Schulen, Sportvereine und Gemeindegruppen strömen in Aotearoa Neuseeland in die Stadien, um Spiele der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ zu besuchen. Dabei nutzen sie die Gruppenverkaufsoptionen für Gemeinden und die frühen Anstosszeiten. Eine komplette Schulgruppe aus der ländlichen Siedlung Poolburn im Ida-Tal trat die dreistündige Busfahrt nach Dunedin/Ōtepoti an, um bei der Partie zwischen Argentinien und Südafrika live vor Ort dabei zu sein. 46 Schüler, Lehrer und einige glückliche Eltern fuhren früh am Morgen los, um die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft hautnah mitzuerleben. Sie wurden für ihre Strapazen mit einem spektakulären 2:2-Unentschieden belohnt.

“Das war eine einmalige Gelegenheit, eine Weltmeisterschaft in unserer Nähe mitzuerleben, diese wollte wir uns nicht entgehen lassen”, so Schulleiterin Melissa Gare, die zudem erklärt, dass die Einwohner der Siedlung in Central Otago generell “sehr sportbegeistert“ seien, aber bislang vorranging an Rugby, Cricket und Hockey interessiert gewesen sind. “Fussball ist definitiv auf dem Vormarsch”, so Gare. Unlängst hatte ein Beauftragter für Fussballentwicklung einige Jugendliche des Ortes dazu motiviert, Poolburns erstes Fussballteam zu gründen und an einem regionalen Wettbewerb teilzunehmen. “Sie müssen für ihre Spiele weit reisen, aber daran sind wir hier unten gewöhnt, daher war die Fahrt nach Dunedin kein Problem für uns”, sagt die Schulleiterin, die überdies verriet, dass einige ihrer Lehrer im Vorfeld des WM-Spiels das digitale Lernprogramm Kōtuitui verwendet haben, welches vom neuseeländischen Fussballverband und Sport New Zealand entwickelt wurde.

Kōtuitui hilft Kindern dabei, sich kulturelles Wissen anzueignen und die bikulturellen Wurzeln Neuseelands sowie die multikulturelle Gesellschaft zu wertschätzen. Eine weitere Schulgruppe, die das WM-Spiel zur Mittagszeit besuchte, kam mit mehr als 200 Kindern vom katholischen Trinity College. Englischlehrerin Maggie McGarry erklärt, dass die Schule das Grossereignis als hilfreiches Lehrmittel verwendet. "Wir haben die Weltmeisterschaft für verschiedene Lernprojekte genutzt”, so McGarry, die selbst zwar nach eigener Aussage kein riesiger Fussballfan ist, aber das Turnier als Gelegenheit für ihre Schüler erkannte.

"Wir haben alle Neunt- und Zehntklässler zum Spiel gebracht, insgesamt um die 200 Schüler. Die Neuntklässler haben das Thema 'Unterschiede und Verbindungen' gelernt, und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft kam zum richtigen Zeitpunkt, um aufzuzeigen, wie Sport die Menschen vereint." Die Schüler waren begeistert, ein spektakuläres WM-Spiel im eigenen Land hautnah mitzuerleben und dabei zugleich einiges in den Themenbereichen Gesundheit, Sozialwissenschaften und Geografie zu lernen. "Wir lernen alle dank der Diversität, die alle 32 Mannschaften zu diesem Turnier bringen”; so McGarry. Weiter nördlich, in Hamilton/Kirikiriroa, planen Schüler vom St. Paul’s Collegiate ebenfalls einen Abstecher zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft. 55 Kinder werden die Partie zwischen Schweden und Argentinien im Waikato Stadion besuchen.

Fussball ist in St. Paul’s eine beliebte Sportart, die höchste Schulauswahl belegte beim letzten Turnier für weiterführende Schulen den dritten Platz. “Wir wollten den Schülern die Erfahrung ermöglichen, da sie dadurch besser verstehen werden, welchen Einfluss die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft auf sie, andere und die gesamte neuseeländische Gesellschaft ausüben wird“, betont Sportwissenschaftslehrer Ryan McCarthy, der seine Schüler als besonderes Projekt eine Rede über die Bedeutung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft schreiben lässt. Vereine und Schulen aus ganz Aotearoa New Zealand haben den Gruppenverkauf für Gemeinden zum Erwerb der Tickets genutzt, um Spiele der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft zu besuchen. Dazu zählten nicht nur Fussballklubs, sondern auch Gruppen aus Rugbyvereinen und anderen Organisationen.