Donnerstag 13 Oktober 2022, 10:45

FIFA berichtet bei Anhörung vor Europarat von greifbaren Fortschritten bei den Menschenrechten in Katar

  • Der stellvertretende FIFA-Generalsekretär sprach bei einer parlamentarischen Anhörung des Europarates

  • Er bezeichnete die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ als Katalysator für verbesserte Arbeiterrechte

  • Zudem verwies er darauf, dass ein Vermächtnis in Bezug auf die Menschenrechte bleiben müsse

Der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell sagte bei einer parlamentarischen Anhörung des Europarates, dass Katar in der Vorbereitung der FIFA Fussball-WM 2022™, die am 20. November beginnt, "echte, greifbare" Fortschritte in Bezug auf die Arbeiterrechte gemacht habe. Bell sprach bei einer Anhörung zum Thema "Sport-Governance und soziale Rechte: Der Schutz der Arbeiterrechte in Katar", die gemeinsam vom Ausschuss für Kultur, Wissenschaft, Bildung und Medien und dem Ausschuss für soziale Angelegenheiten, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg organisiert wurde. Die Sitzung wurde moderiert von Lord George Foulkes, Berichterstatter des jüngsten Berichts zur Fussball-Governance des Europarates. Die Einleitung übernahm Bjorn Berge, der stellvertretende Generalsekretär des Rates.

Bell erläuterte die Rolle der FIFA als Fussballorganisation, bei der Beiträge und Unterstützung zu Menschenrechtsfragen von Nichtregierungsorganisationen und internationalen Institutionen wie dem Europarat willkommen sind. "Wir sind eine Sportorganisation, engagieren uns aber stark für die Menschenrechte", sagte er. "Das ist keine Floskel, sondern äußerst real. Und es hat das Leben von Hunderttausenden von Menschen verbessert." Er sagte bei der Anhörung, dass es deutliche Fortschritte bei der Verbesserung der Menschen- und Arbeitsrechte in Katar gegeben hat, ein Prozess, an dem die FIFA sehr aktiv beteiligt war, was u.a. von der International Labour Organisation ILO und dem International Trade Union Congress (ITUC) anerkannt wurde. "Dies ist eine gemeinsame Anstrengung, um die Standards zu verbessern. Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ war auch ein wichtiger Katalysator, um die gesetzlichen Vorschriften in Katar positiv zu verändern", sagte er.

PACE hearings on FIFA World Cup Qatar 2022

So hat Katar beispielsweise mit dem Abbau des Kafala-Systems begonnen, einen diskriminierungsfreien Mindestlohn eingeführt, den Schutz vor Hitzebelastung verstärkt und Arbeitnehmerausschüsse eingerichtet. "Es gibt echte, greifbare Fortschritte in Katar. Wir arbeiten eng und zielstrebig mit den Behörden in Katar und den NGOs zusammen. Die Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen legen in Katar die Standards fest. 2020 konnten rund 250.000 Menschen dank dieser Reformen ihre Arbeit wechseln. Fast 300.000 Arbeiter haben direkt von der Einführung eines Mindestlohnes profitiert. Wir prüfen, wie wir auf diesen Reformen aufbauen können, um sicherzustellen, dass sie von Dauer sind. Es wird die Möglichkeit geprüft, in Katar ein Zentrum einzurichten, wo Arbeiter Beratung erhalten können. Das Gleiche gilt auch für Schadenersatz bei Arbeitern, die Verletzungen erlitten haben. Es ist allerdings nicht ganz einfach, das umzusetzen." Er stimmte zu, dass noch mehr zu tun sei und bestätigte, dass die FIFA mit Katar zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass die FIFA Fussball-WM 2022™ ein dauerhaftes Vermächtnis in Bezug auf die Arbeiterrechte hinterlässt. "Es ist wichtig, dass all die Fortschritte, die wir gemacht haben, nach dem Turnier nicht verloren gehen. Auch wenn das Rampenlicht der FIFA Fussball-WM erloschen ist, ist es wichtig, dass diese Veränderungen bestehen bleiben und im Nahen Osten weiter verbreitet werden", sagte er.

PACE hearings on FIFA World Cup Qatar 2022

Bell verwies auch darauf, dass die FIFA 2017 Anforderungen an die Einhaltung der Menschenrechte in das Bewerbungsverfahren für alle FIFA-Turniere aufgenommen hat. "Wir haben bei der FIFA den Menschenrechten einen noch höheren Stellenwert eingeräumt und das hat erhebliche Auswirkungen auch darüber hinaus gehabt. Diese WM in Katar wird das erste sportliche Großereignis mit bleibenden positiven Auswirkungen auf dem Gebiet der Menschenrechte", sagte er. "Das ist nichts, worüber man lautstark triumphieren muss, sondern einfach eine Tatsache, das steht fest." Der Europarat hatte 2018 eine gemeinsame Absichtserklärung mit der FIFA unterzeichnet, und die beiden Organisationen haben bei einer Reihe wichtiger Themen wie Kinderschutz, Good Governance, Bekämpfung von Spielmanipulationen sowie Sicherheit und Schutz bei Fussballspielen sehr eng zusammengearbeitet.

Bell sagte, er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Europarat. "Es gibt noch viel zu tun, und wir müssen uns darauf konzentrieren, was das Erbe angeht. Der Fussball hat die Kraft, verschiedene Dinge zu erreichen. Er regt das öffentliche Interesse an und kann daher viel bewirken. Wir sollten unbedingt versuchen, dafür zu sorgen, dass die Veränderungen dauerhaft und positiv sind."