Thiago Maia als Helfer bei Rettungseinsatz in dem von Überschwemmungen betroffenen brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul
Der Mittelfeldspieler von Internacional Porto Alegre: „Bin aufgewacht und habe mir gesagt: ‚Die Leute brauchen mich‘“
Virales Video des olympisches Goldmedaillengewinners von 2016, der eine ältere Dame auf dem Rücken aus den Fluten rettet, von FIFA-Fairplay-Gremium bemerkt
Thiago Maia wurde bei der Verleihung der „The Best FIFA Football Awards™ 2024“ für seine selbstlose Hilfsaktion während der verheerenden Überschwemmungen, von denen der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul Ende April und Anfang Mai dieses Jahres heimgesucht wurde, mit dem FIFA-Fairplay-Preis ausgezeichnet. Im Anschluss erklärte er: „Ich fühle mich nicht wie ein Held.“
Mehr als 183 Menschen kamen ums Leben, 27 werden noch immer vermisst und fast 600.000 wurden vertrieben, als sintflutartige Regenfälle über den Bundesstaat hinwegfegten und in dem südamerikanischen Land die schlimmste Überschwemmung seit über 80 Jahren auslösten.
„Ich fühle mich nicht wie ein Held“, sagte Thiago Maia, der gerade von CR Flamengo an SC Internacional Porto Alegre ausgeliehen war und den zuständigen Behörden seine Hilfe anbot. „Meine Eltern haben mir beigebracht, meinen Nächsten zu lieben, was auch immer passiert. Eines Tages wachte ich zu Hause auf und sagte mir: ‚Ich kann nicht zu Hause bleiben. Die Leute brauchen mich.‘“
Der Mittelfeldspieler, der 2016 mit Brasilien olympisches Gold gewann, fand sich schliesslich inmitten der Rettungsaktionen wieder. Ein Video, das zeigt, wie er die 71-jährige Evair Carneiro auf dem Rücken aus ihrem überfluteten Wohnhaus trägt, ging viral und stach auch den Mitgliedern des Gremiums ins Auge, das den Gewinner des FIFA-Fairplay-Preises auswählt.
„Selbst Frau Evair sagte zu mir: ‚Du bist mein Held! Du bist mein Held!‘ Ich antwortete: ‚Nein, Frau Evair. Wäre es umgekehrt gewesen, hätten Sie dasselbe für mich getan‘“, erklärte der 27-Jährige, der seine Zukunft im Fussball nach der Katastrophe in Frage stellte. „Nach den Überflutungen wollte ich das Fussballspielen aufgeben. Das hat mich sehr betroffen gemacht. Aber ich würde es jederzeit wieder tun.“