Am 20. und 21. Mai fand in Bogotá der zweite Workshop des Programms „Fútbol con Futuro“ (Fussball mit Zukunft) statt, ein Projekt des kolumbianischen Fussballverbands (FCF), das mit Mitteln aus dem FIFA-Forward-Programm unterstützt wird und darauf abzielt, die Arbeitsmethodik aller Nationalteams zu stärken und zu modernisieren.

Diesmal ging es um das Thema „Aufbau einer Identität und Philosophie für den kolumbianischen Fussball“, ein Kernaspekt des Projekts und grundlegend für die Festlegung von Entwicklungsetappen, Spielsystem, Trainingsmethoden sowie Spieler- und Talentscout-Profile.

Anwesend waren unter anderem die Trainerstäbe der kolumbianischen Nationalteams, allen voran Néstor Lorenzo, Trainer der A-Nationalmannschaft, ehemalige Nationaltrainer wie Francisco Maturana, Luis Fernando Suárez und Reinaldo Rueda, Trainer des kolumbianischen Profifussballs wie René Higuita und Eduardo Lara sowie mehrere Führungskräfte des Nachwuchsbereichs.

„Ich freue mich sehr, diesen Workshop mit so vielen legendären Trainern aller Kategorien des kolumbianischen Fussballs durchführen zu können. Ziel ist es, den kolumbianischen Fussball mehr und mehr zu stärken“, so Ramón Jesurun, Präsident des FCF und Mitglied des FIFA-Rats.

Seit dem ersten Workshop des Programms „Fútbol con Futuro“ im März 2023 arbeitet der Verband an der Erstellung eines Dokuments zur Systematisierung der Arbeitsprozesse der Nationalteams, das auch weitere Eckpfeiler des Projekts wie die Investition in Technologie und die Förderung der Sozialkompetenz von Nachwuchsfussballern beinhaltet.

Das auf den Zeitraum von 2022 bis 2025 ausgelegte Projekt wird mit insgesamt etwas mehr als USD 2 300 000 aus dem FIFA-Forward-Programm (1.0 und 2.0) unterstützt.

„Wir freuen uns sehr, unseren bescheidenen Beitrag im administrativen und technischen Bereich leisten zu können, um die Ideologien und Methoden zu finden, die der kolumbianische Fussball so dringend braucht. Dabei geht es nicht nur um die Ebene der Nationalteams, sondern auch um die Klubs, den Profifussball, die Ligen der Departamentos und den Amateurfussball. Wir hoffen, das Endprodukt bald präsentieren zu können“, erklärt Sergio Palacios, Entwicklungsleiter des FIFA-Regionalbüros in Asunción (Subdivision der Mitgliedsverbände Südamerikas).

Bei diesem zweiten Workshop waren seitens der FIFA ausserdem Daniel Bañales als regionaler technischer Berater und Diogo Matos als Hochleistungsspezialist dabei.

„Kolumbien verfügt im Fussball über ein sehr grosses Potenzial. Daher ist auch die Motivation besonders hoch, auf die sportlichen Ergebnisse hinzuarbeiten, die sich der Verband so sehr wünscht und braucht“, so Matos.

„Dabei ist es grundlegend, eine Vorstellung davon zu haben, wie der Fussball im gesamten Land gelehrt werden soll – zunächst mit den Nationalteams im Blick und dann mit Schwerpunkten wie der Trainerausbildung und dem Einfluss auf die Klubs, die die Spieler stellen“, fügt er hinzu.

Iván Novella, Entwicklungsdirektor des FCF, ist überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. „Erfolgsbeispiele sind die U-17- und U-20-Auswahl sowie das A-Nationalteam der Frauen, die bereits wichtige sportliche Ergebnisse erzielt haben. Die gesamte Vorbereitung dieser Teams ist auf der Grundlage dieses Projekts erfolgt, wobei zum Beispiel auf Konstanz in den Trainerstäben geachtet wurde“, erklärt Novella. In knapp drei Monaten wird in Kolumbien die elfte Auflage der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft™ ausgetragen.

In der nächsten Phase des Projekts „Fútbol con Futuro“ werden die erarbeiteten Ergebnisse in einem Bericht zum Aufbau einer Identität und Philosophie für den kolumbianischen Fussball veröffentlicht. Geplant ist die Veröffentlichung noch vor Jahresende im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Verbands. Anschliessend geht es an die Umsetzung.