Mittwoch 22 Mai 2024, 12:00

Paris: Hauptstadt des Weltfussballs

  • 120-Jahr-Jubiläum der FIFA am Dienstag in Paris gefeiert

  • Weltfussballverband in der französischen Hauptstadt gegründet

  • Zahlreiche Persönlichkeiten des französischen Fussballs vor Ort

Die FIFA hat ihren 120. Geburtstag am Dienstag, 21. Mai, standesgemäss gefeiert und ist dabei zu ihren Wurzeln nach Paris zurückgekehrt, wo der Weltfussballverband einst von einigen visionären Pionieren gegründet wurde. FIFA-Präsident Gianni Infantino wurde aus diesem Anlass von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron zusammen mit weiteren hochkarätigen Gästen und internationalen Fussballlegenden im Élysée-Palast empfangen. Dabei wurde die Rolle Frankreichs und seiner Hauptstadt im internationalen Fussball gewürdigt.

Präsident Infantino dankte von ganzem Herzen dem französischen Staatspräsidenten für den Empfang im Präsidentenpalast und ehrte all jene, die vor 120 Jahren die herausragende Organisation des Weltfussballs gegründet hatten. An der Rue Saint-Honoré 229 in unmittelbarer Nähe des Präsidentenpalastes wurde die Gründung der FIFA von Robert Guérin, ihrem ersten Präsidenten, verkündet.

„Wir schulden ihnen heute ein grosses Dankeschön“, sagte Präsident Infantino. „Wir sind auch Jules Rimet zu grossem Dank verpflichtet, der mit der ersten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft im Jahr 1930 das faszinierendste Spektakel dieses Planeten erschuf“, fügte er an. Der Mann, der 33 Jahre an der Spitze des Weltfussballs stand und der prestigeträchtigsten Sporttrophäe seinen Namen schenkte, wurde an diesem Dienstag von seiner Urenkelin Corinne Rimet-Ploujoux vertreten. „Ich freue mich sehr über die Ehrung meines Urgrossvaters im Kreis dieser Sportlegenden und illustren Vertreter des Sports und des Fussballs“, betonte Corinne Rimet-Ploujoux.

Bei den Feierlichkeiten zugegen waren auch Youri Djorkaeff, Bernard Diomede, Lilian Thuram und Thierry Henry, die Frankreich am 12. Juli 1998 den ersten WM-Titel sicherten und damit ein ganzes Land in einen kollektiven Freudentaumel versetzten. Henry wird als Trainer alles daransetzen, mit Frankreich beim Olympischen Fussballturnier der Männer 2024 in Paris an diesen Erfolg und den Begeisterungssturm von damals anzuknüpfen.

"Ich bin sehr stolz auf die Idee, die französische Auswahl bei den Olympischen Spielen in Paris anzuführen", sagte der ehemalige Gunners-Spieler. "Einen großen internationalen Wettbewerb im eigenen Land zu erleben, bleibt ein besonderer, einzigartiger Moment, bei dem wir die Begeisterung der französischen Öffentlichkeit spüren. Die Bilder von den Champs-Elysées im Jahr 98, als Millionen Franzosen auf die Straße gingen, um unseren Sieg zu feiern, sind mir für immer in Erinnerung geblieben. Ich hoffe, dass ich solche Momente im nächsten Sommer wieder erleben kann."

Mit der Eröffnung der Niederlassung der FIFA-Division Mitgliedsverbände dient Paris seit 2022 neu auch als Drehscheibe für die weltweite Förderung des Fussballs, insbesondere durch das FIFA-Forward-Entwicklungsprogramm. Zahlreiche Präsidenten und Vertreter von Verbänden reisten in den letzten drei Jahren in die französische Hauptstadt, um gemeinsam mit dem FIFA-Präsidenten konkrete und einvernehmliche Strategien zur Förderung des Fussballs in ihren Ländern zu erörtern.

Kenny Jean-Marie, der die FIFA-Niederlassung in Paris leitet, war bei den Feierlichkeiten ebenfalls anwesend. „120 Jahre sind eine lange Zeit. Dies ist deshalb ein ganz besonderer Tag. Die FIFA wurde in Frankreich gegründet“, bemerkte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des französischen Fussballverbands (FFF). „Franzosen haben massgeblich zur Entwicklung der FIFA beigetragen, von Robert Guérin bis Jules Rimet, nicht zu vergessen die zahlreichen Fussballlegenden“, so Kenny Jean-Marie weiter. „Es ist deshalb ein schönes Zeichen, dass die FIFA heute in dieses Land zurückgekehrt ist, das ihre Gründung, die Entwicklung sowie wichtige institutionelle und sportliche Innovationen des Fussballs geprägt hat. Paris war und ist das diplomatische Herz der FIFA und muss dies auch bleiben“, hielt er fest.