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Mittwoch 10 Juli 2019, 22:00

Cook: "Dies ist erst der Beginn eines umfassenderen Schutzprogramms"

  • Joyce Cook gibt Einblicke in das Programm "FIFA Guardians"

  • Die Leiterin der FIFA-Abteilung Mitgliedsverbände spricht über das Engagement im Bereich der Schutzmaßnahmen

  • Cook spricht über das Vorgehen und die Planung für die Zukunft

2018 riefen die FIFA und weitere wichtige Interessengruppen eine Expertengruppe zur Mitarbeit an der Entwicklung eines FIFA Kinderschutzprogramms ins Leben. In der Arbeitsgruppe sind Kinderschutz-Experten vom Europäischen Rat, UNICEF und Safe Sport International sowie die zuständigen Leiter aus den Mitgliedsverbänden und Konföderationen vertreten.

Der Start des FIFA-Kinderschutzprogramms und –Toolkits, der durch eine Reihe von Schulungsmodulen und Workshops für Mitgliedsverbände rund um die Welt begleitet wird, ist Teil einer Initiative, die praktische Orientierungshilfen liefern soll, um den Mitgliedsverbänden bei der Überarbeitung bestehender Schutzmaßnahmen, der Vorbeugung gegen jede Form der Schädigung von Kindern im Fussball und der angemessenen Reaktion bei entsprechenden Vorkommnissen zu helfen.

In ihrer Rolle als Leiterin der FIFA-Abteilung Mitgliedsverbände steht Joyce Cook an der Spitze des Programms "FIFA Guardians™". Sie erläutert, warum dies ein so wichtiges Unterfangen ist und warum es "an uns ist" ist, wie der Slogan "Up to Us" aussagt.

Welcher Antrieb steckt hinter dieser neuen FIFA-Initiative? Experten und Opfer können Ihnen ganz genau erklären, warum ich mit einer so großen persönlichen Leidenschaft bei der Sache bin, warum der Präsident, die Generalsekretärin und all meine Kollegen genau so empfinden. Man kann nicht mit diesen Menschen zusammenarbeiten und dabei keine Leidenschaft und kein Verständnis dafür entwickeln, warum dies so wichtig ist. Wir sind uns alle einig, dass wir den Fussball voranbringen wollen. Damit geht eine große Verantwortung einher, dafür zu sorgen, dass sich Kinder in einem für sie sicheren Umfeld beteiligen können. Es ist normal, mit großer Leidenschaft bei der Sache zu sein. Aber wir nehmen das alles auch sehr ernst. Wir sind absolut engagiert.

Warum liegt der Fokus zu Beginn auf den Kindern? Wir haben uns an unsere Experten gewandt und sie um Rat gebeten. Dies ist erst der Beginn eines umfassenderen Schutzprogramms. Es wurde sehr schnell klar, dass es wichtig ist, mit dem Kinderschutz anzufangen. Die Grundlagen der Schutzmaßnahmen ziehen sich ohnehin durch das gesamte Toolkit und das Programm. Wir werden schon bald beginnen, weitere Module und Komponenten zu starten, die speziell auf verwundbare Erwachsene im Fussball ausgerichtet sind.

Wie gelingt es Ihnen, die Mitgliedsverbände ebenfalls zu engagieren? Dies ist eine Initiative der neuen FIFA, die unseren Mitgliedsverbänden helfen und sie auf positive Weise einbinden will. Es geht um ein sehr schwieriges Thema, darüber müssen wir alle uns im Klaren sein. Es geht um Vorgänge, bei denen die Menschen tiefes Unbehagen empfinden. Unsere Aufgabe besteht darin, unsere Mitgliedsverbände optimal zu unterstützen. Wir werden unseren Mitgliedsverbänden nicht nur bei der Prävention sondern auch bei der angemessenen Reaktion helfen, so wie es von den Experten vorgeschlagen wird. Uns ist klar, dass dies nicht über Nacht geschehen wird. Vor uns liegt ein längerer Weg.

Wie motivieren Sie die Mitgliedsverbände, sich in der Initiative "FIFA Guardians" zu engagieren? Wir haben die Initiative ganz bewusst in das Entwicklungsprogramm FIFA Forward integriert. Im Rahmen dieses Programms wird rund um die Welt viel Geld in den Fussballsport investiert. Bei jedem Projekt, das über das Forward-Programm finanziert wird, besteht die Anforderung und die Verpflichtung des Mitgliedsverbands, geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen. Dies ist eine sehr effektive Möglichkeit, dafür zu sorgen. Die Mitgliedsverbände haben dies sehr positiv aufgenommen. Wir müssen allerdings sicherstellen, dass wir ihnen dabei helfen, zu erfolgreichen Wächtern zu werden.

Wie sehen die nächsten Schritte aus? Dies ist erst der Anfang. In den kommenden Monaten werden wir zahlreiche Seminare durchführen, um das Bewusstsein für die Problematik zu fördern. Der Präsident und die Generalsekretärin sind voll und ganz engagiert. Diese Unterstützung ist enorm wichtig. Unser erster Schritt besteht darin, die Präsidenten und Generalsekretäre aller 211 Mitgliedsverbände ins Boot zu holen und dafür zu sorgen, dass auch sie sich engagieren. Zum zweiten werden wir auch Schulungsmodule für Trainer etc. entwickeln und einführen. Daneben werden wir weiterhin unser Netzwerk an der Basis aufbauen. Wenn unsere Mitgliedsverbände dies wünschen, können wir sie jederzeit mit Expertenorganisationen vor Ort, NGOs und den gesetzlich vorgeschriebenen Behörden in Kontakt bringen, was von entscheidender Bedeutung ist.