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Sonntag 21 Mai 2023, 04:00

Ostasiatische Mitgliedsverbände tauschen sich in Tokio über bewährte Praktiken aus

  • Zwischen dem 15. und 19. Mai trafen sich ostasiatische Fussballverbände zu einem FIFA Forward 3.0-Workshop

  • An dem dreitägigen Programm nahmen die Generalsekretäre und die Forward-Verantwortlichen der Verbände teil.

  • Im Rahmen des Programms FIFA Forward 3.0 stehen 8 Millionen US-Dollar für die strategisch-substantielle Förderung des Fussballs zur Verfügung.

Die FIFA und der japanische Fussballverband JFA veranstalteten in Tokio ein viertägiges Seminar für ostasiatische Mitgliedsverbände. Schwerpunkt war die Frage, wie das Programm FIFA Forward ihnen helfen kann, durch gezielte Finanzierung, Leitung und Unterstützung den Fussball zu fördern. Besonderer Dank gilt hierbei Kozho Tashima, JFA-Präsident und Mitglied des FIFA-Rats.

Ziel der FIFA ist es, sicherzustellen, dass jeder Mitgliedsverband über drei wichtige Infrastrukturbestandteile verfügt: ein Stadion von internationaler Klasse, in dem internationale Spiele ausgetragen werden können, einen eigenen Hauptsitz und ein nationales Trainingszentrum. Während des Workshops erfuhren die Verbände anhand zahlreicher Fallstudien, wie die Mittel von FIFA Forward bereits zur Verbesserung von Einrichtungen und Infrastruktur in der Region beigetragen haben. Außerdem gab es für die Teilnehmer Präsentationen zu einer Vielzahl von FIFA-Projekten und Hilfsangeboten, unter anderem in den Bereichen Integrität, digitale Fähigkeiten, dem Talentförderprogramm und Förderung des Frauenfussballs.

Im Rahmen von Forward 1.0 und 2.0 hat die FIFA zuvor schon über 80 Millionen US-Dollar an die ostasiatischen Mitgliedsverbände überwiesen. Während dieser beiden Zyklen wurden in der Region 43 Forward-Projekte erfolgreich umgesetzt. Sie reichten von Verbesserungen der Infrastruktur und besseren Wettbewerben bis hin zum Einsatz von Technik. In Japan etwa wurde im Rahmen eines Projekts, das vier Wettbewerbe in drei Alterskategorien umfasste, die Zahl der Profispieler zwischen 2019 und 2022 erhöht. Allein im Jahr 2021 wurden 25 Spieler von Vereinen der J-League unter Vertrag genommen und 32 Spieler in die japanischen Jugendnationalmannschaften der U18 Premier League berufen. Im Rahmen des Seminars besuchten die anwesenden Mitgliedsverbände auch das Nationale Ausbildungszentrum des japanischen Fussballverbands in Yume. Vielen öffnete die inspirierende Gelegenheit die Augen.

In der VR China wurde die Nationale U-19 Super League, die 2019 einen deutlichen Zuwachs von mehr als 500 Spielern erfahren hat, mit den Mitteln von Forward neu gestaltet, während Macao und Chinesisch-Taipeh zu den Nutznießern von Infrastrukturprojekten gehören. Mit der finanziellen Unterstützung von FIFA Forward konnten beide Mitgliedsverbände zum ersten Mal seit ihrer Gründung ihren jeweiligen Hauptsitz in Besitz nehmen. Dies erleichterte die zunehmenden Aktivitäten der Mitgliedsverbände und schuf so eine Basis, von der aus sie ihre langfristigen Pläne zur Fussballentwicklung umsetzen können.

Die Mongolei hat seit 2017 die Einrichtung von sechs Forward-Projekten gefördert. Konkret bedeutet das mit Blick auf die Infrastruktur, dass 2018 ein brandneues Spielfeld mit Flutlichtanlage im Trainingszentrum der Nationalmannschaft finanziert wurde, gefolgt von einem weiteren Spielfeld mit Tribüne und Mehrzweckanlagen zwischen 2018 und 2021. Im vergangenen Jahr konnte der mongolische Fussballverband mit der umweltfreundlichen Renovierung des Spielfelds im verbandseigenen Fußballzentrum und Hauptquartier sowie der Installation einer Traglufthalle einen weiteren Meilenstein vollenden.

"Ich habe mich von der Traglufthalle inspirieren lassen, die von der mongolischen Nationalmannschaft eingesetzt wurde, um den Spielern auch im Winter angemessene Bedingungen für das Fussballspielen zu bieten", erklärte Tsuneyasu Miyamoto, Generalsekretär des japanischen Fussballverbands.

Terbaatar Dambijav, Generalsekretär des mongolischen Fussballverbands, erläuterte unterdessen, wie das Projekt von FIFA Forward finanziert wurde und wie es dazu beigetragen hat, dass die Spieler trotz des rauen Klimas Fussball spielen können.

"Während des Seminars hat die FIFA den erfolgreichen Bau unseres Traglufthallenprojekts gewürdigt, worüber wir sehr froh sind", sagte er. "Denn obwohl inzwischen bereits Mai ist, schneit es heute in der Mongolei beispielsweise. Auch deshalb arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer Infrastruktur und unserer Fussballplätze im Rahmen des Projekts FIFA Forward."

Auch Dambijav war begierig darauf, von Projekten aus anderen Ländern zu hören, die ähnlich positive Ergebnisse gezeigt haben. "Dank dieses Seminars haben wir viele Erkenntnisse aus anderen Ländern mitgenommen", so der Generalsekretär. Insbesondere mit Blick auf Forward 3.0 haben wir erfahren, was alles möglich ist. Insofern gilt es jetzt, das, was wir von anderen Ländern gelernt haben, in ein Forward 3.0-Projekt zu gießen."

Valentino San Gil, Präsident des Fussballverbands von Guam, wiederum interessierte sich vor allem für die Entwicklung von Einrichtungen."Ich habe erfahren, dass es viele Programme gibt, für die wir uns bewerben können, und auch viele Vorteile, die wir in unserem Mitgliedsverband nutzen können, wie zum Beispiel Programme für Frauen", sagte er.

"Uns in Guam fehlt es vor allem an Einrichtungen. Mit Hilfe der FIFA und den Programmen Forward 1.0, 2.0 und 3.0 sind wir dabei, neue Einrichtungen auf der ganzen Insel zu entwickeln."

FIFA Forward 3.0 Workshop for East Asian MAs

Belinda Wilson, Leiterin für die technische Entwicklung des Frauenfussballs bei der FIFA, ihrerseits erläuterte, wie die Förderung durch FIFA Forward die Kluft zwischen dem Männer- und dem Frauenfussball überbrücken kann. 

"Ich denke, die größte Herausforderung, die sie zu bewältigen haben, besteht darin – und das kann ich aus Perspektive des Frauenfussballs sagen –, die Kluft zu verringern", so Wilson. "Wir haben einige Mitgliedsverbände, die Weltklasse sind, Weltmeister in der U17, U20 und bei der A-Nationalmannschaft, aber wir haben eben auch Mitgliedsverbände, in denen das Spiel noch auf einem sehr grundlegenden Niveau ist und die Strukturen im Frauenfussball sehr jung sind."

FIFA Forward 3.0 Workshop for East Asian MAs

Sanjeevan Balasingam, der Leiter für FIFA-Mitgliedsverbände in Asien und Ozeanien, riet allen Mitgliederverbänden eindringlich, die verfügbaren Finanzmittel bestmöglich zu nutzen. 

"Allein die neun Mitgliedsverbände in Ostasien repräsentieren über 1,6 Milliarden Menschen. Das sind 20 % der Weltbevölkerung", führte er aus. "Gemessen am Bruttoinlandsprodukt gehören die VR China, Japan und die Republik Korea zudem zu den größten Volkswirtschaften der Welt. Dabei ist sich die FIFA zugleich der Kluft zwischen den Mitgliedsverbänden auf dem Platz und außerhalb bewusst. Um dieses Problem anzugehen, haben wir dafür gesorgt, dass das Forward-Programm ein maßgeschneidertes Instrument ist, das auf den Entwicklungsstand der einzelnen MA zugeschnitten ist, um seine Wirkung zu maximieren."

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Erfahren Sie mehr über den Hintergrund und das Angebot von FIFA Forward.

DAKAR, SENEGAL - JANUARY 16: Children play football during a FIFA Grassroots schools programme on January 16, 2019 in Dakar, Senegal. (Photo by Maja Hitij - FIFA/FIFA via Getty Images)
Die Grundprinzipien

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Geschichte des Programms

Erfahren Sie mehr über die Geschichte des FIFA Forward Programms seit der ersten Ausgabe im Jahr 2016.