente für diese Teilnehmer*innen, das Selbstvertrauen zu erlangen, um Redakteur*innen Geschichten vorzuschlagen und ihrer eigenen Stimme zu vertrauen. Deshalb ist dieses Programm so wichtig: Es gibt diesen jungen Autoren*innen die Möglichkeit, zu glauben, dass sie etwas Wichtiges zu sagen haben."

Das Programm soll als Vorlage für andere Abteilungen von Football Australia dienen und die Mitgliedsverbände und andere Organisationen wie die australischen Profiligen inspirieren, das Programm als Vorlage für eigene Initiativen zu nutzen.

Maya Thompson - Our Game Women & Non-Binary Persons in Media Programme participant

Maya Thompson, eine angehende Fotografin aus Südaustralien, träumt davon, nach Abschluss ihres Studiums eine professionelle Sportfotografin zu werden. Workshops mit Getty haben ihr praktische Möglichkeiten geboten, wie z. B. zu internationalen Spielen geflogen zu werden, um mit einem Mentor am Spielfeldrand zu stehen.

"Da die Matildas jetzt so erfolgreich sind und eine größere Sichtbarkeit haben, bedeutet dies, dass jedes Kind in Australien davon träumen kann, Profifussballer/in zu werden", sagte Thompson. "Ich möchte ein Teil des Wachstums von Frauen in den Medien sein, damit wir das Gleiche erreichen können: So wie Mädchen davon träumen können, Matildas zu sein, können junge Mädchen zu uns aufschauen und danach streben, in den Fussballmedien zu arbeiten."

Annabel Martin, eine aufstrebende Journalistin aus New South Wales, nimmt als Autorin an dem Programm teil. Die australische U-20-Vertreterin, die sich für eine Medienkarriere entschieden hat, wird mit Hilfe dieses Programms ihren Aufstieg in der Branche beschleunigen.

"Das Programm hat es mir ermöglicht, in verschiedene Arten des Schreibens einzutauchen, es hat mir einen unterstützenden Raum gegeben, in dem ich viel mehr Selbstvertrauen entwickeln konnte, und es hat mich darin bestärkt, dass das Schreiben meine Leidenschaft ist und das, was ich in meinem Leben tun möchte", so Martin.

Einer der größten Vorteile für Martin war die Möglichkeit, in Presseboxen Kontakte zu knüpfen. Nachdem sie einmal mit dem Redakteur von KeepUp, einer der führenden australischen Fussball-Websites, gesprochen hatte, fand sie sich bald auf der Plattform wieder.

Genau wie Thompson ist Martin der Meinung, dass dieses Programm größer ist als nur ihre eigene Karriere als Autorin.

"Das Lesen von Geschichten über den Sport hat mich dazu inspiriert, Fussball zu spielen. Wenn dieses Programm also mehr Geschichten über Frauenfussball veröffentlichen kann, wird es langfristig den Vorteil haben, mehr Spielerinnen an den Sport heranzuführen."

Das Programm "Our Game Women & Non-Binary Persons in Media" wird in Kürze um zehn Teilnehmer*innen erweitert, so dass insgesamt 20 Personen einen schnellen Einstieg in die Branche finden werden.

Ziel ist es, dass die Fernsehzuschauer in Zukunft nicht nur Spielerinnen und Trainerinnen zu sehen bekommen. Frauen und nicht-binäre Menschen werden Spiele moderieren. Die Fans werden Geschichten lesen, die von Frauen und nicht-binären Menschen geschrieben wurden, und sich von Fotos inspirieren lassen, die von Frauen und nicht-binären Menschen aufgenommen wurden.

Auf diese Weise wird das Programm ein echtes Vermächtnis für den Fussball und die Fussballmedien in Australien schaffen.